
Langsam wird es für mich Zeit, ein bisschen System in meine Haarpflege zu bringen, damit ich weiß, was für meine Haare was bringt und was vielleicht nicht so gut ist (gerade weil sie mir im Moment einige Probleme machen). Daher hab ich mich entschlossen, ein Tagebuch anzulegen. Und natürlich um eventuelle Fortschritte zu dokumentieren

Zu meinen Haaren:
Haarstruktur: 2a/b f i, ca Midback
sehr fein & dünn, trockene, spröde Spitzen, (Natur-?) Stufen, durch häufige Intensivtönungen chemiegeschädigt, empfindlich, häufiges Verkletten, wachsen ca. 1 cm pro Monat (vom Ansatz her betrachtet)
NHF: aschbraun? (ich nenn es „elchbraun“, klingt irgendwie netter als „straßenköter“

Rot gefärbt mit Henna
Haargeschichte:
Seit ich denken kann, war es immer mein Traum richtig lange Haare zu haben, aber jeder Versuch sie wachsen zu lassen endete in einem Fehlschlag. Kürzer als schulterlang waren sie zwar nie, aber sie wurden auch nicht länger als knapp BSL.
Gewaschen wurde seit früher Kindheit (wegen erhöhter Fettkopfneigung auch damals schon im 2-Tages-Rhythmus) immer mit irgendwelchen Shampoos von Schauma über Fructis bis Pantene: ordentlich eingeschäumt, danach mit dem Handtuch durchgerubbelt und mit der Plastikbürste durchgerobbt. Und meist auf höchster Stufe geföhnt. Dass das irgendwie schädlich für meine von Natur aus eher feinen Haare sein könnte, kam damals meiner Mutter (und mir auch) nicht in den Sinn, es musste ja alles möglichst schnell gehen. Ich hatte also seit jeher ein extremes Splissproblem, der Friseurbesuch war immer ein Drama, denn es kam jedes Mal mehr ab als ich wollte (war ja klar, ich wollte ja immer wachsen lassen). Meine Mutter war auch immer der Meinung, dass „so ewig lange Haare ja gar nicht gut aussehen und so viel Arbeit machen“ würden. Also trug ich meine Haare immer auf knapp APL und ließ jedes Mal mehr oder weniger freiwillig nachschneiden.
In der Pubertät kam dann die Weigerung zum Friseur zu gehen. Ich ließ einfach wachsen, ohne jede Pflege. Das Resultat waren dann knapp BSL-lange Haare, die in den untersten zehn Zentimetern so kaputt waren, dass ich sie dann doch wieder schneiden ließ. Das ging etwa zwei, drei Mal so.
Dann lernte ich meinen damaligen Freund kennen, der der Meinung war, meine Frisur sei zu „brav, unmodisch und altbacken“ und meine Haare hätten ja „viel zu wenig Volumen“ (vorher war ich nie, NIE auf die Idee gekommen meine Haare könnten zu dünn sein!). Ich ließ mich bequatschen und mir einen modischen Stufenschnitt mit goldblonden Strähnchen verpassen. Seitdem hatte ich den Spliss nicht mehr nur in den Spitzen, sondern auch überall in den Längen.
Dann war ich mit 19 Jahren der Meinung, ich könnte etwas Farbe vertragen. Ich probierte eine knallig rote Schaumtönung aus und wusste sofort: DAS bin endlich ich! Bald genervt von der kurzen Haltbarkeit, stieg ich auf Intensivtönungen um.
Vor drei Jahren kam dann der Wunsch, nochmals meine Haare wachsen zu lassen, da waren sie etwa schulterlang. Ich ließ sie also nicht mehr schneiden, färbte munter weiter und schnitt ab und zu den (unvermeidbaren) Spliss mit irgendeiner Schere raus (oder besser gesagt rein). Also ließ ich sie dann noch mal ein gutes Stück kürzen. Dann fand ich vor einem Jahr über eine WKW-Gruppe zu Kupferzopfs Homepage und darüber hierher.
Nach mehreren Monaten des stillen Mitlesens stellte ich Schritt für Schritt meine Pflege um. Mein „Schlüsselerlebnis“ kam dann im März letzten Jahres. Das letzte Mal chemisch intensivgetönt hatte ich im Januar 2009. Mein Ansatz war schon ganz ordentlich und da ich auf der Abifeier meines jüngeren Bruders gut aussehen wollte, stand ich also schon mit der Packung mit der Intensivtönung vor dem Spiegel…und KONNTE einfach nicht. Der noch nicht so stark angegriffene Ansatz sah so toll aus, viel stärker und glänzender, ich wollte es nicht schon wieder kaputt machen… Also schmierte ich noch mal vorläufig eine Schaumtönung drauf und informierte mich über Henna, mit dem ich seitdem färbe.
Meine Haare wurden zunächst immer gesünder, je achtsamer ich sie behandelte (seidiger, glänzender, weniger Spliss). Nur seit einigen Monaten gibt es leider wieder Rückschritte. Ich scheine momentan eine ganze Untotenarmee von Chemiezombies, Splissmonstern und Haarbruchplagegeistern auf dem Kopf zu haben. Dazu kommt noch verstärkter Haarausfall und schnelleres, stärkeres Nachfetten. Mir ist durchaus bewusst, dass diese Voraussetzungen nicht gerade die besten sind, aber ich hoffe die Probleme in den Griff zu bekommen. Und natürlich, dass es jetzt mit meinen 24 Jahren endlich mal klappt mit dem wachsen lassen. Nur habe ich für mich beschlossen, dass sie nicht „lang um jeden Preis“, sondern möglichst gesund länger werden sollen, auch wenn das viel mehr Jahre in Anspruch nehmen wird. Deswegen werde ich auch vorerst nicht messen, sondern (wenn ich denn mal eine vernünftige Digitalkamera organisiert bekomme) Fotos reinstellen. Sonst häng ich ja jeden Tag mit dem Maßband vor dem Spiegel

Also sehen meine Ziele wie folgt aus:
- erst mal GESUNDE Haare bis zur Taille
- Spliss und Haarbruch bekämpfen
- Optimale Pflegeroutine entwickeln (auch mal Dinge längere Zeit ausprobieren, statt jeden Tag was anderes zu machen und den Überblick zu verlieren!)
- Waschrhythmus rauszögern
- Dem Haarausfall auf den Grund gehen und (wenn möglich) bekämpfen
- Mehr Frisuren lernen und dann auch im Alltag anwenden
. . . Und dann hoffentlich auf zu richtig langen, gepflegten Haaren!!