Rapunzella hat geschrieben:georg66 hat geschrieben:Ha
Aber die klassische M-W-Struktur ist zum Untergang verdammt, auch
Männer schneiden sich die Haare kurz, und hoffen für die Anpassung damit belohnt zu werden, dass ihre Dominanz, die sie (bisher) als Mann erwarten konnten, respektiert wird. Manche meinen, kurz schneiden reicht noch nicht, setzen noch eins drauf und stylen sich einen Hahnenkamm.
die klassische M-W-Struktur wird meiner Meinung nach eben so lange erhalten bleiben, wie Frauen KINDER bekommen
Das ist ein Irrtum.
Natürlich gibt es die biologisch-weiblichen Merkmale / Unterschiede.
Daraus lassen sich noch lange nicht logische Schlüsse dazu ableiten, dass Frauen deshalb schlechter bezahlt werden müssen und sich insgesamt auf eine bestimmte Art zu verhalten oder herauszuputzen haben (und umgekehrt)
Frau bleibt zu Hause, der Mann verdient mehr, Frau findet keine Arbeit. Weitere Beispiel, gerade in Deutschland: Mädchen sind lieb oder zickig und bekommen rosa als gut genannt, Jungen sind wild, agressiv und "haben blau" zu tragen. Da sind die Eltern gefragt und die Gesellschaft. Das es geschlechtsspezifische UNTERSCHIEDE gibt, ist erwiesen.
Selbstverständlich gibt es die biologischen Geschlechtsunterschiede.
Aber das Gender/Rollenverhalten wird dadurch nicht festgelegt.
Das macht das jeweilige gesellschaftliche System und seine Vorturner (die man heute im Hollywood-Kino findet).
Z.B. waren es früher in Indien und China die Männer, die sich ausgiebig schmückten, die Seidengewänder trugen, Blüten im Haar usw..
Umgekehrt gab es die Amazonen, die in ihrem Genderverhalten nach heutigen Vorstellungen männlich auftraten.
Das Thema mit den aggressiven Jungs, die blau gekleidet werden usw. ist eins unserer gegenwärtigen Gesellschaft und derer, die dabei mitspielen.
Kinderbetreuung kann z.b. auch von Männern erledigt werden (kommt inzwischen häufiger vor), und ist nicht genuin weiblich.
Diese Weiblichkeit der Genderrolle entsteht erst im Kopf derer, die mitspielen.
Das aber Mädchen bzw. Frauen immer noch geringer bezahlt werden etc. tja.
Bei Männern wird agressive Gestik als "gut-männlich" angesehen, gleiches mit der Kleidung. Eine Frau mit selbiger Mimik wird als unangenehm empfunden. Das ist auch "erwiesen.
Genauso gibt es auch tief verwurzelte Eigenschaften/Reaktionen die schwerlich zu ändern sind.
Das mag HEUTE wohl so sein.
Kann aber ggf. sehr schnell umschlagen - wenn sich die Gesellschaftsstruktur ändert. Solche Zeiten relativ schneller Veränderungen gab es immer wieder, z.b. mit der französischen Revolution: das war die Zeit, als Kurzhaarfrisuren für Männer durchgesetzt wurden (war schon bei den Römern und Griechen so, die sich die Revolutionäre zum Vorbild genommen hatten, anschliessend aber lange nicht).
Eigentlich möchte ich nur was zu den kurzhaarigen Männern schreiben.
Mein Mann hat zwar langes Haupthaar, aber ich sehe Haar auch als modisches "I-Tüpfelchen" (mir fällt kein Wort dafür ein) und Ausdrucksmittel an oder eben es ist da und fertig (je nach Mensch).
Bei dir hört es sich so an, als würde alle kurzhaarigen Männer sich anpassen. Ich kenne genügend kurzhaarige, gutaussehende, schönhaarige Männer die einfach sie selbst sind. Ob ein langhaariger Mann unangepasst ist und ob das gut ist, lasse ich jetzt mal aussen vor.
Kurzhaarfrisuren bei Männern bringen Anpassung zum Ausdruck. Das bedeutet: man hebt sich nicht groß ab von den anderen 95%, die die Haare auch kurz tragen. Das ist das Signal "ich spiele im Mainstream mit".
Und wenn jemand mit einem Hahnenkamm, Undercut, Irokesen, Glatze oder 130cm Dauerwelle *kicher* herumläuft sagt das noch lange nichts über seine Dominanz/Männlichkeit aus.
wohl aber über das Bedürfnis nach Dominanz / Männlichkeit, das sich damit ausdrückt.
Unter Jungendlichen, in gendersensiblen Gruppen gibt es klar einen "Gruppentrend", ein dazu gehören wollen und Hahnenkammvariationen gehören manchmal dazu. Das ist die Findungsphase etc. pp.
...
PS: Männer bzw. Jungen gelten mitlerweile als das schwächere Geschlecht. Nur mal so ganz am Rande erwähnt. Weil die Jungen nämlich nicht mehr wissen wohin sie gehören...
Eben, das sehe ich auch.
Das ist der Grund, weshalb sie z.b. mit ihren Hahnenkammfrisuren kommen: sie denken, das könnte dagegen helfen.
Grüße
Georg