Ich finde, Renata Adler sieht aus
Charlie Watts mit Zöpfen
Zu mir sagt das Bild, alt werden ist natürlich, alt fühlen nicht. Auch wenn "ich" runzlig und weißhaarig bin, bin ich noch immer ich. Ob nun als lässige Rockeroma, Punk-Oldgirl oder Technohibbler ...
Tja, das ist die Crux...
Zu diesem Thema gibt es einen ganz wunderbaren Text. Ich darf jetzt mal ein bißchen schlaumeiern ja? Danke.

In der Oper "Der Rosenkavalier" denkt die weibliche Hauptfigur über das älter werden nach. Unter anderem sagt sie folgendes:
Aber wie kann das wirklich sein,
daß ich die kleine Resi war
und daß ich auch einmal die alte Frau sein werd! ...
Die alte Frau, die alte Marschallin!
»Siehgst es, da gehts', die alte Fürstin Resi!«
Wie kann denn das geschehen?
Wie macht denn das der liebe Gott?
Wo ich doch immer die gleiche bin.
Und wenn ers schon so machen muß,
warum laßt er mich denn zuschaun dabei
mit gar so klarem Sinn? Warum versteckt ers nicht vor mir?
Das alles ist geheim, so viel geheim.
Und man ist dazu da, daß mans ertragt.
Und in dem »Wie« da liegt der ganze Unterschied –
Wann immer mir im Laden ein hinreißendes Kleidchen Hände fällt von dem ich festellen muß, daß es ich es heute nicht mehr tragen kann, weil ich eben älter bin als vor 20 Jahren und Körper und Gesicht sich verändert haben, kommt mir der Monolog der Marschallin in den Sinn. Ich weiß nicht wie oft ich die letzten beiden Zeilen schon vor mich hingemurmelt habe, wenn ich mal wieder ein hinreißendes Teil in dem ich heute lächerlich aussehen würde zurückgehängt habe. Aber so ist das eben.
Auch deshalb färbe ich nicht mehr. Ich will nicht eine dieser kaufhausroten älteren Frauen werden. Um keinen Preis
