Langhaarnetzwerk

Wir sagen "ja" zu langem Haar.
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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 08:48 
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Ich überleg jetzt krampfhaft, ob ich bei irgend einer Veränderung, sei es Schule, Job oder Partnerschaft, etwas an meinem Aussehen ändern wollte. Irgendwie nicht das ich wüsste. Manchmal denke ich zwar auch "die Haare sind schon so, seit ich mich erinnere, magst die nicht doch mal verändern?" aber das ist auch eher so mitten in "Lebensphasen" und nicht so wie bei anderen. Und Abschneiden hätte ich dann bestimmt bereut, einzig Färben hab ich jetzt zum 2 mal "zur Abwechslung". Veränderungen bei "Standartfrisuren" oder Klamotten waren auch eher zufällig und schleichend. So "Hey, das ist ja toll. Das kann ich öfter machen" :gruebel:

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Ziel geschafft am 03.01.17: 111cm (Klassiker) // Rückschritt am 17.10.22 von 149,5cm (Mitte Wade) zu 87 (Midback)
Abgeschlossen: Sariden zieht gegen Schuppen ins Feld
Flexi8 Größen - Sammelthread // alte Oliven-&Kokosfreie Seifenliste


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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 11:51 
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Abgeschnitten habe ich meine Haare bisher noch nie aus einem Veränderung in meinem Leben heraus.
Wenn ich darüber nachdenke, hat sich eigentlich nur die Art, wie ich die Haare trage, verändert - in der Grundschule immer im Zopf, auf dem Gymnasium dann praktisch immer offen und jetzt, wo ich mein Studium bald anfange, wieder meistens im Zopf/Dutt. :lol:

Edit sagt noch, dass ich auch immer meine Nhf getragen habe, färben kam irgendwie nie in Frage. Ich mag meine Haarfarbe und wäre ohnehin zu faul zum Ansatz nachfärben usw..

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1aMii 8 cm - Februar 2024: 115 cm SSS - PP: Wir brauchen mehr Wachstum!

"Don't want to live in a world that's dying
I want to die in a world that's living"
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Zuletzt geändert von Unia am 17.09.2014, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 12:08 
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Ach ich kenn das. Ich hatte mir vor 3 Jahren aufgrund einer Trennung den Sidecut geschnitten. :mrgreen: Bis letztes Jahr war ich auch super zufrieden mit ihm, dann fing aber die Studienzeit bei mir an und nun lass ich ihn eben seit letzten Sommer rauswachsen.

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Honigblonde Feen wollen süßen Haarschmuck


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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 13:02 
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Bei mir ist es ganz einfach: lange Haare in meiner NHF (bzw. der Wunsch nach SEHR langen Haaren in meiner NHF :mrgreen: ) sind so sehr Teil meiner Persönlichkeit, daß er nicht von irgendwelchen Phasen, Situationen oder Gefühlen beeinflusst wird. Ich bin und war immer die Frau mit dem Dutt und den langen Feenhaaren, ob es mir nun gerade gut geht oder nicht, ob ich eine tolle Zeit erlebe oder eine ätzende.
Vielleicht hat das auch etwas mit meinem Alter zu tun. Ich bin 47, ich habe meinen Stil gefunden mit dem ich mich wohl fühle. Ich sehe aus, wie ich aussehen will (jedenfalls meistens, die Tage an denen man sich eine Burka wünscht kennen vermutlich die meisten von uns :mrgreen: ) und die paar Dinge die mir an mir nicht gefallen kann ich mittlerweile sehr gut akzeptieren.

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Tobe, Welt, und springe,
ich steh hier und singe
(BWV 227)
Ich mach's öfter


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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 15:37 
Ich hatte noch nie gefärbte Haare, allenfalls mal ein paar Strähnchen, das ist jedoch ewig her und fiel damals auch null auf. Warum hab ich nie gefärbt? Weil ich 100 % zufrieden mit meiner Haarfarbe bin und immer war und mir was anderes an mir gar nicht vorstellen kann. Gut, als Jugendliche hab ich mit auswaschbaren Rottönungen experimentiert, aber bin davon sehr bald wieder abgekommen.

Abschneiden. Ich hatte immer mehr oder weniger (aus heutiger Sicht eher weniger ;-)) lange Haare, nur einmal hab ich mir mit ca. 12 Jahren nen (schrecklichen) Kurzhaarschnitt verpassen lassen, weil ALLE meine Freundinnen kurze Haare trugen. Naja, habs schnell wieder wachsen lassen.

Viele Jahre - eigentlich die meiste Zeit - hab ich mich gar nicht groß um die Haare gekümmert, die waren halt da, die waren halt blond und die waren halt irgendwie lang. Klar hab ich auch mal kurze Anflüge gehabt von wegen, wie es wohl wäre, wenn ich kurze Haare hätte. Aber mehr als Gedankenspielerei wars nie. Meiner Freundin hab ich mal gesagt, mit 30 schneid ich die Haare ab. Heheee, natürlich hab ich das NICHT gemacht. :mrgreen:

Und jetzt, mit 40, bin ich auf dem je-länger-je-besser Dampfer und wie meine Vorschreiberin schon erwähnt, vielleicht findet man in einem gewissen Alter einfach seinen ureigenen Stil (unabhängig von Lebenseinschnitten) und fühlt sich schlicht wohl damit. Lange Haare haben ja auch den immensen Vorteil, dass man durch Frisuren enorm viel variieren kann, hab ich heute Lust auf "kurze" Haare, mach ich eben einen Dutt, hab ich Lust auf lange Haare, lass ich sie fliegen - ich finds genial. :-D


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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 17:11 
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Um ehrlich zu sein, ist das ein Verhalten, dass ich null nachvollziehen kann. Wenn ich mich anders anziehe oder mir die Haare verändern lasse (schneiden, färben etc) bin ich trotzdem noch die gleiche Person (mit den gleichen Problemen, der gleichen Vergangenheit etc). Wenn ich mich verändere, ist die Änderung da, auch wenn ich noch die selben Klamotten und die selbe Frisur trage wie zuvor. Vielleicht definiere ich mich nicht so sehr über mein Aussehen, wie manch andere (ist jetzt überhaupt nicht negativ/wertend gemeint, nur ein Erklärungsversuch)?
Oder vielleicht ist es auch ein bisschen eine Ersatzhandlung, so, wie sich was schönes zu kaufen, wenn man unglücklich ist. So nach dem Motto "jetzt hab ich die Haare/Klamotten neu, jetzt MUSS ich eine andere Person sein als vorher" (aka "Jetzt hab ich mir was schönes gegönnt, jetzt MUSS es mir (wieder) gut gehen").
Insofern denke ich wirklich nicht, dass jemand eigentlich unglücklich ist, wenn er/sie sich die langen Haare nach einer Veränderung nicht abschneidet...


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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 18:43 
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Für mich ist es auch absolut selbstverständlich, dass ich meine Haare so lang wie irgend möglich haben will, und es war auch schon mein Leben lang selbstverständlich. Kurzgeschnitten wurden mir meine Haare nur mal gegen meinen Willen und ich habe wirklich sehr darunter gelitten.
Meinen Körper versauen, weil sich in meinem Leben etwas geändert hat, käme mir nie in den Sinn. Dann lieber ein schönes neues Kleid :mrgreen:

_________________
3bCiii Umfang=12+xcm.
Farbe=versilberndes Schwarzbraun.
Länge=Rückenmitte (86cm nach SSS).
Ziel: Terminallänge.Pflege:selbstgerührte NK,
viel Öl+Feuchtigkeit,Hornkamm


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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 18:56 
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Boah wie langweilig bin ich denn? Ich hatte mal kleine Veränderungen aber nie wegen Neuanfängen. Bevor mein Sohn auf die Welt kam waren sie ca. 75 cm lang und schön brav mit dem Glätteisen behandelt. Danach war ich immer nur auf APL, sie wuchsen einfach nie. An Farben hatte ich immer nur Schoko/Brauntöne. Klar gehörte auch ich in den 80ern zur Dauerwellen Generation :roll: Das musste einfach so sein. Für Strähnen habe ich mich nie interessiert und blond wollte ich auch nie sein.

Jetzt probiere ich einfach meine Naturkrause zu akzeptieren, färbe aber weiterhin da ich absolut kein Typ für "Grau" bin.

Doch eben fällt mir was ein, Ende der 80er wollte ich meinen damaligen Freund schocken und habe die Haare bis zum Ohr abschneiden lassen :shock: :shock: Der Schock hat gesessen, aber nicht nur bei ihm. Ich sah aus, als wäre mir mein Kopfkissen explodiert. Das war das einzige Mal, dass ich kurze Haare hatte.

Aber ich kenne sehr, sehr viele Frauen, die genau danach leben; Veränderung im Leben, radikale Haarveränderung.

Ich bin mir eigentlich immer treu geblieben. :lol:

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Haartyp 2b Cii Start: 54 cm (2013)
Länge nach SSS: 64 nach Schnitt 2/17
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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 21:00 
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Ich habe meine ganze Kindheit meine Haare kurz gehabt. Meine Mutter fand es süss wenn sich Löckchen an Löckchen reiht, so hat sie sich ausgedrückt. Als ich anfing zu rebellieren, wollte ich die Haare lang, aber da biss ich bei meiner Mutter auf Granit. Als ich dann von zu hause wegging, hab ich sie endlich wachsen lassen, und nach 8Jahren waren sie etwa bei Steiss. Von da ab waren sie immer so zwischen BSL und Steiss, also nie mehr wirklich kurz.

Ich hatte im Laufe meines Lebens viele Veränderungen, Geburten, Eheschliessungen Scheidungen, oder ein neuer Beruf,ich habe mir komplette Wohnungseinrichtungen gekauft, neue Kleider, neue Schuhe, aber nie, nie, nie habe ich mir deswegen die Haare geschnitten. Meine Haare, das bin ich und ich verstümmle mich doch nicht, nur weil mir ein Mann davon läuft, oder mir die Wohnung gekündigt wird oder ein Kind auszieht.

Vor 7 Jahren hatte ich sie mal etwas kürzer und hab mir die Silberlinge färben lassen, aber eher weil ich dachte es wäre altersgerechter. Inzwischen, nach einem missglückten Friseurbesuch vor vier Jahren, lasse ich wieder wachsen, Silberlinge inklusive, und bin glücklich damit. Und ob mir nun mein Deckel davon läuft oder nicht, die Haare bleiben dran

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Das LHN ist nicht das einzige Haarforum


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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 21:56 
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Mein Mädchentraum waren lange Haare und das hat sich nie geändert. Ich habe immer, wenn ich konnte, lange Haare gehabt, und bin mir sogesehen immer treu geblieben. Nur das "immer" wurde leider schon vier mal und wird grade wieder von einem drastischen Rückschnitt unterbrochen, der dem üblen Haarausfall geschuldet ist. Aber was anderes als HA konnte mich nie dazu bewegen, meine Haare zu verändern.

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2bMii , ZU 9 6,5 cm da Haarausfall von 6/2018 bis 02/2021 -, Ziel: Hosenbund und dicht. Avatar ist seit August 2021 Geschichte.


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BeitragVerfasst: 17.09.2014, 22:34 
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Als ich teenie war hieß für mich Haare ab=>Veränderung. Ich hab da viel mit meinem Äußeren experimentiert, von lang auf kurz, bunt, dunkel, hell... alles mögliche.
Sommer hat geschrieben:
Oder vielleicht ist es auch ein bisschen eine Ersatzhandlung, so, wie sich was schönes zu kaufen, wenn man unglücklich ist. So nach dem Motto "jetzt hab ich die Haare/Klamotten neu, jetzt MUSS ich eine andere Person sein als vorher" (aka "Jetzt hab ich mir was schönes gegönnt, jetzt MUSS es mir (wieder) gut gehen").

^- Genau so ging es mir damals. Für mich war das ne Zeitlang wichtig. Ich wollte auch einmal im Leben ganz kurze Haare haben, einfach ums mal "hinter mir zu haben". Nach dieser Experimentierphase war es schwierig, mich davon wieder zu überzeugen, dass man eine innere Veränderung nicht von außen quasi "erzwingen" kann.
Veränderung von innen und dann als "Erinnerung" eine Typveränderung kam bei mir ehrlich gesagt nicht vor. Nur andersrum. Einige Leute lassen sich ja dafür ein Tattoo stechen oder ein Piercing oder eben Haare färben. Eben um so eine Phase zu erinnern. Das kann ich verstehen, aber funktioniert irgendwie nicht bei mir. Ich bin ja dann schon "drüber", also hab das irgendwie verarbeitet. Dann möchte ich das irgendwie nicht noch nach außen tragen, das wär für mich eher ein "Schritt zurück".

aizenmi hat geschrieben:
Mich hat eine innere Veränderung noch nie dazu bewogen, meine Haare abschneiden zu wollen. Sie sind so sehr ein Teil von mir, dass ich gar nicht auf die Idee käme. Ich schneid mir ja auch nicht die Nase ab oder lass mir die Brüste machen oder ein Bein amputieren, nur weil ich mich von jemandem getrennt habe oder eine Krise überstanden habe.


Das ist auch persönliche Einstellungssache. Viele sehen ihr Haar ja nicht sosehr als "Teil von sich".
Bevor meine Mutter starb, hatte ich mir immer vorgenommen, wenn sie mal stirbt färb ich mir die Haare schwarz (als Trauerschleier) und rasier mir die Augenbrauen vollständig ab (altägyptischer Trauerritus, naja, angeblich). Als es dann soweit war, hatte ich ehrlich gesagt echt andere Probleme. :lol: Naja, und dann einige Monate später kam es mir irgendwie blöde vor, und so hab ichs nie gemacht.
In der Trauerphase habe ich gar nichts mit meinen Haaren gemacht. Ich lief einfach rum wie Gronk aus der Höhle, und es war mir total egal. Ebenfalls nach anderen Veränderungen. Wenn es mir dann wieder besser ging, hab ich mich eher gefreut wie viel meine Haare in der Zeit gewachsen sind, und was für schöne Frisuren ich jetzt mit ihnen machen kann. Eben weil ich dann, wie oben erwähnt, die Situation schon verarbeitet hatte. :D

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Haartyp: 1b M ii ZU 6,5 cm ~ NHF mittelaschblond, blondiert
SSS: 68 cm (Messdatum: Feb. '16) - Schnittfrei bis Juli

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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 01:49 
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Zitat:
Wenn ich mich anders anziehe oder mir die Haare verändern lasse (schneiden, färben etc) bin ich trotzdem noch die gleiche Person (mit den gleichen Problemen, der gleichen Vergangenheit etc).


Es kommt ganz draufan. Liege ich ganz falsch, wenn ich behaupte, jeder Mensch fühlt sich zumindest ETWAS anders, wenn er seine Haare von zb. MBL auf Ohrhöhe kürzt? Farben und Schnitte haben eine Wirkung auf Menschen. Farben werden ja auch in der Farb-Therapie eingesetzt. Sie haben eine direkte Wirkung auf uns und unser Befinden, plus man verbindet oft auch einen gewissen Typus Mensch mit einer Farbe (Achtung Klischees ;-)) Es gibt hier ja einen Thread, der genau das behandelt. Und auch dort wurde oft festgestellt, dass einem die Menschen um einen rum anders behandeln, je nachdem, welche Haarfarbe man trägt. Schwarz verbinde ich persönlich mit sehr selbstbewussten Menschen, manchmal etwas "harten", die aber immer wissen, wer sie sind und was sie wollen. Blond eher mit vorsichtigen, empfindsamen Menschen, die fröhlich, aber ev. auch etwas unsicher sind. Rot mit Menschen, die gerne ihren Träumen nachhängen.....usw. Das sind jetzt natürlich extreme Klischees. Und dass dies nicht tatsächlich auf diesen Menschen zutreffen muss, ist uns allen klar. Aber die meisten Menschen, denke ich, verbinden direkt etwas mit einer Haarfarbe.
Bei Schnitten ist das oft ganz genauso. Man sagt ja nicht umsonst:"Einen frechen Kurzhaarschnitt". Ob der Mensch mit den kurzen Haaren jetzt tatsächlich so frech ist, sei mal dahingestellt. Aber es wird oft damit verbunden. Genauso wie eine "wallende Mähne" - damit verbinde ich zum Beispiel direkt eine gewisse Weiblichkeit, wenn ich dies höre. Und um gleich nochmals zum oben erwähnte Haare kürzen auf Ohrhöhe (oder kürzer) zu kommen: Für mich hat das gleich sofort eine Wirkung, nämlich in erster Linie, dass ich mich weniger weiblich fühle. Ja, ich bin zwar noch dieselbe Person, aber es fühlt sich doch anders an und macht auch etwas mit und in mir....

Zitat:
Wenn ich mich verändere, ist die Änderung da, auch wenn ich noch die selben Klamotten und die selbe Frisur trage wie zuvor.


Natürlich. Aber viele haben dann das Gefühl, dass sie auch etwas im Aussen ändern möchten. Erst kommt die innere Veränderung – und danach hat man dann ev. den Drang danach, dass die äussere Erscheinung "mitzieht". Das innere Gefühl durch ein neues äusseres Erscheinungsbild quasi noch zu "unterstützen". Wie als i-Tüpfelchen. Wieder Thema Farbe und Schnitte von oben. Ich glaube ausserdem, dass wir auch oft mit Absicht in diesen Klischee-Schubladen wühlen und uns bedienen, um ein bestimmtes Gefühl in anderen Menschen auszulösen. Oder auch in uns selbst. Denn selbst wenn mich nie mehr ein Mensch zu Gesicht bekäme - trotzdem würde ich fröhlicheres mit meiner blonden Haarfarbe verbinden, als dass ich dies mit braunen tue (hier natürlich sehr individuell! Da funktioniert manchmal das Farb-Klischee nicht mehr! Bei anderen Menschen durchaus....aber bei einem selbst dann nicht mehr. Zb. wenn man wie ich schwarze Haare trug, zu einer Zeit in der man überhaupt nicht selbstbewusst war. Viele Leute verbinden aber schwarz mit Selbstbewusstsein. Würde ich jetzt also schwarz tragen, würde man mich in diese Klischee-Schublade stecken. Ich allerdings würde genau das Gegenteil empfinden, weil es mich wieder daran erinnert.
Ich stelle mir jedenfalls oft die Frage, wenn ich jemanden mit gefärbten Haaren sehe: Was wollte sie/er damit erreichen? Warum schwarz? Wollte sie unnahbar wirken? Warum braun? Wollte sie vertrauensvoller wirken? Warum blond? Wollte sie sexier wirken? Vielleicht trifft es dann tatsächlich zu. Weil sie um die Wirkung der Farbe auf Menschen weiss. Oder es trifft nicht zu, weil es viel individueller ist. Weil sie etwas ganz bestimmtes damit verbindet, fernab irgendwelcher Schubladen. Weil es ihr vielleicht auch gar nicht so um das Äussere ging; nicht darum, wie die Farbe auf andere wirkt....sondern darum, wie die Farbe/Schnitt auf SIE wirkt, was sie damit verbindet, wie sie sich dabei fühlt, was sie auslöst, oder wie die Farbe ihr helfen kann, aus einer alten Situation rauszukommen (zusätzlich zu der inneren Veränderung, die bestimmt vorher schon stattgefunden hat), oder was auch immer... Diesen Gefühlen nachzugehen, sofern sie kommen, halte ich auch für wichtig. Selbst wenn das bedeutet, dass der Traum vom langen schönen Haar dann etwas in die Ferne rückt.... denn: Der Weg ist manchmal das Ziel. Nur stur und blind seinem Ziel hinterherzurennen, könnte eher schaden als nutzen. Deswegen sagte ich auch: Am Ende hat man lange tolle Haare, hat offenbar sein Ziel erreicht, aber ist dennoch unglücklich.

Zitat:
Insofern denke ich wirklich nicht, dass jemand eigentlich unglücklich ist, wenn er/sie sich die langen Haare nach einer Veränderung nicht abschneidet


So war das auch auf keinen Fall gemeint! :-) Siehe oben. Es ging mir um die Leute, die sich die Haare nicht verändern, obwohl sie den inneren Wunsch/Drang verspüren, es zu tun. Es aber dann nicht tun, weil sie jene ja so gerne lang tragen würden oder sie nicht durch eine Färbung strapazieren wollen etc.
Das zu unterdrücken, nur weil man doch so ein tolles Ziel vor Augen hat, könnte dann kontraproduktiv sein. Ich vergleiche das dann etwas damit: Im Leben geht’s ja auch nicht immer nur geradeaus. Ich habe ein Ziel, und möchte das möglichst ohne Umwege und Schwierigkeiten erreichen. In einer schönen, graden, bequemen Linie ;-) Nur "leider" hat das Leben andere Pläne mit mir. Erst geht’s ein bisschen rauf, dann tief runter, dann sind da viele Steine im Weg, dann geht’s nervig langsam vorwärts etc. etc.
Ich glaube ich sehe das mit den Haaren ein bisschen änhlich. So a la "der Weg ist das Ziel". Ja ich möchte lange, schöne, tolle, gesunde Haare. Und das möglichst schnell und ohne Umwege. Das wär natürlich super. Aber: Ich lebe in der Zwischenzeit ja auch ein bisschen! ;-) Erlebe viel, werde vielleicht krank, verliere Haare, muss sie kürzen, bin gelangweilt, suche nach Veränderung, oder es hat bereits eine innere Veränderung stattgefunden und ich möchte dieses Gefühl auch auf meine Haare ausdehnen, oder es geht mir supergut und ich habe nicht das Gefühl, dass meine schwarzen Haare dieses Gefühl so gut rüberbringen, oder ich will etwas Altes von mir abstreifen …..

Rede ich zuviel? Ja ich rede zuviel :ugly: Es ist halb 2 Uhr morgens, entschuldigt, wenn ich etwas wirr daherrede und mich ev. wiederhole. Aber meinen tu ich das wirklich so ;-)
Noch kurz: Finde es gerade recht spannend, zu sehen, dass hier viele etwas ältere Semester wieder zu ihrer NHF zurückfinden und damit glücklich sind. Ob es tatsächlich etwas mit „sich endlich akzeptieren“ zu tun hat, weiss ich nicht. Kann natürlich auch sein. Auf der anderen Seite haben auch jene – oder viele davon – früher genau dasselbe durchgemacht. Sind durch viele Haarfarben und Stile gehüpft, bis sie vielleicht eines Tages genug davon hatten und sagen konnten:“Ok, jetzt hab ichs gesehen. War ja ganz nett, aber das reicht jetzt auch mal!“
Eben weil Haare zwar ein Teil von einem sind – aber ein Teil, den man verändern kann – nicht so wie der erwähnte Arm zb. – ist dies doch eine tolle Möglichkeit, sich auszudrücken oder zu sich zu finden…


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 03:01 
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Meine krasseste Erfahrung in der Hinsicht hatte ich 1995 im Januar.
Zu der Zeit trug ich meine Haare alle auf einer Länge bis knapp über schulterlang.

Als ich von meinem Vater am Telefon erfuhr, dass meine Mutter soeben verstorben war (ich lebe 700 km weiter südlich von meiner Heimatstadt) hatte ich das Gefühl zu ersticken. Ich stand vor dem Spiegel und konnte gar nicht anders, als mir auf der Stelle einen Pony zu schneiden.
Danach konnte ich wieder durchatmen.

Im Nachhinein glaube ich zu wissen, dass ich in dem Moment einfach wieder "Durchblick" brauchte.

Da ich sowieso meine Haare selbst schneide und mich seit einigen Jahrzehnten kein Friseur mehr sah, ist das natürlich eine perfektes Ergebnis gewesen und kein Haar-Harakiri.

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Wenn ich meine Brille suche hat mein Haarreif Gläser, aber zumindest meine ist Welt herrlich impressionistisch


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 06:32 
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Lava, ich finde deine Überlegungen sehr interessant und reflektiert, und kann manchen deiner Thesen sehr gut folgen. Leider fehlt mir jetzt die Zeit, um mehr zu schreiben.... :ende:


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BeitragVerfasst: 18.09.2014, 09:03 
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wuschlon extraordinaris hat geschrieben:
Meinen Körper versauen, weil sich in meinem Leben etwas geändert hat, käme mir nie in den Sinn.


Lilly of the Valley hat geschrieben:
Meine Haare, das bin ich und ich verstümmle mich doch nicht, nur weil mir ein Mann davon läuft, oder mir die Wohnung gekündigt wird oder ein Kind auszieht.


Die Aussagen "Körper versauen" und "verstümmeln" finde ich in diesem Zusammenhang nicht angebracht :!:

Eine Verstümmelung ist eine irreversible Veränderung des Körpers zum Negativen. Haare dagegen wachsen in der Regel nach, so dass selbst der verrückteste, radikalste Haarschnitt mit etwas Geduld rückgängig zu machen ist.

Vielleicht können sich das "echte Langhaars" nicht (mehr) vorstellen, aber ein Haarschnitt kann sehr befreiend sein, weil man sich symbolisch von Altlasen trennt. Es muss nicht heißen, dass man sich damit bestraft, seine Weiblichkeit verneint oder weniger authentisch ist. Und viele Menschen lieben es, mit ihrer Haarfarbe und Länge zu experimentieren.

In vielen Kulturen sind mit dem Übergang in eine neue Lebensphase (Menarche, Hochzeit, Trauer etc.) Veränderungen der Frisur und des Körpers verbunden; auch in unseren Breitengraden haben mal Frauen nach der Hochzeit eine Kopfbedeckung getragen (daher auch der Begriff "unter der Haube sein").

Ja, lange Haare sind mit viel Bedeutung aufgeladen und stehen für Weiblichkeit, Erotik, Attraktivität. Aber deswegen heißt es doch nicht, dass eine Frau mit einem radikalen Haarschnitt das alles von sich weist. Vielleicht definiert sie in dem Moment Schönheit einfach anders, als wir im LHN es tun?

Mir ist das einfach unbehaglich, wenn Langhaars latent despektierlich über die "feschen Kurzhaarschnitte" reden. Ich finde, die haben genau so ihre Berechtigung wie lange Haare.

Dass hier die meisten sagen, noch nie das Bedürfnis nach einer Veränderung der Frisur gehabt zu haben, kann ich verstehen und dagegen sage ich auch nichts. Nur fände ich es gut, anderen Frauen, die sowas machen, mehr Verständnis entgegen zu bringen und eben nicht von "Verstümmelung" zu reden.

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Mein Projekt - zurück zur Taille
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