Meine Erfahrung mit Khadi Indigo
Wo soll man anfangen? Das Zeug ist deutlich komplizierter als Henna!
Das Anrühren: Während ich Henna wirklich noch sehr chillig fand, bröckelt Indigo wie verrückt. Ich brauchte doppelt so viel Pulver wie bei Henna. Mit 50 Gramm konnte ich aber nicht meine gesamte Länge einkleistern. Ich habe die 50 gramm mit 170ml schwarzem Tee angerührt, jedoch beim auftragen dann nach und nach doch immer wieder noch kleine Mengen Wasser dazu gegeben, denn die Paste war wirklich sehr bröckelig.
Das Färben: Ich färbe ja relativ professionell mit Färbepinsel und der Scheitelmethode. Bei Khadi dunkelbraun und Khadi HAJ klappt das auch ganz wunderbar. Die Farbe ließ sich gut verteilen, es gab keine großen Probleme beim scheiteln. Bei indigo gibt es spätestens ein Problem sobald man mit der einen Kopfhälfte fertig ist und die andere scheiteln will. Das Zeug wird schneller hart und verklebt die Haare.
Während bei den anderen Khadi Farben mein Bad bis auf 1-2 Kleckser auf dem Boden wirklich noch erstaunlich sauber blieb, so befand ich mich am Ende des Färbevorgangs mit indigo inmitten von indigo Bröseln wieder, die sich auf dem Boden, auf dem Klo und auf dem gesamten Waschbecken verteilt haben. Es ist auch deutlich schwieriger das angetrocknete Indigo vom Nacken und den Schläfen zu entfernen.
Das Auswaschen: Der Horror! Schon nach 5 Minuten unter der Dusche wurde mir so langsam klar dass ich auf keinen Fall alles ausgewaschen bekomme. Meine Haare klebten durch das Indigo in dicken Strähnen aneinander und die Indigo Bröckchen lösten sich durch das Wasser kaum. Ich habe das gesamte warme Wasser aus dem Boiler leer gesaugt und mich anschließend damit abgefunden dass ich den Rest wohl ausbürsten werde müssen.
Das Haargefühl: Nicht... gut... Was man in der Dusche schon erahnen konnte bestätigte sich dann als die Haare trocken waren. Sie waren kaum zu bürsten. Ich war zwischendurch fast der Verzweiflung nahe weil ich einfach nicht wusste wie ich sie bürsten sollte ohne mir Haare auszureissen. Die Längen aber insbesondere die Spitzen wirkten sehr trocken. Als letzte Rettung habe ich dann zunächst Seidenprotein (gemischt mit Wasser) in die Längen gesprüht und anschließend noch 3 Tropfen Khadi Amla Haaröl (3 Tropfen sind für mich EXTREM viel! Meine Haare saugen Öl kaum auf, also gebe ich normalerweise maximal einen Tropfen in die Spitzen). Vor dem schlafen gehen und dem flechten habe ich dann noch eine winzige Menge Woodstock Body Cream in die Längen gegeben und nochmal einen Tropfen Öl in die Spitzen
(hier bewähren sich die ersten LHN Tipps. Ich wäre niemals auf die die Idee gekommen mir Creme in die Haare zu schmieren) Endlich ging das bürsten und flechten dann problemlos und mit der Mischung aus Woodstock und Khadi Amla Öl roch ich total nach Hippie
Das Ergebnis: Wow! Hätte ich nicht gedacht!!! Diese ganze Tortour scheint sich sogar tatsächlich für den Moment gelohnt haben (warten wir mal bis zum ersten auswaschen ab...) Ich bin Schneewittchen! Zumindest am Ansatz, in den Längen habe ich zumindest eine dicke, orangene Henna Blocksträhne, weil hier kein Indigo hingekommen ist.
Das Ergebnis im Bad mit natürlichem Licht vom Oberlicht
Im Wohnzimmer, Licht von der Seite, von 5 Fenstern, leider aber gerade keine Sonne
- Versteckt:Spoiler anzeigen
- Ich konnte Lotta und Fine nicht aus dem Bild schneiden, die sind einfach zu süß

Die Spitzen haben einen deutlichen Rotstich. Das mag daran liegen dass sie nicht genug Indigo abbekommen haben, dass ich sie zum Schluß erst eingepinselt habe (und die Farbe bereits zu kalt war) oder einfach daran dass sie "im Eimer sind" und Farbe nicht mehr so gut annehmen. Man darf ausserdem nicht vergessen dass ich 2012 oder so kurzzeitig rot gefärbt war, in den untersten Längen ist dieses rot also auch noch verankert). Meine Katze ist so richtig schwarz, ohne schummeln, deswegen sieht man das im Vergleich ganz gut.
