Methicillin hat geschrieben:
Ãœbrigens wird Vitamin E an der Luft zu einem äußerst aggressiven Radikal umgewandelt. Im Körper wird das durch Vitamin C oder reduziertes Glutathion abgefangen; aber oberflächlich? Deshalb würde ich ein Öl nie nur wegen des hohen Vitamin E Gehaltes nehmen.
Ich glaub, Du verwechselst da gerade was.
Bei Stoffwechselreaktionen, nicht nur, aber auch in unserem Körper, entstehen als Nebenprodukte freie Radikale, die, wenn sie in entsprechender Menge vorliegen, schwere Krankheiten wie Krebs, Rheuma und Arteriosklerose verursachen können. Damit diese freien Radikale neutralisiert werden können, braucht es Antioxidantien (also die Substanzen, die die freien Sauerstoffmoleküle unschädlich machen). Vitamin E ist eines der stärksten Antioxidantien, die wir kennen, oft wird z.B. Rheuma-Patienten empfohlen, hohe Mengen an Vitamin E zusätzlich zu sich zu nehmen. Andere Antioxidantien sind z.B. Vitamin C oder Selen.
Vitamin E kommt natürlicherweise in verschiedenen Ölen in unterschiedlichen Konzentrationen vor. Die für den Menschen wertvollsten Öle haben einen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, z.B. die vielgepriesenen Omega-3-Fettsäuren. Diese Öle haben einen relativ geringen Vitamin E-Gehalt (also einen schlechten Schutz vor oxidativen Prozessen) und werden daher schnell ranzig, deshalb dürfen sie auch nicht erhitzt werden und sollen möglichst dunkel und kühl aufbewahrt werden. Dazu gehören z.B. Walnussöl und Leinöl.
Öle mit einem hohen Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren enthalten einen hohen Gehalt an Vitamin E und sind stabiler, sie können gut erhitzt und über längere Zeit aufbewahrt werden - dazu gehört z.B. Olivenöl.
Die stabilsten Fettsäuren sind gesättigte Fettsäuren. Diese kommen in erster Linie in tierischen Produkten (z.B. Fleisch, Milch, Eiern) vor und sind ernährungsphysiologisch für den Menschen praktisch wertlos.
Zitat:
Ich glaube vielmehr, dass phytoöstrogenartige Substanzen positiv zumindest auf den Haarwuchs wirken. Sind in jedem "-keimöl" enthalten
Phytoöstrogene gehören zu den sekundären Pflanzenstoffe. Sekundäre Pflanzenstoffe sind wichtige Bestandteile von Pflanzen, die aber in geringerer Konzentration vorkommen als Vitamine und Mineralien. Dazu gehören z.B. die Bitterstoffe im Tee und in Gewürzen und die Lycopine, Carotinoide und Polyphenole als für uns wahrnehmbare Pflanzenfarbstoffe in Tomaten und Trauben. Phytoöstrogene sind diejenigen sekundären Pflanzenstoffe, die hormonell wirken. Sie können in unserem Körper nur an Östrogenrezeptoren andocken, diese sitzen im weiblichen Körper in erster Linie im Brustgewebe und den primären Geschlechtsorganen (deshalb wird Brustkrebspatientinnen auch empfohlen, viele Phytoöstrogene zu sich zu nehmen, um die Östrogenrezeptoren in der Brust für körpereigenes Östrogen zu blockieren). Phytoöstrogene kommen vor allem in Sojabohnen vor, aber auch z.B. in Leinsamen, Linsen, Spargel und Haferflocken.
Ich bezweifle, dass sich Phytoöstrogene wesentlich auf das Haarwachstum auswirken, da sich weder in den Haarwurzeln noch im Haar jenseits der Kopfhaut Östrogenrezeptoren in entsprechender Anzahl befinden.