Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥ #1

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Mai Glöckchen
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#91 Beitrag von Mai Glöckchen »

Da das Thema per PN aufkam:

Essen, der heilige Futter-Gral, strenge Doktrinen, Dogmen, Moral und Individualität

Versuch eines "Disclaimers"
Mistiger Titel.
Ich halte Rohkost genauso wenig für den heiligen Gral der Ernährung wie ich vegan, paleo oder vollwert für das einzig Wahre halte. Ich bin absoluter Verfechter von Individualdiäten. Hab es letztens noch bei Narya geschrieben:
Überlegt mal wie viel Zeit und Mühe wir hier investieren, um bloß die perfekte Pflege für unsere Haare zu finden. Und da geht es nur um Haut und Haar. Von nur einem Körperteil. Und da sind wir schon so enorm unterschiedlich. Man kann zwar Tipps geben, aber immer wieder gilt: man muss es ausprobieren und für sich selbst heraus finden.
Das, was wir essen, füllen wir in uns hinein, daraus bestehen wir. Doch eigentlich nur logisch, dass wir uns dabei noch viel mehr unterscheiden. Es betrifft den ganzen Körper, mehrere Organe sind direkt beteiligt, alle indirekt.
So kann das eben auch sein, dass eine hier super toll vegan leben kann, eine andere dagegen mit mehr Tierprodukten besser fährt, die nächste mit mehr Kohlenhydraten oder oder oder. Das ist ja schier unendlich, was sich da für Kombinationen auftun.
Dennoch gibt es ja ein paar Richtlinien, an die man sich halten kann, egal welcher Philosophie man hauptsächlich folgen will.
Saisonal, frisch, abwechslungsreich, naturbelassen... hatten wir alles schon ganz oft.
Rohkost interessiert mich, weil ich mir nicht erst seit gestern denke, dass beim Kochen viele Pflanzenstoffe ins Kochwasser flöten gehen. Dass es vielleicht ein bisschen mehr als nur schade ist, wenn buntes Essen am Ende irgendwie braun aus dem Topf kommt. Das heißt aber nicht, dass ich gar nichts mehr erhitzen würde. Da gibt es ja sehr viele Graustufen zwischen total roh, frisch von der Pflanze bis hin zu matschig ausgekocht.
Manches ist bekömmlicher, wenn gegart.
Rohkostler argumentieren ja viel über die Enzyme, die sie mit den Pflanzen aufnehmen. Manche Pflanzen sind roh aber so schwer verdaulich, dass der Körper sich richtig abrackern muss, um sie roh aufzuschließen. Garen kann also ganz einfach dem Körper auch Arbeit abnehmen. Rohkostler würden nun in Frage stellen, ob das denn Sinn der Sache sein soll...

Für Rohkost gilt für mich das gleiche wie für paleo und vegan: ich ziehe mir das heraus, was für mich passt, worauf mein Körper gut reagiert und was ich sinnvoll finde. Ich vertrage Haferbrei unheimlich gut, selbst mit bösem Bauch. Der ist aus Getreide und gekocht. Also weder paleo noch roh. Der bleibt trotzdem. Genauso tut mir eine gute Gemüsesuppe mit Fleischeinlage ab und an sehr gut. Weder roh, noch vegan. Noch nicht mal vegetarisch. Auch die bleibt.

Aber ganz wichtig: ich argumentiere grad ausschließlich über Bekömmlichkeit und Gesundheit. Essen ist nicht nur Nahrungsaufnahme, bei der es um Nährstoffe geht. Essen ist auch Lebensqualität, Kultur und Geselligkeit, Genuss und Freude. Ih kann nicht leugnen, dass strenge Diäten, die Nahrungsmittel ausschließen, die für fast alle normal sind (so wie Milch, Zucker, Getriede, Fleisch...) einen doch ganz schön isolieren können, wenn man außerhalb der heimischen Küche essen möchte. Das ist auf jeden Fall ein preis, den man zahlen muss. Aber es heißt nicht, das man nicht mehr genißene könnte. Ich bin der Meinung, wenn das, was ich esse nur noch etwas isst,w as ich durchanalysiere, wenn ich mich dabei nicht entspannen kann, dann läuft etwas ganz schön falsch. Ich für meinen teil kann sagen, das ich viel mehr genieße und noch nie so abwechslungsreich gegessen habe, so toll koche und so viel neues probiere wie jetzt. Und da war ja noch was: mein Gewissen, ds trägt nämlich auch einiges dazu bei, wie gut man das finden kann, was man isst. Also was ich esse.
Mein Gewissen hat also auch noch mitzureden. Und das hat ein Problem mit der Fleischbeilage, auchw enn ich sie so super vertrage. Deswegen reduziere ich manches, auch obwohl ich weiß, dass es meinem Körper gut tut. Dafür will ich dann aber einen Ausgleich finden. Und wenn ich keinen finde... dann... esse ich doch die Fleischsuppe.
Das ist in den Augen "echter" Veganer vermutlich einfach nur inkonsequent und vielleicht sogar heuchlerisch.
Ja, das stimmt. Das kann ich nicht leugnen und muss ich so stehen lassen. Moralisch bin ich einem ökologisch denkenden Veganer argumentativ immer unterlegen. Ich gewichte da aber anders. Mir ist meine persönliche Gesundheit sehr wichtig, ich komme also von der Gesundheitsseite aus und möchte meine Punkte bei der Moral verbessern und gehe das nicht umgekehrt an, wie wohl die meisten Veganer. Ich habe oft gelesen, dass meine Herangehensweise dann schon fast als "niederer Beweggrund gilt". Kann ich nachvollziehen. Aber das ist eben die andere Seite.
Da liegt für mich leider der Hase im Pfeffer: ich persönlich (ich betone noch mal, dass das sehr individuell ist und ich da kein Beispiel bin, schon gar nicht, weil meine Verdauung per se nicht gesund ist) profitiere enorm von paleo. Auch von der Fleischlastigkeit, zumindest teilweise. Getreide und Hülsenfrüchte sind für mich immer ein bisschen heikel. Und ich muss wohl niemandem erklären, dass ich es gesundheitlich nicht schaffen werde mich nur von Gemüse, Obst und Pflanzensamen zu ernähren, weil ich das eine nicht gut vertrage und das andere moralisch (zumindest in den meisten Teilen) verwerflich finde.
Und ich glaube, damit bin ich auch gar nicht so allein.
Ich hab schon mal vegetarisch gelebt und bin gesundheitlich daran gescheitert. Danach habe ich einfach wieder Fleisch gegessen. Gelernt habe ich damals nicht wirklich was aus der Situation außer: ohne Fleisch geht es nicht.
Was ich jetzt mache unterscheidet sich davon enorm.
Jetzt bin ich viel bewusster dabei. Egal, was ich konsumiere.
Ich will nächstes Jahr zurück scchauen und sehen, dass ich SOWOHL gesundheitlich ALS AUCH moralisch weiter gekommen bin. Den Anspruch komplett fleischfrei zu leben, den habe ich nicht. Ich werde keine schneeweiße Unschuldsweste tragen. Aber zumindest eine nicht mehr gar so dunkle.
Ich würde gern veganer werden, bei allem, was nicht das Essen betrifft. Und grundsätzlich korrekter.
Das mag man als Ablassbrief dafür interpretieren, dass ich ja trotzdem meine Beinscheibe kaufe und sie mir auskoche.
Das darf man auch so sehen.
Ich bewundere jeden, der den Mut hat, das konsequent durchzuziehen, auch wenn das eigene Verluste bedeutet. Diesen Menschen gebührt mein vollster Respekt.
Ich selbst kann das nicht.
Vielleicht auch noch nicht.
Aber ich will eben in die Richtung. Und ich glaube das ist etwas, womit man (ich...) auch sehr viele andere Menschen motivieren kann mitzugehen. Weil es eben nicht bedeutet, alles einer unumstößlichen Philosophie zu unterwerfen. Es bleibt individuell. Und es nimmt das Totschlagargument weg, das wohl jeder Veganer schon mal gehört hat: "Das kann doch nicht gesund sein! Dafür ist der Mensch doch nicht gemacht!"
Was ich sagen wollte: den Menschen gibt es so ja nicht.
Und ich finde, es ist doch besser, überhaupt erst mal den Weg einzuschlagen, als ihn einfach weiter asl "wider die Natur" abzutun.

Amen.

Oh Mann. :roll: :lol:

P.S.: Das ist ein heikles Thema und ich würde den Text obenm schon fast als eine Art Disclaimer vorn ins Projekt packen wollen. Ich habe darauf geachtet so zu formulieren,d ass klar wird, das es unterschiedliche Argumentationsweisen und Philosophien gibt, ichg rundsätzlich aufgeschlossen als auch kritisch bin und das mein Weg nicht der Weg für alle sein soll und sein kann. Dennoch wissen wir ja um die Schwierigkeit des geschriebenen Wortes.
Aslo: falls da irgendjemand was hinein interpretiert, was ihn selbst angreift: (cih wüsste jetzt nicht was), dann ist das ein Missverständnis.
Es geht nicht um belehrung sondern schlicht daraum klar zu machen, wo ich mich gerade auf meinem Rechercheweg befinde und welche Schlüsse ich bereits gezoigen habe.
Wer sich mit soclhen Themen nicht auseinander setzen mag, dem steht das frei. Lese er/sie darüber hinweg. Ich mache ja auch noch Frisuren und so Sachen. ;)
Wen es dagegen interessiert, mit dem tausche ich mich gern aus.

P.P.S.: Und ich finde das sehrwohl haarrelevant, da ich wie gesagt zur meisten zeit gesundheitlich argumentiere. Und wir alle wissen, dass ein im Gesamten gesunder Körper zumindest schon mal bessere Voraussetzungen hat schönes Haar zu produzieren als ein "kranker" Körper. Anführungsstriche wegen der Grauzsufen zwischen "gesund" und "krank".

Jetzt sollte alles gesagt sein.
Vermutlich nicht. Aber ich hoffe doch.
Ich würd das echt gern vorn dann festpinnen, dann kann ich mich darauf berufen, falls einer meint, ich hätte einen Sockenschuss, dieses und jenes zu behaupten.
Aktuell 4,7cm ZU bei BSL. Erst mal nachdicken lassen, dann wieder Länge.
Längste Länge bisher: 103cm / Dickster ZU: 7,8cm (vor 10 Jahren) / ZU Ziel: +6,5cm / Längenziel: kurzfristig halten, mittelfristig 85cm, langfristig 100cm
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M.Sailor
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#92 Beitrag von M.Sailor »

Ist das ein schönes PP. Und da ich zum Thema verlobt sein jetzt
Eine Menge lernen muss schau ich hier regelmäßig rein.dein kleid hast du
Schon und die hochzeit ist nächstes
Jahr im Sommer? Seit Sonntag muss mich schlau machen wie früh man was planen muss :oops: :oops:
78 cm <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>
1a F ii
ZU:5,8cm mit Strähnen im Deckhaar die
in ausgeblichener NHF Länge endet.

M.Sailor- ♥der Liebe wegen ★☺mit 2:1 zum Erfolg!☺★Bild
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Mai Glöckchen
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#93 Beitrag von Mai Glöckchen »

M. Sailor: Ah, man darf gratulieren? :) Wie schön!
Wir haben viel Vorlauf, so viel Zeit "braucht" man nicht, aber es macht es leichter, stressärmer, finde ich. Das Kleid habe ich jetzt schon gekauft, weil der Laden jetzt reduziert hatte, das macht finanziell ja doch viel aus. Musst du mal gucken: die meisten Läden reduzieren zwischen Juli und Oktober. Auf Hochzeitsmessen (im Winter) gibt es auch oft Rabatte.
Der wichtigste und bisher anstregendste Punkt war definitiv die Suche nach einer Location.
Damit würde ich an deiner Stelle auch nicht zu lang warten: nächste Jahr ist Fußball-WM, das heißt die WM-freien Wochenenden im Sommer sind begrenzt. Und ein Viertelfinale als Konkurrenz zu deiner Feier, das willst du nicht.
Wage ich mal zu behaupten. ;)
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April
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#94 Beitrag von April »

rund um den Februar gibts oft auch nochmal abverkauf, da hab ich mein Kleid gekauft.
LG April
1aMii (8,5cm ZU)
79 cm Länge <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>, Taille (Stand Mai 2015)
Blonde Zotteln mit dunkler Unterwolle
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fluffybananie
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#95 Beitrag von fluffybananie »

Ich finde den Disclaimer sehr gut und aussagekräftigt. Ich stimme zu das jeder für sich selber rausfinden muss was am besten für den eigenen Körper ist. Diversität und aus unterschiedlichen Ernährungsformen das nutzen was einem besonders gut tut und verträglich ist, ist ein guter Kompromiss. Ein Mittelmass ist definitiv besser als sich zu geisseln und dadurch gestresst zu sein.
Haarlänge nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> 40cm, 1a/b F i (4.5cm)
Henna auf NHF (mittelbraun)
Ziel: BHL/Anfang Taille

http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/v ... 8#p1638501
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elen
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#96 Beitrag von elen »

Applaus von einem Veganer (wie man sieht, immernoch politisch unkorrekt ^^).
Ich vertrete einen ähnlichen Standpunkt und habe die Bezeichnung für mich eigentlich auch noch nicht gefunden. Dennoch schubse ich auch gern in die Richtung. Und als ich bei rohelust gelesen habe, dass "vegan" eher ein Verb sein sollte, das sich auf jede Mahlzeit aufs neue bezieht und nicht einen Menschen in seiner Gänze beschreibt, dachte ich nur "jau!".
Das kann man ja auch seitenweise ausbreiten.. muss man aber nicht.

Wie immer: Gut gebrüllt, Löwe. =D>

Ich verfolge gespannt weiter und hoffe, dass keine Essstörungen und/oder medizinischen Ratschläge hier aufkommen. Ihr wisst schon, Forenregeln und so. Wollte ich nur als Nebensatz dalassen, dass es einmal gesagt ist.

(Ich gehe davon aus, dass du, Mai, sowas nicht von dir aus posten wirst.)
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Mai Glöckchen
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#97 Beitrag von Mai Glöckchen »

Moin! :)

elen: Nein, genau das will ich hier und überhaupt vermeiden. Deswegen die Betonung auf Individualität und dass Essen eben mehr sein soll/muss als nur Nährstoffaufnahme. Interesse am Futterthema ist hier ja gegeben, aber ich mag gern von vornherein sagen, was hier so die Grundhaltung dazu ist (hier 0 mein PP, meine Meinung).
Der Satz mit den veganen Mahlzeiten, der ist toll! Da fühle ich mich sehr gut mit aufgehoben. Wirklich vegane Mahlzeiten gab es bis vor ein paar Monaten bei mir so gut wie nie. Da war dann zumindest immer ein Ei oder Käse dran. Jetzt gibt es das sehr viel öfter.
Und ich kaufe viel öfter komplett vegan ein, weil ich die nicht-veganen Sachen schon so sehr reduziert habe. Und sich das eben auch auf anderes als nur auf Essen ausweitet.

Es steht wieder ein Schwiegergeburtstag an.

Neue Chance für Hochzeitstestfrisuren.
Allerdings hab ich zu viele Termine drum rum zu koordinieren (Arbeit hauptsächlich, wie das eben so ist, wenn der Urlaub vorbei ist ;) ) als dass ich da mehr als 30 Minuten Zeit für etwas hätte.
Mal sehen, was ich zusammenklöppeln kann. ;)
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PrincessLeia
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#98 Beitrag von PrincessLeia »

Oh Himmel, das klingt ja schon ziemlich nach Rechtfertigung!
Brauchst du nicht.
Wenn sich wer über sowas Gedanken macht, dann du.

Es gibt ja Leute, die der Meinung sind, entweder, man ist extrem konsequent und leistet sich überhaupt keine "Fehler", oder man ist ein Heuchler.
Und das ist der größte Quatsch.
Es ist doch echt super, wenn jemand es überhaupt bewusster angeht und kleine Dinge ändert.
Wenn das nämlich alle machen, macht das unglaublich viel aus.

Ich muss sagen, du hast mir da auch nochmal einen Anstoß gegeben.
Ich gehör ja eher zur Sorte "ich lass mir nix vorschreiben, ihr könnt mich mal - entweder, ich mach es freiwillig oder aus Prinzip nicht".
Essen ist für mich zunächst mal Genuss. Das habe ich auch immer so gesehen. Wenn ich etwas essen soll, nur weil es gesund ist, es mir aber nicht schmeckt, dann ist es raus, so einfach ist das.
Das erste richtige Umdenken kan mit dem Verzicht auf Jodsalz. Hab ich mich vorher nie mit beschäftigt. Auch das Hashi hab ich gute zwei Jahre verdrängt, ich hab teilweise nicht mal die Hormone regelmäßig genommen ("bin doch kein Junkie und abhängig von dem Zeug"). Ich, chronisch krank? Nee. Konnte ich mit meinem Bild von mir einfach nicht vereinbaren.
Dann bin ich das erste Mal (war so Winter 2011/12) so richtig auf die Schnauze geflogen.
Habe dann angefangen, mich doch ein bisschen einzulesen. Wie, auf Jod verzichten? Fisch, Meeresfrüchte, Sushi? Himmel, ich liebe das Zeug! Dachte mir dann, na wartet, Freunde, das probieren wir doch aus. Ihr erzählt mir nicht, was ich zu essen habe.
Wir waren übers lange WE in Ulm, und ich hab meinen Schatz in die Sushibar gezerrt.
Selten eine Mahlzeit so bereut, das Wochenende war gelaufen. Aber so richtig.
Aber die Erfahrung musste sein. Heute bin ich schlauer. Habe ein bisschen rumgetestet, und Gott sei Dank rausgefunden, dass ich Fisch und Meeresfrüchte weiter essen kann, ohne gleich womöglich nen Schub auszulösen, ich bei hohen Joddosen aber einfach aufpassen muss - oder eben möglicherweise die Konsequenzen trage. Klar, ausgelöst werden Schübe auch durch andere Dinge, zum Beispiel Stress, oder es gibt scheinbar gar keine Ursache - aber es kann eben passieren.
Also lass ich es doch.
Was die moralische Seite angeht:
mit Sicherheit bin ich nicht konsequent. Bei mir ist das eine bunte Mischung, ich kaufe genauso beim Aldi wie im Bioladen. Möglichst mit Biosiegel, aber nicht immer. Ab und zu gibt es Fleisch. Aber eben nicht ständig, und mittlerweile überlege ich doch zweimal, muss das heute sein. Die Verantwortung fürs Kochen hatte ich ja fast komplett abgegeben, einfach, weil ich a) bequem bin, das muss ich mir einfach eingestehen, und b) mein Mr. Spass dran hat und auch sehr gut kocht.
Ich will da aber mitreden, und mache seitdem auch mehr selbst. Probiere auch neue Sachen aus.
Das haben wir zwar vorher schon, aber zusammen gekocht, auch gerne aufwändiger, mit 3 Gängen und so, haben wir eigentlich immer nur am Wochenende (was mir auch immer sehr viel Spaß macht), wenn ich in der Woche heimkam, war fast immer schon was fertig. Immer frisch, immer super. Aber ich hatte keinen Anteil dran, weil ich mich da selbst zurückgezogen habe.
Was mich auch nochmal so richtig wachgerüttelt hat, war unser Parisurlaub im Oktober.
Wir hatten ne FeWo und haben dementsprechend alles selbst eingekauft und gekocht. Saftige Preise fürs Essen, aber so richtig, dafür: frisch und superlecker. Kleine Läden, wo es dann eben nur Obst, nur Gemüse, nur Fleisch, nur Fisch, nur Brot, nur Käse, nur Wein gab. Ganz bei uns in der Nähe, fußläufig erreichbar. Hat zehnmal mehr Spaß gemacht, da einzukaufen, als in nem schnöden Supermarkt, wo einem halt alles gleichzeitig um die Ohren gehauen wird.
Ich weiß noch, für einen Abend hatten wir Zucchini und Tomaten eingekauft, dazu haben wir uns jeweils ein Rinderfilet geholt. Für danach etwas Käse. Ausgesucht an der Theke.
Ich hab den Preis für das Gemüse gesehen und bin fast hinten über gefallen, und beim Fleisch wars dann eh egal. Wir hätten dafür locker essen gehen können, aber das war es SO wert, weil so lecker. Irgendein Zeugs vom Aldi hätte man nicht so wertgeschätzt.
Und was mir da so extrem aufgefallen ist: wir sind jeden Nachmittag los und waren für jeweils diesen Abend einkaufen. Nur die Menge, die man auch verbraucht hat. Hier im Supermarkt kriegt man billig von allem Riesenmengen - die man dann nicht aufbraucht. Mir tut dass mittlerweile SO weh, Essen wegzuschmeißen, das schlecht geworden ist. Das ist ein Punkt, an dem ich extrem viel ändern will, und das klappt auch schon. Und ganzganz wichtig, Qualität vor billig. Das heißt jetzt nicht, das Billiges automatisch schlecht ist. Aber manchmal eben schon, und wenn man mal ein bisschen guckt, sieht man den Sachen das manchmal an.
Und wenn ich bewusst einkaufe und sage, "so, das gönnen wir uns heute mal, das machen wir nicht so oft", dann habe ich auch kein arg schlechtes Gewissen, wenn ich mal Fleisch esse.
Die Menge hat sich dadurch deutlich verringert, würde ich sagen.

Hups, jetzt isses doch ein Roman geworden. :lol:
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Thari
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#99 Beitrag von Thari »

Hallo!

:D Hihi, jetzt ist neben dem Schampoobarwahn auch der Essenswahn losgebrochen. Aber ich kann eure Posts so ziemlich unterschreiben. Bewusst essen. Dafür kann man problemlos einstehen. =D>

Liebe Grüße,
Thari
1a/bFii (~ 6cm zu o. Pony), ??? cm (<a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>)
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Mai Glöckchen
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#100 Beitrag von Mai Glöckchen »

Leia: :)
Ich dachte, ich rechtfertige mich lieber vorher ein oder zwei mal mehr, als dass ich hinterher in Bedrängnis gerate. Und auch lieber erst mal so hier. Auch weil ich dann sehe, wer mir im Zweifel was antwortet... Da kann man dann besser drauf eingehen.

Essen wegwerfen finde ich auch immer schlimm. Passiert aber manchmal. Zum Glück selten. Und du hast Recht, man wertschätzt ganz anders.
Und bllig vs. Qualität: vor allem bei Tierprudukten kann man sich an fünf Fingern abzählen, dass man für das Geld, was die Hühnerbrüste aus der Kühltheke kosten eigentlich nocht nicht mal ein Huhn zur Schlachtreife füttern kann. Geschweigedenn es anständig halten und dann auch noch was dran verdienen, sowohl Halter, als auch Schlachter, Zwischenhändler und Supermarkt. Dass die Leute, die in diesem System arbeiten, selbst unter meist unwürdigen Bedingungen schuften, ist ebenfalls eine Kosequenz des Preises.

Thari: Oh ja, Shampoobar-Wahn. Sag nix, ich bin auch dabei. Nur ist das nicht SO mein Thema. Ich bekomme demnächst was von Princess und bin schon ganz gespannt. :)
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#101 Beitrag von FrauKatze »

=D> <-- den lass ich dir mal für dein tollen Text hier :)
1c/2aM8,3cm Umfang, Klassisch.
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#102 Beitrag von rabenschwinge »

Ja, nur PrincessLeia, hier in DE kannst Du auch mit teurem Fleisch Pech haben.

Bei mir wird halt bunt gekocht und es gibt von jedem etwas, auch Fleisch.

Hört bloß auf mit dem Shampoobarwahn... mich hat es auch erwischt....

Auf die neuen Hochzeitsfrisuren bin ich schon gespannt. Ich hatte ja hier als auch im Blog geschaut.

Mai, hmm, wäre ein Haarnetz ähnlich wie von Dorian Gray vielleicht was für Dich?
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Narya
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#103 Beitrag von Narya »

Shampoobarwahn...? Gut dass ich wenigstens davon verschont bleibe, wenn ich schon jeden Haarschmuckherstellerwahn mitnehmen! :oops: naja fast...

Wollte auch noch kurz was zu deinem "Disclaimer" sagen. Ich finde es gut, dass du nochmal kurz deinen Standpunkt erklärt hast, auch wenn ich denke dass du dich nicht irgendwie rechtfertigen musst. Was mir sehr gefällt ist der Ansatz, das Ernährung für jeden irgendwie individuell ist und bei zwei willkürlich herausgepickten Personen sehr unterschiedlich sein kann, es aber beiden damit gut geht.
Damit zusammenhängend sehe ich das auch ganz ähnlich was Ernährungsideologien angeht. Keine ist für jeden Menschen gut, aber die meisten gesundheitsbetonten (also nicht rein aufs abnehmen) konzentrierten Diäten haben gute Ansätze und man kann sicher einiges daraus mitnehmen. Deshalb - du wirst sicher von einigen Veganern Prügel kassieren für deine Begründung Fleisch zu essen, aber ganz ehrlich - ja es ist sicher ethisch/moral besser keine tierischen Produkte zu konsumieren. Aber! Jeder der diese Dinge bewusster und seltener konsumiert trägt schon viel zur Verbesserung bei. Und nicht jeder kann oder möchte eine Radikalumstellung machen. Von dem her ist das sicher nicht 100% perfekt im Sinne der veganen Idee, aber besser doch 80% als gar nicht!?


Ich finde es superspannend deinen Ausführungen zum Thema Ernährung zu folgen, da ich mich auch mit einigem davon selbst schon beschäftigt habe und aktuell wieder dabei bin. Und ich freue mich auch über Rezepte (wenn nicht hier, dann auf deinem Blog). :D
Außerdem finde ich es super, dass das Thema gesunde Ernährung und gesunder Lebenswandel auch mal in Verbindung mit Haaren, Beauty und ähnlichem angesprochen wird. Viel zu oft geht es nur um das passende Shampoo, die richtige Foundation oder passende Reinigungsserie. Aber viel wichtiger (bzw. auch sehr wichtig) ist doch was der Körper als Bausteine für Haut und Haare zur Verfügung hat und ob der gesamte Organismus richtig "funktioniert". Ja, also, interessant, mach weiter so! :D
2aM 80cm 6,1cm ZU Mein PP
Ziele: Nachwuchs lang züchten, dann irgendwann Hüfte und Steiß
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Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#104 Beitrag von Mai Glöckchen »

Frau Katze: Danke. :)

rabenschwinge
: Teuer ist kein Garant für gut, dass ist wohl richtig. Aber billig ist fast immer ein Garant für schlecht - bei Tiererzeugnissen kann man da schon etwas pauschalisieren, finde ich.
Das Haarnetz nach Dorian Grey wäre nichts für mich, nein. Ich finde das zwar aufwändig und filigran, aber das ist rein optisch betrachtet keine Frisur, die ich besonders gern mag.

Narya: Beauty sollte in meinen Augen immer auch um den "von innen" Teil gehen.
Zuletzt geändert von Mai Glöckchen am 25.07.2013, 19:58, insgesamt 1-mal geändert.
Aktuell 4,7cm ZU bei BSL. Erst mal nachdicken lassen, dann wieder Länge.
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rabenschwinge

Re: Mai Glöckchen - ♥eat♥braid♥love♥

#105 Beitrag von rabenschwinge »

Lach, okay. Kein Haarnetz.

Jein beim billig=schlecht.

Du kannst es nicht pauschalisieren. Ich hab leider schon teuer Fleisch, Obst und anderes gekauft, das sich in puntco Qualität als echter Reinfall erwiesen hat, leider.

Andersrum gibt es aber auch Läden, die recht günstig sind und gute Qulität haben.

Sie können zwar nicht mit Penny und Aldi mithalten dafür sind sie günstiger als Rewe oder Edeka- nur die Qualität ist erheblich besser.
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