Hallo Janina,
Du hast dir die Haare gefärbt???

Ach, bist ja gar nicht du.

Vielen Dank für das Originalbild.

So etwas hatte ich mir ja erhofft, aber selbst gar nicht gefunden. Gute Detektivarbeit.
Ich hatte mir vor ein paar Wochen die Postings in diesem Thread durchgelesen und dort schrieb @Wirbelwind im Zuge der Diskussion um die Machart, dass sie beim Zusammenspiel des dünnen Zopfes über dem dicken, unteren Zopf eher einen Cage-Holländer vermuten würde. Ich kannte damals das Prinzip des Cagens noch gar nicht und hatte mich deshalb zunächst von @Schneevogel weiter unten auf eine andere Schiene führen lassen, denn sie hatte in ihrem
333-Frisurenprojekt einen
Käfigfranzosen (der arme Mann!

) beschrieben, wo der fertige, dünne Zopf einfach auf den dicken Zopf in dessen Entstehung draufgelegt und durch gelegentliches Überkreuzen von Strähnen des dicken Zopfes auf diesem gehalten wird. Das erschien mir aber eher eine Behelfslösung zu sein, die entstand, weil die ursprüngliche Anleitung für den Zopf verlorengegangen war.
Und dann hatten wir im diesjährigen Frisurenprojekt den Cage Braid Ponytail Bun beim Wickel und als ich dann gesehen hatte, was danach noch für Frisuren drankommen, habe ich mich gefragt, ob man den Hauptzopf beim Helen of Troy Braid u.U. auch holländisch machen könnte. Dann liegt nämlich der holländische Zopf auf dem Pferdeschwanz auf und dieser verwandelt sich nach und nach in einen dicken Zopf, ohne dass man zusätzliche Pins, Gummis o.ä. brauchen würde, um den dünnen Zopf darauf zu bannen, wie im Frisurenthread empfohlen. Und dann erinnerte ich mich wieder an @Wirbelwind ...

Vielen Dank auch, falls du hier noch mitliest.
Gesagt getan:
Ich habe also die Ansätze von holländischen Classics geflochten, den einen Zopf zu Ende geflochten und um die Basis des Pferdeschwanzes gewickelt, um den Hakengummi zu verdecken, der den Pferdeschwanz hält. Den anderen Zopf habe ich nach Erreichen der Haargummiregion für den Pferdeschwanz gleich in demselben verstaut, ohne weiter zu flechten. Dazu habe ich das Flechtende mit einer Krebsklammer fixiert, diese nach dem Machen des Pferdeschwanz wieder rausgenommen und dann den Zopf nach dem Gummi wieder aufgetroddelt.
Dann fiel mir ein, dass ich den Hauptzopf später ja auch noch dutten wollte

und da ist so ein Akzentzopf über dem Gummi später nicht mehr zu sehen und ist außerdem Haarmasse, die später im Helena von Troja-Zopf fehlen könnte. Also habe ich den Akzentzopf wieder vom Gummi runtergeholt, im Pferdeschwanz integriert und nach dem Haargummi ebenso wieder aufgetroddelt wie den ersten.
Dann den Cage Dutch Braid geflochten. Dafür habe ich mehrere Anläufe gebraucht. Der Holländer soll sich bis nach unten hin ja nicht unnötig fett fressen, also habe ich von jeder Strähne bei Zunahme von unterhalb des Pferdeschwanzes von den drei Zopfsträhnen immer wieder etwa gleich viele Haare Haare nach unten hin in den Strang abgegeben. Das hat aber nicht so gut gefunzt. Da ergab sich nämlich ein 3D-Fischgrätenzopf (s.
3D-Engländer), aber so einen wollte ich dieses Mal ja gar nicht.
Also habe ich beim nächsten Versuch immer, wenn ich eine Strähne unter der anderen in der Mitte der anderen beiden Stränge hervorholen sollte, komplett neue Haare vom Pferdeschwanz hinzugenommen und die Strähne, die stattdessen eigentlich mit In-Die-Mitte-Legen dran gewesen wäre, komplett im Pferdeschwanz versenkt. Das Gebilde ist, wie ich aus YouTube-Videos ähnlicher Art weiß, etwas instabil, aber leichter zu fabrizieren als die Halb-und-Halb-Methode, die ich anfangs angewendet hatte.
Der Zopf war also bis etwas unter den Nacken soweit fertig und ich habe dann umgegriffen und in dem Prinzip weitergeflochten. Den dünnen Rest habe ich dann englisch verflochten. Hätte ich das bis zum Schluss so cagemäßig durchgeflochten, wäre wieder so ein 3D-Gebilde entstanden, aber ich wollte ja eh dutten.
Und so sahen die Akzent-Holländer und der Zopf aus:

Etwas später habe ich den Zopf geduttet. Dies geschah nicht sofort, nachdem ich den Zopf gemacht hatte, denn ich hatte zwischendurch noch etwas anderes zu tun. Deshalb war der holländische Teil des Zopfes leider schon etwas abgesackt, was mich zunächst etwas betrübte.

Ich hatte so etwas allerdings bereits erwartet und so beschloss ich, das Beste daraus zu machen. Ich habe also den Zopf gecaget, indem ich den Ansatz wie beim
Cage Braid nach oben hin aufgestellt und mit Haarnadeln oberhalb des Zopfgummis aufgefächert habe, so dass der Haargummi dieses Mal aber auch wirklich verdeckt wurde. Dann wurde der Restzopf nach innen aufgerollt, mit zwei Krebsklammern an den Seiten unterhalb des gecageten Teiles versteckt und der Cage noch etwas an den Seiten mit weiteren U-Pins gesichert. (Mann, was bin ich froh, dass ich die Riesenteile damals gebunkert hatte, es gibt sie aber noch.

)
Und fertig - Helena von Troja - geduttet:


Das ist eine sehr schöne Frisur, die ich bestimmt später noch einmal machen werde. Ich hoffe, dass ich noch etwas sicherer im Cageholländer flechten werde.
Aber für den Zopf an sich kann man auch gut die
Holländische Fischgräte / Dutch Fishtail Braid verwenden.
LG
Fornarina