Dann magst du sicher auch Bernadette Banner, die sich auch mit historischen Kostümen und Alltagskleidung befasst
(und einen O**y F**s-Account für viktoriansich angehauchte Knöchelbilder hatte *rrrrr*
) Der Link ist safe for work und jugendfrei, keine Sorge 
Und jetzt ein epischer Roman der Klugscheißerei, wo wir grade bei historischen Frisuren und Haarpflege sind: das Wikingerklischee aus Film und Fernsehen, das mal so gar nicht stimmt
Die waren weder riesige Kraftpakete (sondern fürs damalige Nordeuropa normal groß und Bauern, wenn sie nicht auf Wiking waren) noch schmuddelige, stinkende Grobiane:
[quote="Wikipedia.org, Artikel "Vikings"]Most Viking men had shoulder-length hair and beards, and slaves (thralls) were usually the only men with short hair.[196] The length varied according to personal preference and occupation. Men involved in warfare, for example, may have had slightly shorter hair and beards for practical reasons. Men in some regions bleached their hair a golden saffron color. Females also had long hair, with girls often wearing it loose or braided and married women often wearing it in a bun.
[...]
Archaeological finds from Scandinavia and Viking settlements in the British Isles support the idea of the well groomed and hygienic Viking. Burial with grave goods was a common practice in the Scandinavian world, through the Viking Age and well past the Christianization of the Norse peoples.[198] Within these burial sites and homesteads, combs, often made from antler, are a common find.[199] The manufacturing of such antler combs was common, as at the Viking settlement at Dublin hundreds of examples of combs from the tenth-century have survived, suggesting that grooming was a common practice.[200] The manufacturing of such combs was also widespread throughout the Viking world, as examples of similar combs have been found at Viking settlements in Ireland,[201] England,[202] and Scotland.[203] The combs share a common visual appearance as well, with the extant examples often decorated with linear, interlacing, and geometric motifs, or other forms of ornamentation depending on the comb's period and type, but stylistically similar to Viking Age art.[204] The practice of grooming was a concern for all levels of Viking age society, as grooming products, combs, have been found in common graves as well as aristocratic ones.
[/quote]
Alle folgenden Bilder, wenn nicht anders angegeben: Wikicommons
Bildquelle fürs letzte Bild:
British Museum
Kämme aus Holz, Knochen, Geweih - interessant finde ich, dass die Kämme anscheinend aus drei Teilen bestehen; der innere, gezahnte Teil und zwei äußere Teile, die den Rücken/Griff (besseres Wort?) bilden.
Man beachte: die Kämme sind recht fein gezahnt.
Die beiden oberen, das Bronzeteil mit appen Zinken (:ugly:) und die 30 auf dem zweiten Bild könnten Steckkämme gewesen sein, oder?

Garantiert aber wertvolle Luxusgegenstände und der Stolz ihres Besitzers/ihrer Besitzerin.
Diese beiden werden als Gewandnadeln angegeben.
Würden aber auch gute Haarstäbe abgeben... auffällig finde ich nämlich, dass es drölfzig Schmuckstücke für jedes Teil des Körpers und der Garderobe gibt (vieles vom Schmuck wohlhabender Wikingerinnen könnte man auch heute noch so in Boutiquen verkaufen), aber außer den Kämmen nichts für die Haare - die auf Darstellungen von Walküren und Schildmaiden teils geknotet oder zumindest in einer Art Kometenknoten dargestellt sind

Könnten also Multifunktionsnadeln gewesen sein.

Altnordische Walkürendarstellungen.
Die erste scheint mir einen mehr oder weniger schluddrigen Dutt zu tragen, die zweite (zweites Bild, links) zieht sich grade Knotendutts stramm (Space buns - die sexy Trendfrise zum Morden und Brandschatzen), die dritte trägt einen eindrucksvollen Kometenknoten.
Was jetzt die Flechtextravaganzas aus Film und Fernsehen angeht *hust
Vikingshust* - die Menschen waren auch vor tausend Jahren nicht weniger kreativ als heute; möglich ist also einiges, zumal Haare sich bei regulär begrabenen Personen nicht sooooo gut erhalten.
Und als wohlhabende Jarlsgattin hatte man bestimmt auch eine Zofe oder ähnliches.
Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass sich die Herren auf langen Fahrten unterwegs aufwändigste Frisürchen geflochten haben ("boah ey, Ragnar, du bist ein Flechtgenie! Eine siebensträngige Zopfkrone! Ich habe mich noch nie so hübsch gefühlt"

)... eher halt die Haare vor Schlachten und Eroberungszügen wegfrisiert, weil (schulter)lange Wallehaare oder Bommelzöpfe zum Kämpfen eher suboptimal sind - entweder fliegen sie einem dauernd ins Gesicht, oder dein Gegner hält dich daran fest
Nachklapp: ein Kometenknoten ohne zusätzliches Gedöns ala Walküre ist bei meinen MO-langen Haaren nicht ganz taillenlang. Hält aber stabil.
Nachklapp 2: Walküre von Hårby

Quelle:
Museum Odense