Nachdem ich meine neue WBB jetzt etwa einen Monat im Gebrauch habe, möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben...
Ich hatte anfangs eine Bürste von einem Bürstenmacher gekauft, ich glaube sogar noch, als ich NW/SO gemacht habe. Mit dieser bin ich aber überhaupt nicht klar gekommen. Die Haare wurden plusterig, der Ansatz klätschig, von Massage der Kopfhaut konnte keine Rede sein. Nach ein paar Tagen habe ich sie in die Ecke geworfen und nicht mehr angeschaut.
Vor einiger Zeit habe ich mir dann (weil ich von meiner kleinen Holzbürste wegkommen wollte, mit der ich mir nur die Haare ausriss) im Supermarkt (!) eine neue, größere und härtere WBB (keine ganz harte, eher mittel würde ich sagen) gekauft. Ich dachte mir, eine Chance gebe ich ihr noch. Das lag unter anderem daran, dass mir ein Satz aus einem Youtube Video in Erinnerung geblieben war (weiß leider nicht mehr welches Video):
"Früher benutzte man solche Naturhaarbürsten zur täglichen Haarpflege, weil diese schonender zum Haar sind." Irgendwie blieb das in meinem Kopf hängen und ich wollte es unbedingt noch einmal ausprobieren.
Was ich hierbei auf jeden Fall betonen möchte ist, dass ich mit der WBB komplett anders bürste, als ich es mit einer Holzbürste, Kamm oder sonstwas tun würde.
1. Ich fange am Ansatz an zu bürsten! Und zwar so sanft, dass mir die Haare nicht ausreißen, ich aber trotzdem an die Kopfhaut komme und die Sebumproduktion antreibe. Das fühlt sich allerdings nicht nach einer Massage an, ich spüre die Borsten dabei nur leicht an der Kopfhaut. Kommt nicht genug Sebum, z.B. am ersten Tag nach der Wäsche, helfe ich mit einer Kopfhautmassage mit den Händen nach.
2. Ist der Oberkopf eingefettet und hängt genug Sebum an der Bürste, streiche ich mit der Bürste über die Längen und Spitzen. Es ist wirklich mehr ein Streichen als ein Bürsten am Anfang. So reiße ich keine Haare aus, verstreiche aber schonmal das Sebum, um die Haare geschmeidiger und widerstandsfähiger (? sie fühlen sich auf jeden Fall nicht mehr zuckerwattig an) zu machen. Ganz wichtig dabei finde ich auch (für mich), wie beim Preenen bei NW/SO, beim Bürsten mit der anderen Hand danach über die Haare zu streichen, das hilft bei der Fettverteilung.
3. So versuche ich alle Haarpartien zu erwischen. Je länger ich bürste, desto fester bürste ich, damit die Haare letztendlich auch entwirrt werden. Das mache ich insgesamt so lange, wie es sich gut anfühlt und wie ich Lust und Zeit habe. Das kann auch schon einmal eine halbe Stunde sein.
Ich habe übrigens einen Umfang von ~8cm und leichte Wellen. Meine Längen sind sehr trocken und brüchig, meine Spitzen splissen seit ich keine Silikone mehr verwende vermehrt. Beides hat sich mit der WBB nicht verschlimmert, eher verbessert. Die Haare sind so seidig weich wie sie seit meiner Kindheit nicht mehr waren! Mein Waschrhythmus hat sich endlich auf einmal in der Woche verlängert. Frisuren glänzen viel mehr.
Dass der Ansatz klebrig und klätschig ist und die Längen vor Trockenheit exlodieren hat sich bei mir nach knapp 2 1/2 Wochen gelegt. Dass der Ansatz immer fettiger bleibt als die Längen ist klar, trotzdem gelangt (bei mir, die ich relativ schnell und stark fettende Kopfhaut habe) noch genug Sebum in die Längen, um diese zu pflegen. Direkt nach dem Bürsten sehen die Haare dann erstmal sehr fettig aus, das zieht aber (wie Öl auch) relativ schnell weg. Ich bürste auch morgens, das würde ich nicht tun, wenn dem nicht so wäre.
Wenn das Sebum wirklich sehr klebrig ist und sich gar nicht verteilen lässt, würde ich vielleicht nochmal darauf achten, ob man genug trinkt. Das ist bei mir nämlich oftmals das Problem.
Sorry für den Roman, aber vielleicht hilft es ja irgendwem weiter.
Das alles sind jetzt aber auch nur meine persönlichen Eindrücke und mag vielleicht für niemand anderen außer mir funktionieren...
LG,
Sookie