Nachdem ich nun schon jahrelang hier im Forum herumschleiche, aber nie ein Projekt erstellt habe, wird es jetzt mal Zeit.
Kurz und knapp: Ich möchte klassische Länge (105 cm SSS) erreichen. Das ist ein recht weit entferntes Ziel. Da aber jedes ordentliche persönliche Projekt einen Zeitrahmen braucht, soll dieses Projekt hier „nur“ bis zu meinem 30. Geburtstag, 2. September 2022, laufen. Am Ende dieser Zeit werde ich schauen, welche Länge ich (mit akzeptabler Kante!) bis dahin erreichen kann. Mitte Po (95 cm) wäre ein Erfolg, der Meter ein voller Erfolg und Klassik wäre geradezu überirdisch!Haargeschichte Prä-LHN- Versteckt:Spoiler anzeigen
- Lange Haare fand ich schon immer super, als Kind hatte ich eigentlich auch immer recht langes Haar, das irgendwo zwischen Schulterblatt und Hüfte pendelte. Mit 16 hatte ich dann einen kleinen Aussetzer und eine zeitlang einen schwarzbraunen Bob. (Ohje.)
Nachdem ich dann irgendwann doch die Einsicht hatte, dass das nicht so optimal für mich ist, kam also der schlimme Teil: Rauswachsen lassen. Das habe ich ein halbes Jahr gemacht, bis ich etwa bei Schulterlänge war, und dann kam der Abiball.
Ich wollte da natürlich nicht mit halb blonden, halb braunen Haaren hin, also bin ich zum Friseur gegangen und habe gefragt, ob man da was machen kann, z.B. den unteren, gefärbten Teil aufhellen, damit der Unterschied nicht mehr so auffällt, wenn man die Haare hochsteckt. Natürlich hieß es dann, dass sie das bestimmt irgendwie hinkriegen. Eines kam zum anderen und auf einmal haben sie mir alles, inklusive nachwachsender NHF, blondiert und dann haselnussbraun getönt, was definitiv nicht meine Naturhaarfarbe ist – ich bin ja eher dunkelblond. Das wäre an sich aber erstmal nicht tragisch gewesen; geföhnt und gelegt beim Friseur sah das erstmal tiptop aus.
Später, zuhause, einmal kämmen später, ging jedoch meine Mutter vorbei, guckte leicht entgeistert auf meinen Hinterkopf und fragte mich, was da denn passiert sei. Es stellte sich heraus, dass die ex-dunkelbraunen Strähnen das blondieren und übertönen nicht besonders gleichmäßig aufgenommen hatten und ich fleckig wie eine Wildkatze war. Also bin ich zurück zum Friseur und habe mich beschwert; daraufhin haben sie mir die Tönung wieder herausgezogen.
Das änderte natürlich nichts an der Tatsache, dass ich komplett blondiert war. Zum Glück war ich nicht richtig platinblond, sondern eher honigblond; die Farbe war einigermaßen akzeptabel. So sah ich dann zum Abiball recht präsentabel aus, hinterher ging aber natürlich der Zirkus mit dem herauswachsenlassen wieder von vorne los.
Von 2010 bis 2014 habe ich, abgesehen von sehr seltenen Spitzenschnitten, nur wachsen lassen und war dann in etwa bei Midback/Taille. Die blondierleichen habe ich irgendwann erst lila und dann türkis gefärbt, praktischerweise was Dip Dye da gerade ein Ding und da die Spitzen eh hinüber waren, machte das auch nichts. Auf dem Bild ist die Farbe bereits sehr ausgewaschen, da die Entscheidung zum baldigen Schnitt schon gefallen war, die war mal intensiver
Mitte 2014 habe ich dann alles Bunte abgeschnitten, das ergab ca. BSL, und einen Pony gab’s auch dazu.
Danach wollte ich wieder wachsen lassen, hatte aber keine Ahnung von Pflege: Alle 2 Tage mit günstigem Drogerieshampoo + Condi waschen, Plastikbürste durchs nasse Haar, trocknen lassen, fertig. Das haben sie mir doch recht schnell übel genommen und ein knappes Jahr später war zwar ein gutes Stück Länge wieder da, aber sie waren auch borstig, brüchig, splissig und klettig.
Irgendwann zu dieser Zeit habe ich auch zum ersten Mal das LHN entdeckt und ein bisschen herumgelesen, das eine oder andere habe ich auch angefangen, umzusetzen. Aber so richtig gegen die Borstigkeit und Trockenheit bin ich nicht angekommen, das sieht man auch auf den Bildern der Zeit.
Haargeschichte LHNMitte 2016 habe ich dann nochmal einen Schnitt gemacht und bin wieder bei APL angekommen. Von da wollte ich Richtung Hüfte und diesmal alles richtig machen, da habe ich mich dann auch im LHN angemeldet. Das ist jetzt ziemlich genau drei Jahre her.
Seitdem habe ich mit besserer Pflege und mehr Wissen wachsen lassen und mich mal mehr, mal weniger intensiv um die Pflege meiner Haare gesorgt und war nach zwei Jahren schon über die Taille hinaus. Mit der Zeit wurden die Spitzen immer dünner, da ich immer nur sehr zaghaft getrimmt habe, weil ich mich nicht von der Länge trennen konnte. Auch den Pony habe ich mir rauswachsen lassen, er dümpelt etwa bei CBL herum, nur die vordersten Strähnchen halte ich knapp kinnlang, um damit mein Gesicht einzurahmen, wenn ich einen Dutt trage.
So sieht mein Fortschritt der letzten drei Jahre aus:
Wie man sieht, ist in den letzten 15 Monaten nicht besonders viel Länge hinzugekommen, obwohl ich nie vorsätzlich getrimmt habe – ich habe nur hin und wieder mal Spliss beseitigt, und wenn die paar Fusselhaare, die meine letzten 3 cm bilden, alle splissen, kamen sie eben ab. Der Rest ist Haarbruch zum Opfer gefallen. Das letzte Längenupdate in meiner Signatur ist jetzt schon genau ein Jahr alt und steht bei 82 cm, vorhin habe ich 86 cm gemessen. Das ist ein wirklich magerer Zuwachs.
Schöner sind sie auch nicht unbedingt geworden. Ich hatte in den letzten Monaten mit meiner Abschlussarbeit alle Hände voll zu tun, da wurde die Haarpflege auf ein Minimum reduziert und auch die Sachen, die gerade dann wichtig gewesen wären (nachts Zopfschoner, vorsichtiges Entwirren und Bürsten), habe ich vernachlässigt. Resultat: Viel Spliss, viel Haarbruch. Dadurch viele Kletten, mehr bürsten, wieder mehr Haarbruch. Durch die kaputte Struktur sind zum Beispiel schöne Flechtwellen gar nicht möglich, da wird direkt Zuckerwatte draus – das sieht man oben auf dem Bild auch. Das aktuelle Bild ist der 2. Tag nach der Wäsche, über Nacht waren sie im Flechtzopf und Zopfschoner.
Ich habe jetzt recht starken Taper und obwohl meine längsten Haare technisch gesehen TBL/Steißlänge erreicht haben, sind sie optisch auf suboptimalen Hintergründen und mit meiner leichten Naturwelle gerade mal bei der Taille.
Das Fazit ist also: Da muss mal wieder was ab. Um meinem ewigen Splissproblem etwas vorzubeugen, möchte ich aber nicht selbst schneiden, sondern zu einem Friseur mit heißer Schere gehen und mir damit die Haare kürzen lassen.
Meine aktuelle Vorstellung ist, mir 10 cm weniger zu wünschen in der Annahme, dass dann sowieso 15 cm fallen werden. Friseure haben es ja bekanntlich nicht so mit dem Augenmaß
Längentechnisch fühlt sich das natürlich auch schon beim drübernachdenken viel an, aber andererseits: Hätte ich vor einem Jahr 10-15 cm abschneiden lassen, wären sie vielleicht weniger weggebröselt und ich hätte heute fast die gleiche Länge wie jetzt, aber gesünder und schöner. Ich habe mir vorgenommen, nächste Woche zu gehen, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mich traue …
Edit: Ich hab mich getraut!- Versteckt:Spoiler anzeigen
Nun aber zu den Zielen dieses Projektes. Da hab ich eigentlich die gleichen wie fast alle: Mehr Länge, bessere Kante, bessere Pflege. Ich spezifiziere das mal:
LängeAm Ende soll es mal Klassik werden. Das ist, gerade auch in anbetracht des geplanten Schnittes und meiner empfindlichen Spitzen, ein ziemlich hohes Ziel.
Zur besseren Vorstellung habe ich mal eine Liste gemacht, wie lang meine Haare ungefähr für welches Maß sein müssen.
55 cm | APL |
68 cm | BSL |
71 cm | Midback |
75 cm | Taille |
80 cm | Hüfte/Hosenbund |
85 cm | Steiß |
95 cm | Mitte Po |
105 cm | Klassik |
Daher hier folgende Zwischenziele, in der Annahme, dass ich nach dem Schnitt etwa bei Midback/Taille bin:
Hosenbund. Je nach dem, wie viel abkommt, sollte das eigentlich bis Ende 2019 möglich sein.
Steiß. Das sind nur 5 cm mehr, aber da ich etwas regelmäßiger trimmen möchte/muss, ist das vermutlich ein realistisches Etappenziel für Ende 2020 – Dann möchte ich die Länge meiner längsten Zipfel heute mit etwas mehr Kante haben.
Projektende am 2. September 2022. Mitte Po (95 cm) wäre ein Erfolg, der Meter ein voller Erfolg und Klassik wäre geradezu überirdisch!
KanteIm Augenblick null vorhanden. Auch, wenn jetzt 15 cm abkommen, wird sie nicht superdicht und voll sein, aber das ist in Ordnung. Ich möchte meine Haarlänge an mehr als 5 Haaren ausmessen können, beim Zopf unten eine Quaste haben, die nicht in einem einsamen Splisshaar endet und insgesamt mit offenen Haaren einfach ein bisschen … frisierter aussehen.
Damit ich nicht den gleichen Fehler mache wie jetzt, möchte ich gern regelmäßig trimmen und etwa alle 3 Monate 1-2 cm lassen.
Das wären in naher Zukunft folgende Termine:
April 2019 – Schnitt, 10-15 cm Juli 2019
Oktober 2019
Dezember 2019
PflegeIch möchte meinen Haaren wieder mit mehr Sorgfalt begegnen. Daher nehme ich mir für mein neues LHN-Jahr folgende Vorsätze vor:
Jede Nacht mit Zopfschoner schlafen. Den hab ich aus Faulheit oft weggelassen, aber er macht SO einen großen Unterschied in meinem Haarzustand, daher muss das unbedingt wieder sein.
Regelmäßig S&D. Keine großen Splissmengen mehr ansammeln!
Wieder mehr ölen & kuren. Zur Haarpflege mache ich noch einen gesonderten Post.
Das soll es für den Anfang gewesen sein. Ich möchte mit diesem PP einerseits dokumentieren, was sich so alles tut, andererseits soll es aber auch dazu dienen, mich bei der Stange zu halten. Die nächsten Tage werde ich hier noch ausführlicher etwas zur Pflege schreiben und vielleicht auch etwas zum Thema Haarschmuck, danach möchte ich versuchen, zumindest alle zwei Wochen ein Update zu bringen, sklavisch daran halten werde ich mich wohl aber nicht
Ich würde mich freuen, wenn ein paar von euch mich auf diesem Weg begleiten!