Seifen(kisten)rennen
...ich habe mich jetzt anfixen lassen. Von Seifen. Für die Haare. Schlimm, dieses ewige Anfixen.
Haarschmuckanfixen habe ich schon hinter mir, bin jetzt bestens ausgestattet und zufrieden (meine Wünsche beschränken sich auf ein bis zwei weitere "Traumstücke");
Ölanfixen habe ich auch erfolgreich hinter mich gebracht (mein großer Öltest bescherte mir einige wichtige Pflegeerkenntnisse!) - naja und last but not least sind es jetzt nun: Seifen!
Fünf Exemplare habe ich mir bei "Steffi's Hexenküche" bestellt und vor einiger Zeit auch geliefert bekommen. Nach einer Testphase möchte ich hier mit meinen Ergebnissen nicht hinter'm Berg halten.
Status Quo
Ich wasche im Wechsel mit drei verschiedenen Shampoos (ich wechsle nicht bei jeder Haarwäsche, eher nach Lust und Laune) und zwar immer eine haselnussgroße Portion auf 250ml Wasser verdünnt. Gewaschen wird nur am Ansatz, die Längen werden beim Ausspülen ohne Probleme sauber (auch eine Ölkur geht spitzenmäßig raus!). Damit fahre ich sehr gut, meine juckende und zu Pickeln neigende Kopfhaut wird sehr mild aber dennoch gründlich gereinigt. Vor allem geht das ganze Prozedere total fix. Und das ist mir am Wichtigsten!
Meine Lieblinge sind:
1. Sante Cocos & Orange (oder jetzt auch Plum & Cardamom)
2. Kneipp Zauberkind Erdbeere (oder auch Bübchen Shower & Shampoo Himbeere)
3. Weleda Hafer Aufbaushampoo
Einen Condi oder eine Kur gibt's im Anschluss (Alverde Zitrone/Aprikose Haarkur oder Sante Glanz Haarspülung Birkenblatt) und getoppt wird alles mit einer kalten Rinse. Drei Tropfen Mandelöl in die feuchten Längen und fertig ist das Ganze. Hat sich hervorragend bewährt und mir binnen zwei Monaten LHN einen megaguten Fortschritt beschert.
Wasserhärte & Kalkseife
In "meiner" Stadt haben wir laut den hiesigen Wasserwerken ein "weiches" Wasser mit 8°dH Wasserhärte (wobei regionale Schwankungen mit bis zu 13°dH durchaus vorkämen - aber auch das wäre immer noch "weich").
Im Seifenfred wurde darauf hingewiesen, dass ab einer Wasserhärte von etwa 5°dH das Seifenwaschen mit einer sauren Rinse beschlossen werden sollte. Nämlich um den pH-Wert zu neutralisieren und die Schuppenschicht der Haare zu schließen - um somit der Kalkseife zu entgehen. Das sind schmierig-weißliche Ablagerungen, welche man nach dem Kämmen in der Bürste findet. Außerdem sollen sich die Haare belegt, strähnig und strohig anfühlen. Aha!
Ich muss zugeben, davor hatte ich wirklich Bammel - doch obwohl ich ein eher pessimistischer Realist bin, habe ich mir in meiner kindlichen Unvernunft mal gedacht: "Das wird schon!".
Empfohlen werden Rinsen von 1-3 EL Säure (Zitronensäure oder Essig) auf 1-2 Liter Wasser. Oder / und man wäscht direkt mit gefiltertem und / oder abgekochtem Wasser.
Meine Güte, es gibt bei der Seifenwäsche auch sehr viele oders, unds, abers, wenns, vielleichts und eventuells.
Die Testreihe
Passenderweise habe ich mir Seifen in Überfettungen von 4-8% bestellt. Normalerweise sollte man ja stets mit der geringsten Überfettung beginnen. Im Prinzip soll man sich so an die Überfettungen tasten, wie mit der Ölmenge, die man in die Haare geben kann, bevor sie "drüber" sind.
Ich habe diese Empfehlung ignoriert. Ich wollte einfach starten.
Klar, ich habe mir tagelang die entsprechenden Freds durchgelesen, gegoogelt und recherchiert. Über die verschiedenen Einseifrituale (Über Kopf, im Stehen, Zweimal,...) - aber ganz ehrlich: ich wollte das große Ganze so simpel halten wie es nur geht. Ich hatte gar keine Notwendigkeit, dass die Seifen auf Biegen und Brechen funktionieren, da ich mit meiner Shampooschiene sehr gut gefahren bin bis jetzt.
Sollte sich nach einem einmaligem und richtig ordentlichem Einschäumen (nein, nicht über Kopf oder zweimal oder was weiß ich - Keep it simple!), einer Zitronenrinse plus Ausspülen kein "Wow-Effekt" einstellen, würde ich die Seifen für meinen Körper verwenden.
Anhand des "Seifensteckbrief-Fred" habe ich mich in puncto Bewertung und Präsentation der Seifen mal inspirieren lassen.
Los geht's!
Wäsche vom 19.10.2013 - Kokos-Seide-Soft (7%)
Name der Seife: Kokos-Seide-Soft
Überfettungsgrad: 7%
Was sagt die Herstellerin über das Produkt?:
"Besonders gut geeignet bei trockener, juckender Kopfhaut, "strohigen" und strapazierten Haaren und empfindlicher Haut des restlichen Körpers. Die Erfahrung zeigt, dass besonders lange, dicke und lockige Haare anschließend sehr gepflegt aussehen, sich geschmeidig anfühlen und die Locken schön fallen." (Quelle: steffis-hexenkueche.com)
Inhaltstoffe: Natives Olivenöl extra, BIO-Kokosmilch, Traubenkernöl, Sheabutter, Jojobaöl, Avocadoöl unraff. grün aus kbA, Mangobutter, Rizinusöl, Seide und etwas Parfümöl (Quelle: steffis-hexenkueche.com)
Hersteller/Bezugsquelle: Steffis Hexenküche
Kosten: 100g = 6 €; ich habe allerdings ein "Vierlingsherz" getestet: 4 Herzen = 5 €
Aussehen/Konsistenz der Seife: Ein hellbraunes und 2 Euro-Stück-großes Herz
Geruch der Seife: süß, warm, weich, vanillig, mild - sehr angenehm!
Wie ist die Schaumbildung der Seife: Am Ansatz: schnelle Bildung von vielen feinporigen Schaumbergen; In den Längen: gar keine Schaumbildung - egal wie viel ich geseift und geschrubbelt habe!
Wie habt Ihr Sie benutzt?:
Stehend in der Dusche. Zunächst die Haare klatschnass gemacht, die Seife ein bisschen in den Händen aufgeschäumt (ging sehr einfach) und dann mit der Seife die Kopfhaut eingeschäumt. Dabei lief immer ein bisschen Wasser von oben nach. Das hat wunderbar funktioniert, allerdings hatte ich keine Chance, meine Längen einzuschäumen - da tat sich einfach GAR NIX! Ich habe dann meine Schaumberge in die Längen gegeben, da fielen sie jedoch sofort in sich zusammen... Tja, ich habe tatsächlich das ganze Probeherz aufgebraucht.

Ob so ein Verbrauch normal ist?!
Wie gut ließ sich die Seife auswaschen?: Der Ansatz ließ sich hervorragend ausspülen, wie bei jedem anderen Shampoo. Die Längen waren beim Ausspülen schmierig, strähnig und pappig.
Welche Rinse wurde benutzt? Keine. Nur ein eiskalter Guss.
Wie gut war die Reinigungswirkung?: Mein Ansatz wurde quietschsauber, meine Längen gar nicht - obwohl ich keine Prewash-Kur mit Öl gemacht hatte...
Glanz nach dem Waschen: Auch hier muss ich wieder Unterscheiden: der Ansatz strahlte, es waren keine Ablagerungen zu erkennen - die Längen waren stumpf und belegt.
Anfassgefühl: Die Längen hinterließen ein klebriges Gefühl auf meinen Händen, sodass ich sie mir sogar waschen musste - ekelhaft!
Kopfhaut (Belag): Kein Belag, auch der Ansatz blitzsauber und weich!
Juckt die Kopfhaut nach dem Waschen?: Nein. Gott sei Dank!
Wie geht's den Spitzen nach dem Waschen?: Knirschig, strähnig, trocken, belegt - wie Stroh!
Schuppen: Hatte ich noch nie.
Haare fetten ab Tag: Ich wasche sowieso spätestens jeden zweiten Tag, daher fällt diese Kategorie raus.
Struktur der Haare nach dem Waschen: Strähnig, trocken, schmierig-belegtes Haargefühl, struppelig und ungepflegt. Der Ansatz glänzte, war weich und satt gepflegt, aber trotzdem voluminös.
Rückstände? Kalkseife? Der Ansatz war völlig frei von Rückständen oder Geschmiere. Die Längen gar nicht. Im schwarzen Kamm blieben klebrig-weiße Schmierereien hängen. Grauenhaft.
Fazit:
Echt nicht so pralle. Mein Ansatz war zwar wirklich butterweich, glänzend und schön anzufassen... aber meine Längen: Klätschig, klebrig, belegt, trotzdem trocken und strohig, struppig, klettig, schmierig und widerlich. Kalkseife? Ich war ja irgendwie auch selbst Schuld, so ganz ohne saure Rinse zu waschen, oder? Naja, ich bin mir nicht sicher, ob dem wirklich so ist, denn immerhin war mein Ansatz perfekt! Wirklich richtig gut gepflegt, ohne Rückstände.
Das wirft natürlich einige Fragen auf...
Vertragen meine chemisch blondierten Spitzen die Seife nicht? Sondern eben nur mein Ansatz - also meine ECHTEN Haare?
Habe ich mir nicht genug Mühe beim Einseifen der Längen gegeben und hätte eine ordentliche Schaumbildung das Ergebnis verändert?
Hätte ich unbedingt eine saure Rinse machen müssen? Wo doch mein Ansatz perfekt auch ohne Rinse wurde?
War vielleicht die Überfettung mit 7% zu hoch für meine Längen? Obwohl sie immer reichlich Öl schlucken können?
Ich hab sofort über'm Waschbecken meine normale Routine wiederholt UND eine saure Rinse (2 EL Zitronensaft auf 1 Liter Wasser) eingeschoben, weil das schmierige Gefühl sich kaum herauswaschen ließ. Irgendwann war' s dann okay und mit ein paar Tropfen Mandelöl mehr haben sich meine Haare auch sofort wieder mit mir versöhnt. Zumindest im nassen Zustand. Trocken waren sie dann immer noch seifenschmierig, trocken, belegt und unangenehm. Heute könnte ich meine Haare so niemals offen tragen. Ach Menno! Gleich wird ordentlich Olivenöl ins Haar gegeben und ich werde eine große Runde im Wald laufen gehen. Das wird schon wieder - hoffentlich.
Falls da Jemand von Euch einen Typ / Lösungsvorschlag / Fehlerbehebungsidee / etc. hat - immer her damit!
Ich werde selbstverständlich weiter fröhlich Seifen ausprobieren.
Es warten ja immerhin noch vier Seifen auf ihren Einsatz (und die riechen alle fantastisch!).
Liebste
Râa, vielen Dank für das Kompliment! Nicht vergessen, es hat geblitzt, aber meine Haare haben tatsächlich in letzter Zeit einen gesunden Schimmer. Tja, was das "Probieren-geht-über-Studieren" angeht, bin ich ja jetzt schlauer!!!
Liebe
retrotussi, ich finde es sehr erfrischend, dass du diesem Hype noch aus dem Weg gehst. Ich konnte nicht stark bleiben, sehe das Ganze aber utlra-entspannt. Wenn's nicht ist, ist's auch nicht schlimm! Und jau, ich bin auch raketengespannt auf meine Haare in NHF!
Hach du bist so süß
Cassia! Das sagt die mit der Traummähne... ich geh mal eben schnell wieder deine Fotos anschmachten!
Mein liebstes
Nevoniarapunzel, ich kann dir da nur beipflichten: Das Shampoo ist wirklich ein Traum! Die hübsche Forke habe ich aus der Tauschbörse erstanden. Ist eine Custom Order von Alpenlandkunst. Dank der drei Zinken hält sie wirklich bombenfest. Ein Traum! Ich habe mich übrigens in dein Avatar verknallt. So, jetzt ist es raus!
Hallo
Inki-Pinki! Ich reihe mich dann mal in "Mein erstes Seifenexperiment lief schief" Riege ein. Herzlich Willkommen in meinem Tagebuch! Und ich als alter Mandelölfanatiker kann dir auch empfehlen, einen Tropfen in die Nägel einzumassieren. Meine sind nämlich immer sehr blättrig, brüchig und hässlich. Mit dem Öl werden sie aber sehr schön und gepflegt!
In diesem Sinne meine Lieben Schaumschlägerfreunde,
à bientôt!