Nachdem ich über Weihnachten und Silvester bei Deckels Verwandtschaft in Bremen war, gab es dort eine Zwischenwäsche mit "normalem" Shampoo (ich will ja nicht, dass die mich für bekloppt halten

). Die hat soweit gut funktioniert, die Kopfhaut hat nicht mehr oder weniger gezickt als sonst. Die Haare waren nach dieser Wäsche aber extrem weich! Ich hatte das weiche Wasser dort im Verdacht (ca. 6,5° dH; zum Vergleich, daheim habe ich 24° dH).
Allerdings kann es auch am Shampoo gelegen haben. Das war von Ghul eines für mehr Volumen oder so. Hatte das vor Ort bekommen, da ich mein Babyshampoo vergessen hatte.
Heute habe ich krankheitsbedingt erst nach neun Tagen wieder mit Kastanien gewaschen und dafür Wasser aus Bremen verwendet, das ich mir extra dafür abgefüllt hatte. Ich wollte ja vergleichen.
20g Rosskastanie,
600 ml Wasser,
1 El Apfelessig und
3 Tropfen Teebaumöl (im ersten Waschdurchgang).
Das Ergebnis war ein wenig enttäuschend. Die Haare sind zwar einigermaßen sauber und auch weich, aber weitaus nicht so weich wie bei der Wäsche in Bremen. Ausßerdem sind die Spitzen dieses mal extrem klettig.
Vielleicht lag es an der Überkopfwäsche, vielleicht hat die Wassermenge nicht ganz zum Ausspülen gereicht, vielleicht wirds' mit Kastanienshampoo einfach nicht so weich... Ich weiß es nicht.
Die 20g fürs Shampoo scheinen fast ein bisschen wenig zu sein. Vielleicht erhöhe ich wieder auf 25g oder versuche das noch in den Griff zu kriegen.
Auf der Suche nach dem Heiligen Gral werde ich im neuen Jahr auf jeden Fall weiter mit weichem Wasser experimentieren. Als nächstes steht Regenwasser auf der Versuchsliste. Außerdem will ich mich quer durch die Seifenwelt testen. Die Rosskastanienwäsche klappt zwar gut, ist aber doch relativ aufwendig. Deswegen würde ich auch gerne Alternativen testen, bevor ich mich festlege.
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Mein Fazit nach einem Vierteljahr Rosskastanienwäsche:
- - Wenn die Kastanien frisch zerkleinert werden, fängt die Masse nach einem Tag an zu gären, bevor sie trocknen kann. Besser funktioniert es, die Kastanien im ganzen zu trocknen (ggf. einzelne schimmelnde aussortieren) und dann erst zu zerkleinern. Das Pulver kann noch weiter getrocknet werden und ist dann bei trockener Lagerung lange haltbar.
- Die Kopfhaut kommt mit dem Kastanienshampoo gut klar. Ihr Zustand hat sich sogar erheblich gebessert. Es juckt nicht mehr jeden Tag, sondern nur noch an 2 bis 3 von 7 Tagen. Die Schuppen fallen wegen der einwöchigen Wäsche mehr auf als vorher (jeden 2. Tag gewaschen) und müssen gründlich ausgebürstet werden. Insgesamt sind es aber weniger geworden.
- Ohne Säurezusatz reinigt das Kastanienshampoo bei meinem harten Wasser (24° dH) kaum.
Mit Apelessig als Säurezusatz kommt meine Kopfhaut sehr gut klar, Zitronensaft war katastrophal und ergab juckende und brennende rote Flecken.
- Das Hinauszögern der Wäsche klappt teilweise gut. Die Haare fetten viel weniger nach, und ich konnte von jeden 2. Tag auf 1x in der Woche verlängern. Aber ca. ab der Hälfte der Zeit zickt die Kopfhaut, wobei ich das Gefühl habe, dass sich auch das ganz langsam bessert.
- Katzenminze macht als letzte Rinse ohne Ausspülen weiche Haare aber Klätsch. Sie funktioniert aber gut in der Öltunke, die wieder kalt ausgespült wird.
- Teebaumöl das nicht gründlichst ausgespült wird, gibt rote Flecken auf der Kopfhaut, die aber weder jucken noch brennen. Die Verwendung klappt gut wenn das Teebaumöl in die erste Hälfte des Kastanienshampoos gegeben wird und einwirken darf, aber anschließend mit der zweiten Hälfte ausgespült wird.
- Es war sinnvoll sich langsam an die ideale Dosis heranzutasten und die Kastanienmenge im Shampoo nur schrittweise zu reduzieren. Meine Kopfhaut musste sich erst an die mildere Reinigung gewöhnen und hat dann immer weniger nachgefettet. Bei zu großen Sprüngen sind die Haare nicht sauber geworden. Ggf. muss eine Dosierung erst ein paar Wäschen beibehalten werden, bevor erfolgreich damit gewaschen, bzw. weiter reduziert werden kann.
- Meine Kopfhaut liebt reines Aloe Vera Gel, Ölkuren verursachen aber Juckreiz.