Dankeschön!

Ich muss auch wirklich maximal vorsichtig flechten, sonst reißen dabei mehr Haare, als einem lieb sein kann. Aber ich findes es einfach zu schön, um es nicht zu versuchen. Mittlerweile hat auch der Fünfer mit Band einigermaßen funktioniert. Noch nicht fototauglich, aber immerhin hält das Band.
Nachdem mein TB diese Woche sechs Monate alt wird (meine Güte, wie die Zeit vergeht!

) habe ich mir gedacht, es ist Zeit für einen kleinen Zwischenbericht. Den Eingangspost werde ich in kürze daher auch mal aktualisieren, denn gerade beim Haarschmuck ist ja doch eingies passiert.
Kurz und knapp:
- Längenzuwachs trotz gelegentlicher Trimms von 6 cm (von 64 cm im April auf 70 cm aktuell)
- ZU konstant bei knapp unter 5,0 cm
- weniger Spliss
- (viel) mehr Haarschmuck… *hust*
Erkenntnisse:
Weniger ist mehr:
Dicke Ölkuren vertragen sich nicht mit meinen Haaren. Mehrmals probiert, nicht ein überzeugendes Ergebnis gehabt. Eher hatte ich das Gefühl, dass ich den Haaren durch das anschließende intensivere Auswaschen mehr schade, als die Kur genutzt hat. Oder ich habe halt Klätsch produziert. Daher setze ich Öl nur noch sparsam ein und öle lieber zweimal wenig als einmal dick. Hängt wahrscheinlich auch einfach mit meinen doch sehr feinen Haaren zusammen.
Ich liebe Seife!
Hätte mir das einer Anfang des Jahres erzählt, dass meine Haare mit Seifenwäsche so viel schöner werden, hätte ich es nicht für möglich gehalten. Zumal es mir auch noch großen Spaß macht, mit verschiedenen Seifensorten zu experimentieren. Und das es soweit geht, dass ich meine eigene Seife herstelle, hätte ich schon gar nicht gedacht.
Ich habe immer noch zwei linke Flechthände…
Klar, Holländer und Franzose klappt mittlerweile ganz gut und fast immer, aber alles andere sind eher noch Glückstreffer. Aber es wird. Langsam, aber es wird.
Seidenkissen hilft wirklich
Auch das hätte ich vorher nicht erwartet. Das sind so Punkte, wo man sich ohne LHN keine Gedanken drüber macht. Da wacht man einfach morgens auf, ärgert sich über den verzottelten Kopf und rupft mit der Bürste drin rum um das Chaos zu entwirren.
So wache ich morgens mit deutlich glatteren Haaren auf und habe das Gefühl, dass die Qualität am Oberkopf schon deutlich besser ist.
Ein bisschen Silikon schadet nicht
Ja, ich habe zu Beginn gesagt, dass ich eigentlich darauf verzichten will. Aber auch das ist etwas, worauf ich ohne LHN nie gekommen wäre: Silikon gezielt einsetzen. Vorher gab es für mich nur die “Komplettbehandlung” mit Shampoos etc. und auf der Kopfhaut wollte ich das Zeug einfach nicht mehr haben. Das man sowas auch gezielt verwenden kann, daran habe ich vorher gar nicht gedacht. Von daher hat sich meine Meinung dahingehend geändert, dass der gezielte Einsatz solcher Mittel für mich total in Ordnung ist, z.B. um die Spitzen zu schützen. So mache ich das auch mittlerweile und habe auch das Gefühl, dass es besser so ist, als ganz ohne.
Die Pflegeroutine nimmt Formen an.
Auch wenn ich das Gefühl habe, dass meine Haarlis und die Kopfhaut nicht so besonders anspruchsvoll sind (viele Seifen, Öle etc. funktionieren einfach, Totalausfälle gab es bisher wenige), kristallisieren sich doch mittlerweile Produkte/Zutaten heraus, die halt eben doch eine Nuance besser funktionieren, als andere. Sheabutter funktioniert gut, Mandel- und Aprikosenkernöl gehen doch einen Ticken besser als andere Öle… sowas halt.
Auch sonst habe ich mir eine gewissen Routine angewöhnt, was den Umgang mit der Mähne angeht. Gekämmt wird in der Regel nur noch morgens und danach die Haare im Dutt oder manchmal auch Zopf verpackt, Nachtzopf ist zur Routine geworden und gewaschen wird auch nur noch alle 3-4 Tage. Nach Bedarf ein bisschen Öl, Proteine und Wunderbutter und die haarige Welt ist in Ordnung.
Trotzdem probiere ich gerne weiter neue Dinge aus.
Akzeptanz der eigenen Haare/der Haarstruktur
Der wichtigste Punkt. Ich glaube, das kennt jeder: Hat man glatte Haare, wünscht man sich ein paar Wellen, hat man Locken, hätte man hin und wieder lieber glattes Haare. So ging mir das in der Vergangenheit immer. Mit dem Wunsch nach mehr Volumen bin ich zum Friseur und war hinterher bitter enttäuscht, wenn das Kunstwerk noch nicht mal den Nachhauseweg überstanden hat bzw. ich es danach nie wieder so hinfrisiert bekommen habe. Oder wenn ich irgendwo eine wunderschöne voluminöse Flechtfrisur oder einen Dutt gesehen habe und den nicht nachfrisiert bekam. Auf die Idee, dass ich einfach viel feineres (und zu dem Zeitpunkt auch kürzeres) Haar habe und es bei mir niemals genauso aussehen wird, kam ich in dem Moment nicht. Da war die Haarwelt einfach doof und ich bin doch wieder zum Frisör gerannt, um die Mähne radikal abschneiden zu lassen.
Klar schaue ich zwar hin und wieder immer noch leicht neidvoll auf das dickere, fülligere Haar anderer Leute, haber aber auch akzeptiert, dass meine Haare anders sind und Frisuren bei mir einfach anders aussehen, gewisse Sachen vielleicht auch einfach nie funktionieren werden. Und ich mache das Beste draus.
