
Nachdem ich schon eine Weile stille Mitleserin bin, habe ich mich nun aus Motivationsgründen angemeldet, um hier ein Projekttagebuch zu starten. Ich bin nämlich seit ca. Mai 2011 dabei, einen sehr kurzen Pixieschnitt rauswachsen zu lassen. Aber von vorn:
HAARGESCHICHTE
Ich hatte als Kind und Jugendliche, mit einer einzigen Ausnahme, immer langes Haar, meist BSL bis Taillenlänge.
Mit etwa 17 habe ich angefangen, meine Haare mit Henna rotbraun zu färben. Geschnitten habe ich sie etwa ab diesem Zeitpunkt immer selbst. Mit Anfang 20 ging mir das hennarot auf die Nerven, ich wollte generell etwas neues und habe erstmal angefangen, die Haarfarbe rauswachsen zu lassen. Zudem waren meine Haare, wohl pillenbedingt, immer feiner geworden.
Links: So sahen sie aus, als ich 16 war. Rechts: Kurz, bevor ich sie schneiden ließ (frisch gehennat und noch feucht, ich war so 19/20):


Ich ging das erste Mal nach all den Jahren zu einem Friseur, um sie kurz-, und das Henna abschneiden zu lassen. Heraus kam ich mit einem Schnitt im Garçonne-Stil, ähnlich Mia Farrows in Rosemarys Baby (klick!). Seitdem (gut 10 Jahre) hatte ich sie immer kurz, in verschiedenen Variationen, die letzten Jahre meist einen kurzen bis sehr kurzen Pixie.
Ich habe zweimal versucht, sie wachsen zu lassen. Und beide Male nach etwa einem Jahr die Geduld verloren.
Jetzt, nach über 10 Jahren Pixie, starte ich den dritten (und gefühlt: letzten) Versuch. Das heißt, ich habe ihn schon gestartet, ungefähr im April/Mai 2011, noch nicht mit festem Entschluss, mehr: einfach mal so. Seitdem wachsen sie also wieder.
Ausgangsfrisur, März 2011, daneben März 2012 und aktueller Stand: März 2013

Wachstumsrückenansichten (regelmäßig im Nacken nachgeschnitten):






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HÜRDEN
Es gibt ein paar Dinge, die mir das Wachsenlassen gefühlt erschweren:
01 Die Übergangsphase.

02 Mitmenschen, die mir ungefragt erklären, ich hätte gewissermaßen DAS Kurzhaargesicht schlechthin. Und sie würden ja selbst kurz tragen, wenn sie so aussähen wie ich und überhaupt. Das alles mit einem gestrengen Blick auf das momentane, wilde Gefluse auf meinem Kopf. Das schürt in mir Ängste und Zweifel.
03 Meine Ungeduld! Es fällt mir sehr schwer, keine richtige Frisur zu haben. Ich schneide immer wieder den Nacken nach, um keinen VoKuHiLa zu bekommen und hatte als letzte Station vor dem Wuchs einen Undercut, weswegen nicht so irre viele Stufen da sind, aber trotzdem. Und bis sie richtig lang sind, dauert es noch sooo lange.
04 Die Ungewissheit. Was mache ich, wenn ich es schaffe, sie noch ein, zwei Jahre wachsen zu lassen und dann steht es mir gar nicht?
05 Die Eitelkeit. Ich befürchte, mit langen Haaren langweiliger auszusehen als mit kurzen.

06 Das Klischee. Ich mochte es, durch den Kurzhaarschnitt etwas leicht Androgynes zu haben. Ich habe ein eher weiches Gesicht, das durch die kurzen Haare gut kontrastiert wurde. Meine Befürchtung: Sende ich durch langes Haar nicht ein Signal, das überhaupt nicht in mir drin ist, so von wegen: „Ich bin ein Weibchen, zerr mich am Schopf in deine Höhle?“
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Ja, puh, soweit.

Mein erstes ZIEL ist: Zwischen Kinn- und Schulterlänge, alle Haare halbwegs auf einer Länge. Von da aus möchte ich dann weitersehen.
Bin froh um jede Motivation. (Sorry für dieses Monstereingangsposting.

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PFLEGE
Seit ein paar Jahren nur NK-Shampoos (im Wechsel, oft verdünnt). Seit Ende 2011 föhne ich nicht mehr.
Shampoos im Test:
● Alverde Olive Henna
Schäumt kaum, sehr gelartig, teilweise sind meine Haare danach etwas platt, vertrage ich generell aber gut und nutze es als mildes Wechselshampoo.
● LUSH BIG
Ich liebe es! Der Geruch ist grandios und die Haare werden wunderbar fluffig, weich und voluminös. Zur ausschließlichen Verwendung ist es mir aber zu austrocknend/aggressiv, was wiederum nicht schlecht ist, da es so länger hält (ziemlich teuer). Verwende ich zwischendurch zur Tiefenreinigung oder als Duftfreude.
● LUSH New Hair
Sehr ergiebig, schäumt sehr stark, hält wahrscheinlich ewig. Riecht zimtig, macht die Haare quietschsauber und fluffig, trocknet aber auf Dauer aus.
●● Urtekram Aloe Vera Shampoo
Erste Tests: super. Haare sind weich, voluminös aber nicht ausgetrocknet. edit: Gutes Ergebnis ändert sich auch bei späteren Tests nicht. Tolles Shampoo für meine Haare.
● Heymountain Bananas
Auch nach mehrfachen Tests inkl. verschiedener Pre-Conditioner, LIs und Verdünnungen. Geruch super, aber: bekomme trockenes, frizziges Haar davon, nicht gut definierte Locken und trotzdem recht wenig Volumen.
Spülungen/LI im Test:
● Lavera Glanz und Volumen
Leichte Spülung, macht die Haare nicht klätschig oder zu schwer. Benutze ich hauptsächlich vor der Wäsche, manchmal auch ins LI reingemischt. Lasse sie ab und zu für ein bis zwei Stunden im angefeuchteten Haar vor der Wäsche einwirken. Oft habe ich dann nach dem Waschen sehr schön definierte, durchfeuchtete Locken, gerade in Kombination mit dem BIG scheint es gut zu funktionieren.
●● Alverde Macadamia Körperbutter
Gebe ich nach der Wäsche/vor dem Schlafen und Zwischendurch in die Spitzen, die brav alles trinken und weich und satt werden davon. Sehr toll.
●● Heymountain Josephine Body Cream
Gebe ich nach der Wäsche/vor dem Schlafen und Zwischendurch in die Spitzen/halben Längen, funktioniert meist gut zur Lockendefinition und als Lockenverstärker. Und duftet so herrlich!
● Heymountain HAIR Hair Cream
Duftet toll, lecker mandarinig, nicht zu aufdringlich, verwende ich als zwischendurch-Pflege und teilweise auch als vor dem Waschen als Kur. Noch kein abschließendes Urteil. Der Knaller ist sie nicht, aber okay.
● Weleda Calendula Pflegeöl
Besteht hauptsächlich aus Mandelöl. Zieht auch in geringen Mengen nicht richtig ein, nichts für meine Haare.
● Maienfelser Brennnesselwasser
War als Befeuchter und Lockenreaktivierer gedacht, riecht aber etwas anstrengend auf Dauer (und das, obwohl ich Brennnessel z.B. als Tee sehr gern mag). Mal sehen, ob das auf feuchtem Haar anders ist.
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