Meine Mutter hat letztens ihrer Mutter davon erzählt, dass ich mittlerweile meine Haare mit Seife wasche. Nicht in einem bösartigen Tonfall, aber schon so, als ob das ihrer Meinung nach sehr merkwürdig wäre.
Meine Oma hat darauf allerdings total verständnisvoll reagiert und mich gefragt, ob ich denn dann auch jedes Mal mit Essig sauer nachspüle. Und dann hat sie mir erzählt, dass meine Uroma das früher auch so gemacht hat und sich lange Zeit geweigert hat, auf Shampoo umzusteigen, weil ihr das nicht geheuer war.
Ich war so erstaunt, als ich das gehört habe. Meine Uroma ist nämlich erst letzten Sommer verstorben und ich habe nie mit ihr über Haarpflege geredet, obwohl sie oft meinte, wie sehr sie meine Haare mag. In dem Moment hab ich allerdings kein bisschen daran gedacht, etwas verpasst zu haben, sondern fand es einfach irgendwie schön, dass meine Uroma so selbstverständlich Teil unserer Unterhaltung war und sie mir noch dazu Recht gegeben hat, obwohl sie ja eigentlich nicht einmal da war.
Wobei ich im Nachhinein schon darüber nachdenke, wie sie reagiert hätte, wenn ich ihr einfach mal etwas Haarseife mitgebracht hätte.