"Silberhaar - glänzend souverän"

[Alanna]

Mir hat vor zwei Jahren auch ein Friseur ganz entsetzt gesagt, ich hätte ja schon weiße Haare - und das in meinem Alter!

Damals war ich 32 und er hatte mich auf maximal 21 geschätzt

Ich meinte dann nur, das sei in meinem Alter ganz normal und ich hätte auch kein Problem damit

[rabenschwinge]

hmm, ich weiß gar nicht, wann genau das erste silberne Haar bei mir auftauchte... Iwo vor 25, aber wo da? Keine Ahnung. Ich war viel zur sehr mit den Kindern und dem Kinderkrankenhaus beschäftigt als das mir das im Gedächtnis geblieben wäre.

[Cholena]

Als ich mit 20 meine ersten 3! weißen Haare (genau mittig am Oberkopf) fand, hab ich mich köstlich darüber amüsiert und sie im Freundeskreis jedem gezeigt.

Mit Ende 20 war dann schon eine Strähne leicht ergraut. Ab da hab ich dann tatsächlich deswegen gefärbt. Davor war die Färberei eher sporadisch und aus Jux und Dollerei.

Ich hab 20 Jahre lang gefärbt bevor ich 2010 meinen ersten Rauswachs-Versuch startete. Da waren es noch gar nicht mal sooo viele Weiße. Es blieb beim Versuch.

2011 dann der nächste Versuch des Färbe-Stopps. Wieder nicht durchgehalten.

2013 Anfang April dann der dritte Anlauf und diesmal bin ich dabeigeblieben. Aber es war sehr, sehr schwer für mich, zumal sich die Silbernen inzwischen stark vermehrt hatten.
Ich bin vor allem am Oberkopf stark ergraut/versilbert. Wenn ich einen hohen Dutt trage, sieht man dass im Bereich am Hinterkopf unterhalb des Dutts so gut wie gar keine Silberlinge sind.

Ich komme da nach meiner Mutter, die mit 30 schon viele weiße Haare hatte.
Meine Schwester (nur 3 Jahre jünger als ich) hat noch keine Grauen. Sie kommt nach unserem Vater, der nur sehr wenig graue Haare hatte.

[wuschlon extraordinaris]

Ich mußte mir schon als man nichtmal die Finger einer Hand gebraucht hätte, um meine weißen Haare abzuzählen, anhören, dass ich ja wohl nicht aussehen wolle, wie eine alte Frau und unhedingt färben müsse
Was mich aber nach 14 Jahren Silber doch zum Tönen bewegt hat, war einzig und allein die Tatsache, dass ich wußte, dass meinen Mann die Silberhaare stören. Für jemand anderen hätte ich niemals gefärbt. Aber mir geht es mit Haare tönen einfach zu schlecht und Pflanzenfarbe bringt nicht das gewünschte Ergebnis. Ausserdem habe ich davon, gefärbte Haare zu haben, so dermaßen die Nase voll, das kann sich niemand vorstellen. Wohl gefühlt habe ich mich mit getönten Haaren nie. Es schränkt auch sehr das Leben ein. Nichtmal im Regen Fahrradfahren kann man mehr, weil man dann ja abfärben könnte. Und das ist nur ein Beispiel.

Die größte Frechheit, die ich mir mal bieten lassen mußte, war, dass die Mutter einer Bekannten nachdem sie mich zum ersten Mal gesehen hat, mir durch ihre Tochter ausrichten lassen hat, ich solle doch Farbschaumfestiger benutzen, damit ich mit den weißen Haare nicht mehr so schlimm aussehen würde " Hat mich auch gefreut, Sie kennen zu lernen."

[BeanSidhe]

Aaah, @wuschlon, nicht traurig sein.....
mach einfach das was DU für richtig hälst, dein Mann wird sich schon dran
gewöhnen, an das tolle silber ! Und was andere Leute sagen ist doch
sowas von egal . DU bist einmalig, denk immer dran.
liebe Grüsse.....

[rabenschwinge]

wuschlon, - leider gibt es solche "Sonnenscheinchen" immer wieder mal. Hör einfach weg!

[Silberfischchen]

Vor allem Schaumfestiger.... bei Deinen Haaren......... damit hat sie sich doch schon ausreichend disqualifiziert...

[Muschelkopf]

Mein Mann findet es auch befremdlich, dass ich beschlossen habe, nicht länger zu färben. wenn er meine Silberlinge sieht, erinnert ihn das daran, dass wir beide nun mal älter werden und damit konnte er schon immer schlechter umgehen als ich
Er wird sich daran gewöhnen müssen, bei ihm zeigen sich auch erste weiße Fäden und momentan hadert er schwer mit seinem Schicksal ... und das obwohl sein Vater so wunderschöne weiße Haare hat und eigentlich ein tolles Haarvorbild darstellt.

[Silberfischchen]

Vielleicht hilft ihm der Spruch, den Tante Keksi mal in der Sig hatte?
"Älter werden ist unausweichlich......... Erwachsen werden optional....."

[wuschlon extraordinaris]

Der Spruch gefällt mir
Mein Mann versteht schon, dass färben Nichts für mich ist. Ausserdem weiß er ja, dass ich ein ziemlicher Sturkopf bin und Dinge, die ich nicht will, auch nicht mache Er kennt mich ja auch die meiste Zeit mit Silberhaar. Die zwei Jahre ohne gehen sicher eher unter bei der langen Zeit mit. Ich sehe jetzt einfach zu, dass die Silberhaare sich besonders schön integrieren und besonders gepflegt aussehen, vielleicht habe ich ja Glück, dass sie ihm irgendwann gefallen. Zur Zeit ist das Silber eh kein Thema. Erstmal muß ich jetzt die künstliche Farbe loswerden. Die ist das viel größere Problem.

Schaumfestiger im Haar fände ich wirklich eklig. Aber die Dame war auch kurzhaarig und konnte sich wahrscheinlich gar nicht vorstellen, dass man ohne Stylingmittel leben kann.

Apropos "kurzhaarig": Mir fällt gerade auf, dass Einmischungen in meine Haarfarbe immer nur von kurzhaarigen Frauen kommen. Kann es sein, dass langhaarige allgemein toleranter sind, was das Aussehen anderer Leute betrifft? Hier im Forum schreibe ich schonmal, dass ich kurze Haare nicht mag. Aber ich gehe auch davon aus, dass jeder, der sich hier herumtreibt, lange Haare mag. Ich sehe das Forum ein bisschen als Schutzraum für Langhaarige, wo man mal offen zu seiner Vorliebe stehen kann. Im wahren Leben würde ich nie zu jemandem sagen, dass er sich doch bitteschön die Haare wachsen lassen soll. Dass jemand das für mich tut, will ich auch gar nicht. Es befremdet mich eher, wenn jemand versucht, mich zu kopieren, obwohl es nicht zu ihm passt (habe ich schon mehrfach erlebt).

Diejenigen, die mir als Mädchen gegen meinen Willen die Haare kurz geschnitten haben damit ich frecher aussehe (worunter ich sehr gelitten habe), waren auch zwei kurzhaarige Frauen.

[beCAREful]

Na ja, ich hab meiner Mutter schon gesagt, dass sie mit langen Haaren besser aussehen würde und ich es schön fände, wenn sie sie wachsen lässt.
Hat sie auch eine Weile gemacht, sie war schon bei APL und hat wirklich schönes dickes stahlgraues Haar, leider ging sie zum Spitzen- bzw. Kante schneiden immer zum Friseur - und nun hat sie wieder einen bescheuerten Bob, der ihre runde Gesichtsform echt negativ unterstützt

[rabenschwinge]

Hmm, wuschlon, ich denke, Kurzhaarige sehen Haare anders als Langhaarige. Für sie ist Haar meiner Meinung nach weniger Schmuck oder etwas, das man hegt und pflegt sondern eher etwas, das nun mal da ist und iwie gehändelt werden muss. Möglichst "einfach, schnell und ohne Schnickschnack". Beim Dusche mit waschen mit Produkt xyz, drüber rubbeln- fertig. So in dem Stil halt.

[Alanna]

Also es gibt genug Frauen mit sagen wir mal schulterlangen Haaren, die sehr aufwendig stylen und pflegen, die stundenlang fönen und drapieren - kurze Haare bedeuten beiweitem nicht, dass man keinen Aufwand hat und dass es einem nicht wichtig ist!

Auch gibt es genug Pixie-Frisuren, die ohne Styling scheiße aussehen. Nie würde ich sagen, nur weil eine Frau kurze Haare hat, muss es "möglichst schnell, einfach und ohne Schnickschnack gehen". Oder dass ihnen Haare nicht so wichtig seinen.
Sie haben nur eine andere ästhetische Präferenz.

Wenn man ehrlich ist, sind lange Haare manchmal sehr viel unkomplizierter. Ich hatte auf jeden Fall mit kinnlangen und schulterlangen Haaren sehr viel mehr Stylingaufwand.

Edit: Ich mag diese Unterstellung nicht, dass nicht-Langhaars einfach nur eine Art "Banausen" wären, denen die Haare wurscht sind. Als ob nur WIR hier wüssten, wie toll und wichtig Haare als "Schmuck" sind.
Auch eine Frau mit blondiertem Pixie wird ihre Haare als Schmuck begreifen und einiges dafür tun, dass es so aussieht wie sie es möchte...

[wuschlon extraordinaris]

Rabenschwinge, ich denke eher das Gegenteil: Bei Kurzhaarigen ist das Haar etwas, das man nach Belieben manipulieren kann und kein Körperteil, wie für mich. Wenn ich mich daran erinnere, wieviel Geld meine Mutter immer zum Friseur getragen hat, um sich einen gefärbten Stoppelschnitt machen zu lassen Zu Hause mussten natürlich auch noch Stylingmittelchen reingeschmiert werden und in Form gefönt werden sowieso.

[Alanna]

Und genau das, Wuschlon, zeigt doch, wie wichtig die Haare für diese Menschen sind: Sie nutzen sie, um sich immer wieder neu zu erfinden! Diesen Wunsch kann ich schon verstehen, auch wenn ich selbst nicht so dazu neige.

Oft wird im LHN auch direkt gesagt, wenn eine kurzhaarige Frau eine langhaarige Frau kritisiert, dann sei sie ja ganz sicher neidisch oder missgünstig. Auch das glaube ich nicht. Ja, sowas kommt vor, aber es gibt überzeugte Kurzhaars oder Mittellanghaars, die nichts von Überlängen halten (wie auch immer das definiert wird).