@ Cypria
RH steht für relative Luftfeuchtigkeit (relative humidity). Wenn man unter der Dusche steht, ist das quasi das Maximum an Raumluftfeuchtigkeit - der Wert beträgt dann 100 % RH.
@ Carmelitta
Tatsächlich? 31 % nur? Ich muss wohl mal wieder meine Messstation aufstellen wie viel wir haben. ^^' Ich hatte für unser Wohnzimmer immer so 49 % im Kopf.
Ich werde versuchen diesen Wert von 50 % RH noch zu validieren. Möglich, dass der optimale Wert nicht haargenau bei 50 % RH, demzufolge bei einem Feuchtigkeitsgehalt des Haars um 10 - 12 %, liegt.
Andere Quellen sprechen nämlich von einem idealen Wassergehalt des Haares von 17 %. Das wäre so bei ungefähr 65 % RH der Fall. Die meisten Experimente werden übrigens bei 65 % RH gemacht.
In diesem Blog-Eintrag wird das auch sehr gut beschrieben:
http://science-yhairblog.blogspot.de/20 ... idity.html Hier wird noch auf den Taupunkt eingegangen. Den man auch beachten müsste.
Allerdings werden durch die Feuchtigkeit in erster Linie natürlich nur die mechanischen Eigenschaften des Haar beeinflusst: Dehnen, Biegen, also Elastizität und Flexibilität, Zugfestigkeit, außerdem Länge und Durchmesser des Haars.
Bei zunehmender Luftfeuchte, entsprechend aufgenommener Feuchtigkeit, wird das Haar zwar noch verformbarer (man kann es weiter dehnen), aber dessen Zugfestigkeit nimmt ab. Das heißt, es bedarf einer geringeren Krafteinwirkung, um das Haar zu (über)dehnen - unter anderem ein Grund weshalb nasses Haar empfindlich ist. Wasser wirkt als Weichmacher auf die Haarproteine.
Obwohl das Haar bei zunehmender Feuchtigkeit an Flexibilität gewinnt, kann es sich trotzdem ungepflegt anfühlen - rauh und "trocken" halt. Tatsächlich kann sich unbehandeltes Haar (also ohne Filmbildnergedöhns etc) mit einem höheren Feuchtigkeitsgehalt durch die damit verbundene aufgestellte Schuppenschicht paradoxer sogar trocken anfühlen, da die durch Quellung einhergehende Aufrichtung der Schuppenschicht, also die Oberflächenbeschaffenheit, dieses Gefühl erzeugt.
Ein glattes, "gepflegtes" Gefühl und Glanz sind von der (ua auch naturgegebenen) Oberflächenbeschaffenheit abhängig und nicht vom internen Feuchtigkeitsgehalt.
Bei sehr niedrigen Luftfeuchten (so unter 40 % RH) wird das Haar natürlich zunehmend steifer und unflexibler - trocken halt.
Bei manchen wirken Öle auf feuchten bzw. zuvor angefeuchteten Haaren besser und liefern tolle Ergebnisse. Die Wirkung von Öl in Verbindung mit Wasser ist dadurch erklärbar, da Wasser in Kombination mit Ölen durch Schäden, aufgerichtete Schuppen quasi wieder "ankleben" kann. Wasser oder Öl allein haben diese spezielle Wirkung nicht. Das funktioniert übrigens auch mit "nicht-penetrierenden" Ölen. Durch diese synergetische Wirkung könnte der Eindruck entstehen, dass man Wasser im Haarinneren durch Öle einschließen müsse. Tatsächlich werden hierdurch aufgetretene Haarschäden in der Schuppenschicht vorübergehend "repariert".