Ich nehme das von Rivka Paschedag geschriebene Buch "Langhaarleben, von der Kunst, die Haare lang zu tragen" zum Anlass, mich mit mir und meinem neuerlichen Anlauf auseinander zu setzen, meine Haare wachsen zu lassen.
Ich wollte immer schon lange Haare, allerdings durfte ich als Kind keine tragen. Mein Vater meinte: Lange Haare - kurzer Verstand. Das ploppt heute noch in mir auf, obwohl ich den Satz schon immer verachtend und beleidigend empfunden habe.
2010 habe ich bewusst begonnen, meine Haare wachsen zu lassen und viel ausprobiert. Im März 2017 hatte ich dann 83 cm erreicht mit Trimmen zwischendurch.
Der Tod meines Mannes 2015 hat mich längerfristig aus der Bahn geworfen und nach langem Zögern und mit mir hadern habe ich im April 2017 die Haare schneiden lassen. Es sah nicht schlecht aus, aber ich war nicht mehr ich.
Seit April 2018 habe ich angefangen, die Haare wieder lang wachsen zu lassen, was natürlich entsprechend dauert. Dabei war die Ausgangslänge 43 cm. Jetzt bin ich bei APL, wobei ich keine cm mehr messe, sondern nur die sichtbaren Abschnitte. APL wäre bei mir bei ca. 56 cm.
Meine Etappen bei Haarlängen:
APL = 56 cm
BSL = 68 cm
Taille = 73 cm (Goldener Schnitt)
Hüfte = 82 cm
Ich pflege ziemlich minimalistisch (Olivenöl über Nacht, Shampoo, Wahre Schätze Kokosmilch und Macadamia), gehe allerdings liebevoll und behutsam behutsam mit meinen Haaren um.
Durch das Lesen des Buches ist mir klar geworden, dass ich meine Haare ohne zu viel Selbstkritik wachsen lassen, pflegen und das Haargefühl genießen möchte. Diese jetzt wieder wachsenden Haare sind Teil meines Ichs

und ich habe zu mir zurück gefunden.