Vermutlich ist es schlicht kulturell bedingt: Violett hat eine eigene Farbgeschichte. Die Farbe ist christlich-religiös eindeutig besetzt, stand Jahrhunderte lang für Fasten- und Bußzeit und entsprechend galt der Amethyst als Kleriker- oder eben als Trauerstein. Man lästerte deshalb über Frauen, die Lila trugen "Lila, der letzte Versuch?" - so in der üblen Zeit, als Witwen generell für Gebrauchtware ... äh ... für einen Ladenhüter gehalten wurden.
Glaskunst kommt traditionell aus katholisch geprägten Gegenden. Das könnte erklären, warum einem Lila nicht so naheliegend erscheint, wenn man Schmucksteine herstellt. Auch die Lila-Modewellen im 20. Jahrhundert konnten daran offensichtlich wenig ändern.
(Und ja, es gibt auch den Versuch, schon im 19. Jahrhundert Violett zur Farbe der Frauenbewegung zu machen. Genaugenommen knüpft man damit an die Verdächtigung an, der Amethyst könnte ein mystischer Stein sein, den böse Hexen in der Küche kochen. Wers gern antiker mag: Es soll der Lieblingsstein von Sappho und ihren Freundinnen auf der Insel Lesbos gewesen sein. Wie auch immer: Eine Farbe für Mutige

)
In anderen Kulturen ist das übrigens - ach nee! - ganz anders. In Japan erfreut sich Lavendeljade sehr großer Beliebtheit. Ein hübscher Stein übrigens, milchig lila und es gibt ihn von hell bis tief dunkel. Die sind in der behutsam nachgefärbten Version auch nicht teuer. Es gibt sie facettiert
http://www.mrbead.com/Merchant2/graphic ... gz1018.jpg
und klassisch glatt
http://image.dhgate.com/albu_282645995_ ... r-10mm.jpg
um nur zwei Beispiele wenigstens zu zeigen.
Ich könnte es mir jedenfalls hübsch vorstellen, so eine "lavender jade"-Perle im SL-Schmuck. Ist auch nicht so empfindlich wie Amethyst, der gern mal springt oder ausbleicht.
/Bildungsprogramm off/
