Naja, das ist die verbreitetste Form dieses Ausspruchs.
Ich finde aber, es ist absolut OK, sich ab und zu mal selber zu loben. Das ist gut fürs Ego. Und wenn man sich nicht selber mal lobt, dann macht man sich auch zu sehr abhängig von der Meinung anderer Menschen. Das kann nicht gut sein!
Wie immer hängts ja auch von der Dosis ab. Betreibt man es mit Realitätsbezug, will sagen mit angemessener (nicht vernichtender) Selbstkritik, dann STIMMT Eigenlob.
Verliert man den Realitätsbezug, kann es zu unangemessenen Höhenflügen und führen und kann ein Zeichen von krankhaftem
Narzissmus sein.
Eine gesunde Portion Eigenlob ist ein Zeichen von Selbstbewusstsein und fördert dieses. Diejenigen, die nichts an sich toll finden, haben in der Regel auch kein Selbstbewustsein.
Daher finde ich es nicht gut, Eigenlob generell zu verurteilen.
Und wenn Adime schreibt, das sie 'supi tolles Glänzehaar' hat, und ich mir ihre Bilder anschaue, dann finde ich, das stimmt
Dieses 'Eigenlob stinkt' führt ja im Gegenteil zu 'Fishing for compliments', was ICH persönlich als unangenehmer empfinde.
Wilhelm Busch schrieb ein schönes Gedicht dazu:
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Die Selbstkritik
Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab' ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;
Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp' ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;
Und viertens hoff' ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.
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Und nun hör ich auf, hier zu philosophieren.
Ihr habt Recht, die gängige Variante ist 'Eigenlob stinkt'
mir persönlich ist aber 'Eigenlob stimmt' aus genannten Gründen lieber
LG Clia