Okay, Öl-Outing
Yerma, vielleicht nützen dir meine Erkenntnisse etwas; unsere Haare sind immerhin nicht ganz unähnlich.
Die Angaben sind ohne Gewähr
Ich neige nun manchmal dazu, mich vom Hundertsten zum Tausendsten zu begeben. Wer das nicht lesen mag, hat jetzt natürlich ein Problem…
Prinzipiell sind meine Haare, aus meiner Sicht, keine Diven.
Ja, manchmal wirken sie strohig und die Spitzen regelrecht starr und hart; ich habe auch mit verklettenden Spitzen bzw. Längen zu kämpfen, die ich manchmal in mühevoller Kleinarbeit entknoten muss. Manchmal frizzen auch meine Haare und manchmal ist der Ansatz dermaßen platt, dass ich versucht bin, ihn anzutoupieren (nicht, dass ich das tun würde).
Frisuren gelingen mir eher nur mittelmäßig und manchmal auch gar nicht, aber immerhin kann ich einfach behaupten, sie seien individuell, was mich auch dazu veranlasst, mein Projekt mit meinen Fotos zuzuspammen.
Ich habe Spliss und abgebrochene Haare, aber ich leide nicht darunter.
Ich sehe es so: Wenn ich lange Haare will, muss ich in gewisser Weise damit leben, dass sie eben manchmal Schwierigkeiten bereiten.
Eine Routine habe ich noch lange nicht entwickelt. Dafür bin ich zu ungeduldig und auch zu experimentierfreudig und - wie jeder, der bei mir mitliest, weiß - gehe ich meine Experimente generell unsystematisch an. Allerdings bin ich inzwischen, trotz mehrerer Unfälle, zu dem Schluss gelangt, dass meine Haare gern mal eine Extraladung Öl mögen.
Nein, sie werden dadurch nicht flauschig oder seidig, aber sie fühlen sich besser (sanfter?) an.
Hier also meine Erkenntnisse und Vorgehensweisen, die jedoch nicht als repräsentativ anzusehen sind.
Ich benutze Öl nach Lust und Laune – vorzugsweise, wenn ich der Meinung bin, dass meine Haare irgendwie trocken aussehen.
Manchmal als Leave-In, manchmal als Ölkur.
Öl gebe ich generell
immer in meine
trockenen Haare. Es ist mir sch…egal, ob man das so machen soll oder nicht – ich kann dadurch am besten feststellen, wo ich noch kein Öl hingeschmaddert habe.
Leave-In
Am liebsten benutze ich Kokosöl von Logona. Weil es so schön duftet. Ich mag auch, dass es von der Konsistenz her fest ist, keine Ahnung warum. Da fahr ich nur einmal mit dem Finger drüber und hab (je nachdem, wie kalt die Außentemperatur ist) schon einen leichten Ölfilm drauf. Dass man das nicht machen soll, wegen der Keime, weiß ich. Aber es ist mein Öl und es muss da durch.
Bei Öl in Flaschen, welches ich seltener benutze, leg ich den Finger über die Flaschenöffnung und dreh die Flasche einmal kurz um. Das ergibt jedoch mehr Öl auf der Fingerspitze und das verteile ich erst über die anderen Fingerkuppen, bevor ich es einarbeite.
Den leichten Ölfilm auf den Fingerspitzen arbeite ich sanft in die Spitzen und manchmal auch Längen.
Dies in erster Linie solo als sogenanntes Leave-In und nach Bedarf.
Ölkur
Für eine Ölkur mansch ich zusammen, was die Küche (das Bad) hergibt. Früher habe ich extra Avocadoöl und/oder Jojobaöl und/oder Kakaobutter und/oder Macadamianusöl und/oder Olivenöl und/oder WeißderGeier geordert und im Wasserbad miteinander verschmolzen.
Inzwischen habe ich mich für eine Ölkur auf Sonnenblumenöl, Kokosöl und, wenn ich welche da habe, Sheabutter reduziert. Die Masse macht dabei das Sonnenblumenöl aus, einfach, weil ich davon am meisten besitze, da ich es überwiegend zum Braten benutze.
Das Ganze mische ich frei nach Schnauze in einer Tasse in einem Wasserbad.
Meist 3 Esslöffel Sonnenblumenöl, knapp ½ Teelöffel Kokosöl, knapp ½ Teelöffel Sheabutter.
Sheabutter braucht man vermutlich nicht unbedingt, aber ich sympathisiere damit und deswegen kommts mit rein. Warum, weiß ich auch nicht. Ich mach’s eben so.
Ich nehme eine kleine Kaffeetasse, die dann etwa ein Viertel mit dem Ölgemisch voll ist. Das reicht dicke. Die stelle ich in eine Schüssel mit heißem Wasser oder auf die Heizung, wenn die angeschalten ist.
Die Sheabutter braucht dabei am längsten, um zu verflüssigen.
Das warme Ölgemisch gebe ich großzügig auf die Längen (etwa die Hälfte der Haarlänge) und vor allem auf die Spitzen, danach dutte ich die Haare und setz mir eine Plastikhaube drauf. Um die Angelegenheit warm zu halten, gibt’s noch ein Handtuch drüber.
Das Ganze bleibt dann um die ein bis zwei Stunden auf dem Kopf, je nachdem, was ich gerade noch zu tun habe.
Manchmal fallen mir, nachdem ich eine Ölkur aufgetragen habe, noch diverse Sachen ein, die ich eigentlich unbedingt noch erledigen wollte. Zum Beispiel Autowaschen. Dann flechte ich die Haare (geht mit Ölkur drauf wirklich gut!) und dutte sie und damit traue ich mich auch raus.
Allerdings ist es für manche Mitbürger ein ungewöhnliches Bild, jemanden mit Plastikhaube und Handtuch auf dem Kopf draußen herumwerkeln zu sehen, weshalb ich da entsprechend auf die Kopfbedeckung verzichte.
Man kann eine Ölkur auch über Nacht in den Haaren lassen. Hierbei flechte ich mir auch einen Zopf, über den ich nachher eine Socke ziehe, damit ich nicht mein ganzes Bettzeug vollschmaddere.
Ölkur auswaschen
Mit Conditioner oder Shampoo und Trick 17.
Trick 17: Condi bzw. Shampoo direkt auf die Ölhaare geben. Vorher die Haare nicht nass machen.
Ich für mein Teil bekomme das Öl nicht so ohne weiteres aus den Haaren raus, wenn ich sie „normal“ wasche, also erst die Brause über den Kopf und dann Shampoo oder Spülung rein.
Teilweise musste ich bis zu sechs Mal meine Haare neu einshampoonieren, bis sie ölfrei waren.
In einem Buch über Naturrezepte habe ich gelesen, dass Shampoo direkt auf die Ölhaare gegeben wird. Seitdem verfahre ich so und komme damit super zurecht.
Heißt also: Shampoo direkt auf die Ölhaare, sanft einkneten und ausspülen. Dann wie gewohnt weiter waschen.
Bei einer Spülung (Condi) verfahre ich ähnlich. Direkt auf die Ölhaare geben, sanft einkneten – aber ich lasse sie meist länger in den Haaren. Warum? Keine Ahnung. Ich mach es einfach so.
Spülung drauf, Haare zusammenwurschteln und so lassen. Manchmal eine halbe Stunde. Manchmal eine Stunde. Manchmal nur fünf Minuten.
Danach Haare ausspülen und mit Shampoo waschen. Ich gebe auch etwas Shampoo auf die Längen.
Nach dem Waschen benutze ich keinen Conditioner mehr.
Letzte Spülung mit kaltem Wasser. Soll die Haare mehr glänzen lassen, weil es die Schuppenschicht mehr anlegt. Ob es wirklich daran liegt, weiß ich nicht, aber ich mach’s halt so und finde, dass meine Haare durchaus glänzen.
Ob diese Verfahrensweisen bei allen Condis und allen Shampoos so funktioniert, weiß ich nicht.
Ich habe eine ganze Bandbreite Conditionier und Shampoos ausprobiert und es klappte. Wegen des Duftes favorisiere ich die Balea Oil Repair Spülung (keine NK!). Aktuell nehme ich danach meinen Shampoobar von Princess und bin damit super zufrieden.
Vorher habe ich meine Haare überwiegend mit Alverde Shampoo gewaschen, das ging auch.
Ich habe keine festgelegten Zeiten, wann ich eine Ölkur oder ein Öl-Leave-In verwende. Ich nehm es einfach, wenn ich meine Haare trocken oder strohig empfinde.