Über 40 - Haare ab oder in mit langem Haar?

Lange Haare in unserer Gesellschaft und "dies und das"

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wolfgang
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#1021 Beitrag von wolfgang »

blondie86 hat geschrieben:Ich finde ja nicht, dass Frauen, die lieber ein Mann wären wirklich emanzipiert sind. Vor allem habe ich wohl plötzlich einen anderen Charakter, wenn ich Stöckelschuhe anziehe... Was man hier nicht so alles lernt :bauchweh_vor_lachen: . Es gibt ja auch Männer mit langen Haaren. Sind die alle weiblich, schwach und hilflos?
Satz 1: zustimm. Ich bin dieser Männergesellschaften so überdrüssig. Die Projektleiterin, die wir hatten, wurde vom Geschäftsführer vertrieben. Sie war feminin, hatte sehr lange Haare und sie hatte ihren Job gut gemacht.

Stöckelschuhe, Tori Amos mag High Heels. Eine schöne und kämpferische Frau, die kein Mann sein will.

Letzter Satz: Nein. Was mich betrifft, die männliche Aggressivität macht mir Probleme, sie ist manchmal einfach zu trivial :wink:
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Wind In Her Hair
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#1022 Beitrag von Wind In Her Hair »

Yulan hat geschrieben:
Wenn man darüber nachdenkt, ist sehr vieles, das Menschen dann und wann tun, nicht übermäßig intelligent.
Das ist korrekt. Nichts anderes habe ich gesagt. Es wird aber doch auch nicht intelligenter dadurch, dass man es trotzdem tun will. Wenn ich schon nicht sonderlich klug handle, sollte ich mir das schon auch eingestehen.
Dass hochhackige Treter - mit Verlaub - ein Desaster für die Füße sind, ist eine medizinische Tatsache. Kein Grund sich persönlich auf den Schlips getreten zu fühlen.
Tu ich nicht, falls das so rübergekommen ist, war es Zufall. ;-) Aber wie kommst du darauf, dass die Trägerinnen von High Heels sich nicht eingestehen dass das ungesund ist? Genau das habe ich ja mit meinem Beispiel veranschaulichen wollen.

Wenn ich hier schon wieder etwas von weiblichen Eigenschaften lese, wird mir ganz anders. Meine Eigenschaften haben nichts mit meinem Geschlecht zu tun. :roll:
Ansichtssache.
Nicht wirklich. Das sind Fakten. Man muss sich halt ein wenig mit dem Thema beschäftigen. Wenn du dich im hiesigen heutigen Klischee wohlfühlst, will ich dir das ja nicht streitig machen, aber nichtsdestotrotz bleibt es ein Klischee.
Been there, done that. Gender-Themen und Feminismus haben viele Jahre lang zu meinen Lieblingsthemen gehört. Inzwischen sind sie eher mein "pet peeve".
Die Frage, was genau "Gender" (ich hasse dieses Wort) ist bzw. wo es herkommt, ist doch immer noch nicht endgültig geklärt und gilt meines Wissens zur Zeit als Kombination aus vielen Faktoren, darunter sowohl biologische Faktoren als auch Erziehung.

Leider scheinen die Befürworter von Gender Mainstreaming in der Regel noch nie von dem sogenannten Reimer-Experiment gehört zu haben, das so eine ganz andere Sprache spricht als "Rollenverhalten ist nur anerzogen".

http://www.cbc.ca/news/background/reimer/
http://www.cirp.org/news/torontostar05-11-04/

Ich glaube, dass Rollenverhalten mindestens zum Teil angeboren ist. Wobei das natürlich individuell unterschiedlich ausgeprägt sein wird.
Aber egal woher das Rollenverhalten nun kommt: Ich sehe darin nichts schlechtes. Schlecht ist nur, wenn die Unterschiede als Ausrede benutzt werden, um ein Geschlecht zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Schlecht ist außerdem, wenn versucht wird, Kinder (oder Menschen generell) aufgrund einer Ideologie in eine bestimmte Richtung pressen zu wollen, die ihrem Naturell widerspricht. Egal, ob man Kinder, die sich nicht traditionell rollenkonform verhalten, in jene Schemata zu drängen versucht oder versucht, rollenkonforme Kinder in genau gegenteilige Schemata zu drängen oder ob man schlicht jede geschlechtsspezifische Äußerung im Namen der Gleichmacherei unterdrückt.
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Hexe
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#1023 Beitrag von Hexe »

Ich glaube auch - Feministinnen erschlagt mich nicht - dass Menschen sehr wohl weibliche bzw. männliche Verhaltensweisen zutage legen. Und das, ohne es zu wollen. Denn sooo weit sind wir nicht von den instinktbeladenen Säugetieren entfernt, wie manche es glauben möchten.

Früher hätte ich wütend aufgeschrien und mich als Frau unterdrückt gefühlt, wenn mir das jemand gesagt hätte. Heute, mit 49 J., sehe ich das gelassener.
Nennt es Lebenserfahrung...

Das soll natürlich nicht heißen, dass irgendwer das Recht hat, Menschen auf Instinkte zu reduzieren oder geschlechsspezifisches Verhalten auszunutzen,

Männer und Frauen verhalten sich in vielen Dingen unterschiedlich und das ist gut so. Meine Erfahrung und meine Meinung.

:schlaumeier: :nickt:
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aber sehr uneinheitlich, Nackenhaare kraus (mit Klettverschlusseffekt), an der Stirn fast glatt
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wolfgang
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#1024 Beitrag von wolfgang »

Hexe hat geschrieben:Denn sooo weit sind wir nicht von den instinktbeladenen Säugetieren entfernt, wie manche es glauben möchten.
Ja, das sehe ich auch so. Man muss seine Instinkte aber nicht unterdrücken, man kann sozusagen mit ihnen reden, ihnen die Dinge klar zu machen versuchen. Interaktiv. Das geht am besten, wenn der Geist selbst eine klare Orientierung hat. Es ist so, als wenn man mit einem urzeitlichen Ungetüm reden würde, es zu besänftigen versucht. Ich glaube das Potential, was der Geist alles bewirken kann, kennen wir noch viel zu wenig. Freud war ja nur eine Idee. Spirit is rising. :wink:
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Wind In Her Hair
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#1025 Beitrag von Wind In Her Hair »

wolfgang hat geschrieben:
Hexe hat geschrieben:Denn sooo weit sind wir nicht von den instinktbeladenen Säugetieren entfernt, wie manche es glauben möchten.
Ja, das sehe ich auch so. Man muss seine Instinkte aber nicht unterdrücken, man kann sozusagen mit ihnen reden, ihnen die Dinge klar zu machen versuchen. Interaktiv. Das geht am besten, wenn der Geist selbst eine klare Orientierung hat. Es ist so, als wenn man mit einem urzeitlichen Ungetüm reden würde, es zu besänftigen versucht. Ich glaube das Potential, was der Geist alles bewirken kann, kennen wir noch viel zu wenig. Freud war ja nur eine Idee. Spirit is rising. :wink:
Natürlich kann man das, und in manchen Situationen ist es sogar unbedingt nötig, das zu tun. Aber um so ganz generell das eigene Rollenverhalten zu unterdrücken? Warum sollte man das tun?
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Yulan
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#1026 Beitrag von Yulan »

Hui, also wenn ich mich ganz natürlich so verhalte, wie es meinem Naturell entspricht, dann unterdrücke ich mich. Na, ob da mal nicht mit zweierlei Maß gemessen wird.

Der genannte Fall oben ist mir durchaus bekannt. Dagegen stehen x Fälle, in denen genetisch einwandfreie Männer sich zur Frau ummodeln lassen und umgekehrt.

Zum Thema weibliche und männliche Verhaltensweisen: Es wird hier immer das Klischee des Europäers als das Normal hingestellt. Er mag ja die halbe Welt erobert haben und so ziemlich jedem Kontinent durch Schwert und Missionierung seinen Stempel aufgedrükt haben, trotzdem leben auch heute noch so viele Völker, in denen Männer und Frauen sich völlig unserem Klischee entgegengesetzt verhalten, dass relativ offensichtlich ist, dass das, was wir als "männliches" und "weibliches" Verhalten oft proklamieren, eben doch nicht angeboren sondern anerzogen ist. Das gilt im Übrigen auch für körperliche Attribute: "weiblich" runde Formen bei Männern, große, kantige, kräftige Frauen sind in dieser Welt nichts Ungewöhnliches, auch wenn so etwas für Gewöhnlich nicht im Fernsehen auftaucht.
Aber um so ganz generell das eigene Rollenverhalten zu unterdrücken? Warum sollte man das tun?
Und es krampfhaft den Wunschvorstellungen anderer anzupassen ist dann das Mittel der Wahl? Und wenn mir (und anderen) der Schuh nicht passt, bin ich ein genetisches Missgeschick? Bisschen übersimplifiziert, oder?
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Rieke
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#1027 Beitrag von Rieke »

Brighe hat geschrieben:is dat ein schwachsinn :shock:

also vorgeschriebene Haartracht ist böse, aber was macht denn sie da? :lol:

und so sieht sie aus: Bild
*Ohne Worte*
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Länge:ca. 80cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>
Ziel:mal sehen...
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wolfgang
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#1028 Beitrag von wolfgang »

@ Lilian
generell das eigene Rollenverhalten unterdrücken? Das habe ich nicht gesagt. Mein Beitrag ist eher individuell gedacht, was ich selbst so in mir drin beobachte und wie ich auf männliches Dominanzgehabe reagiere, mein eigenes darin eingeschlossen. Generell habe ich manchmal das Gefühl, diese Spannung zwischen animalischen Grundgefühlen und dem Willen zur intellektuellen Selbstbehauptung könnte mich glatt zerreißen. Die angebotene Lösung funktioniert aber irgendwie.

Weibliches Rollenverhalten? Entweder es spricht mich an oder es spricht mich nicht an. So richtig intellektuell hinterfragen kann ich es nicht. Es hängt sehr viel dabei von individueller Sympathie ab.
Zuletzt geändert von wolfgang am 01.11.2010, 23:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Wind In Her Hair
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#1029 Beitrag von Wind In Her Hair »

Yulan hat geschrieben:Hui, also wenn ich mich ganz natürlich so verhalte, wie es meinem Naturell entspricht, dann unterdrücke ich mich. Na, ob da mal nicht mit zweierlei Maß gemessen wird.
Aber um so ganz generell das eigene Rollenverhalten zu unterdrücken? Warum sollte man das tun?
Und es krampfhaft den Wunschvorstellungen anderer anzupassen ist dann das Mittel der Wahl? Und wenn mir (und anderen) der Schuh nicht passt, bin ich ein genetisches Missgeschick? Bisschen übersimplifiziert, oder?
Wenn der letzte Absatz in meinem Beitrag von 18:06 ein bisschen unverständlich geschrieben ist, sag mir Bescheid, dann schreibe ich es nochmal verständlicher auf. Aber vorher lies ihn bitte überhaupt mal durch.

Der genannte Fall oben ist mir durchaus bekannt. Dagegen stehen x Fälle, in denen genetisch einwandfreie Männer sich zur Frau ummodeln lassen und umgekehrt.
Ja.... Leute, die sich der Prozedur freiwillig unterziehen, weil sie dem anderen Geschlecht angehören wollen.

Zum Thema weibliche und männliche Verhaltensweisen: Es wird hier immer das Klischee des Europäers als das Normal hingestellt.
Ich persönlich stelle die europäische Kultur mitnichten als Norm dar. Aber da ich selbst Europäerin bin und in Europa lebe und diese Diskussion, wenngleich virtuell, quasi im europäischen Raum stattfindet, konzentriere ich mich im Moment darauf. Ohne Zweifel können (und vielleicht sollten) wir viel von einigen außereuropäischen Kulturen lernen, aber als, wie erwähnt, Europäerin habe ich m.E. einfach zu wenig Wissen über solche Kulturen, um mir anzumaßen, mich in einer Diskussion wie dieser sinnvoll über deren Sitten auslassen zu können. Ich bin in der Regel der Meinung, dass man über sowas besser mit Angehörigen der jeweiligen Kultur spricht, statt sich über theoretisches Wissen auszulassen. Da ist die Bockmist-Gefahr einfach zu groß.

Er mag ja die halbe Welt erobert haben und so ziemlich jedem Kontinent durch Schwert und Missionierung seinen Stempel aufgedrükt haben, trotzdem leben auch heute noch so viele Völker, in denen Männer und Frauen sich völlig unserem Klischee entgegengesetzt verhalten, dass relativ offensichtlich ist, dass das, was wir als "männliches" und "weibliches" Verhalten oft proklamieren, eben doch nicht angeboren sondern anerzogen ist.
Kannst du Beispiele nennen? Ich habe von Gesellschaften gehört, in denen die Frauen z.B. quasi allein die Politiker sind. Aber auch da herrscht keine direkte Umkehrung der Rollen. Der Machtverhältnisse vielleicht, aber nicht der Rollen.
Das gilt im Übrigen auch für körperliche Attribute: "weiblich" runde Formen bei Männern, große, kantige, kräftige Frauen sind in dieser Welt nichts Ungewöhnliches, auch wenn so etwas für Gewöhnlich nicht im Fernsehen auftaucht.
Klar. Aber im Rahmen dessen, was die Natur sich für uns Menschen ausgedacht hat. Busen und breite Hüften haben trotzdem nur die Frauen, und Männer bauen auch dann viel schneller und leichter Muskeln auf, wenn sie an sich eher zierlich oder rundlich gebaut sind. ;-)
Und bislang ist mir auch kein Volk bekannt, in dem nicht die Männer im Durchschnitt gesehen etwas größer sind als die Frauen, größere Hände haben u.s.w.
Zuletzt geändert von Wind In Her Hair am 01.11.2010, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
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#1030 Beitrag von Wind In Her Hair »

@Wolfgang

Ach so, dann vergiss meine Frage. ;-)
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Yulan
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#1031 Beitrag von Yulan »

Aber vorher lies ihn bitte überhaupt mal durch.
Auf das pathetische Getue muss ich jetzt nicht eingehen, oder? Wenn ich etwas missverstanden habe, klär mich auf, falls es dir das wert ist.
Der genannte Fall oben ist mir durchaus bekannt. Dagegen stehen x Fälle, in denen genetisch einwandfreie Männer sich zur Frau ummodeln lassen und umgekehrt.
Ja.... Leute, die sich der Prozedur freiwillig unterziehen, weil sie dem anderen Geschlecht angehören wollen.
Eben. Der Fall beweist deshalb nicht, dass "männliches" Verhalten angeboren ist, weil es andere Männer gibt, die dieses "männliche" Verhalten problemlos leben könnten, es aber nicht wollen.
Zum Thema weibliche und männliche Verhaltensweisen: Es wird hier immer das Klischee des Europäers als das Normal hingestellt.
Ich persönlich stelle die europäische Kultur mitnichten als Norm dar. Aber da ich selbst Europäerin bin und in Europa lebe und diese Diskussion, wenngleich virtuell, quasi im europäischen Raum stattfindet, konzentriere ich mich im Moment darauf. Ohne Zweifel können (und vielleicht sollten) wir viel von einigen außereuropäischen Kulturen lernen, aber als, wie erwähnt, Europäerin habe ich m.E. einfach zu wenig Wissen über solche Kulturen, um mir anzumaßen, mich in einer Diskussion wie dieser sinnvoll über deren Sitten auslassen zu können. Ich bin in der Regel der Meinung, dass man über sowas besser mit Angehörigen der jeweiligen Kultur spricht, statt sich über theoretisches Wissen auszulassen. Da ist die Bockmist-Gefahr einfach zu groß.
Das geht doch jetzt komplett am Thema vorbei. Es steht die Behauptung im Raum, "weibliches" Verhalten sei angeboren. Dann sind kulturelle Unterschiede völlig irrelevant. Weiblich sind alle Menschen dieser Welt, die mit dem doppelten X-Chromosom und ohne Y-Chromosom ausgestattet sind. Wenn das, was du für weibliche Eigenschaften hältst, nicht kulturell erworben, also anerzogen, sondern angeboren ist, dann muss es sich auch in jeder Kultur, in der es Frauen gibt, genauso wiederfinden. Das tut es nicht.
Kannst du Beispiele nennen? Ich habe von Gesellschaften gehört, in denen die Frauen z.B. quasi allein die Politiker sind. Aber auch da herrscht keine direkte Umkehrung der Rollen. Der Machtverhältnisse vielleicht, aber nicht der Rollen.
Um eine 1:1-Umkehrung der Rollen der hiesigen Kultur geht es ja auch nicht - dafür müsste man die Rollen erst einmal als von der Natur gegeben anerkennen. Wenn wir von Individuen und nicht von Rollenmarionetten ausgehen, dann ist jeder Mensch was die Gesamtheit seiner Eigenschaften angeht einzigartig.
Eine Umkehrung der europäischen Verhältnisse kann ich dir also nicht bieten, trotzdem aber Verhaltensweisen, die zu den bei uns erwarteten völlig gegensätzlich sind. Das fängt schon bei der erwarteten und geduldeten Aggressivität bzw. Konfrontationsbereitschaft an. Hier wird erwartet, dass Frauen eher kuschen, sanfter reden, eher Zugeständnisse machen, hintenrum herumzicken. In Kulturen, in denen Frauen und Männer als gleichwertig oder die Frauen als höherwertig betrachtet werden, ist das deutlich anders. Eines der bekanntesten Beispiele zu dem Thema wirst du auch kennen. Juchitán in Mexiko - Veronika Bennholdt-Thomsen: Juchitán - Stadt der Frauen.
Ein weiteres Beispiel ist das Verlangen nach "dem einen einzigen Mann in ihrem Leben" bei Frauen, wohingegen Männern generell unterstellt wird, ihre Triebe mehr ausleben zu müssen. Das wird schon allein durch die matrilinearen Kulturen ad absurdum geführt, in denen es üblich ist, diverse Liebhaber mit nach Hause zu bringen und in denen Monogamie eher selten ist. Bei den Tibetern (ausgenommen sind diejenigen, die mittlerweile arg von den ausgeprägt patriarchalen Han beeinflusst wurden) ist die häufigste Form der Ehe die Polyandrie. (Quelle s.u.)
Aber im Rahmen dessen, was die Natur sich für uns Menschen ausgedacht hat. Busen und breite Hüften haben trotzdem nur die Frauen, und Männer bauen auch dann viel schneller und leichter Muskeln auf, wenn sie an sich eher zierlich oder rundlich gebaut sind. ;-)
Und bislang ist mir auch kein Volk bekannt, in dem nicht die Männer im Durchschnitt gesehen etwas größer sind als die Frauen, größere Hände haben u.s.w.
Da kann ich Abhilfe schaffen. Bei den Buschmännern sind die Brüste von Frauen und Männern gleich beschaffen. Die Männer sind kleiner als die Frauen und einige der Männer können sogar stillen. Das hat zwar nichts mit der Form der Brüste zu tun, denn ein Busen ist für das Stillen rein medizinisch nicht notwendig, ist aber doch im Hinblick auf "männlich" oder "weiblich" durchaus interessant.
Durchschnittlich größer und stärker sind die Frauen zB in Völkern aus Tibet oder dem Benin, auch manche Indianervölker wie zB. die Shastika in Californien. Die Größe und Kraft der Geschlechter hängt für Gewöhnlich deutlich mit deren Stellung in der jeweiligen Gesellschaft zusammen. So etwas nennt man in der Biologie sexuelle Auslese; Das hat aber nichts mit männlich oder weiblich zu tun, sondern mit dem, was ein Volk zu einer bestimmten Zeit gerne für männlich oder weiblich halten möchte. Wenn hier immer wieder Stimmen laut werden, dass man sich doch unbedingt einen großen Mann suchen möchte, um sich anlehnen zu können, muss man sich nicht wundern, dass in dieser Kultur die Männer immer größer werden. Das passiert aufgrund der Kultur, nicht aufgrund des Geschlechts. Deshalb wirst du auch hier im durchpatriarchalisierten Europa nicht mehr viel Überzeugendes zum Thema finden. Dass durch die Globalisierung das Patriarchat weiteren Raum einnimmt, machts auch nicht leichter. ;)
Quellen gibts dazu natürlich auch: Robert Briffault: The Mothers und Heide Göttner-Abendroth: Das Matriarchat. Da findest du rauhe Mengen von Beispielen der unterschiedlichsten Kulturen. Keine von denen ist entgegengesetzt zu einer anderen, aber alle zeigen sie deutlich, dass die Bandbreite "männlicher" und "weiblicher" bzw. "menschlicher" Eigenschaften so groß ist, dass kein Klischee der Welt in der Lage ist, sie angemessen zu beschreiben.
Zuletzt geändert von Yulan am 02.11.2010, 10:31, insgesamt 1-mal geändert.
Yulan
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#1032 Beitrag von Yulan »

Nochmal ganz kurz zu David Reimer: Meinst du, er wäre ebenso frustriert gewesen, wenn er als Frau in seiner Gesellschaft eine bessere Stellung gehabt hätte?
Ich habe mich als Kind auch nie sonderlich weiblich verhalten und würde, wenn man mir sagte, ich hätte als Mann leben können, natürlich auch lieber die entsprechenden gesellschaftlichen Möglichkeiten in Anspruch nehmen. Gerade einen ehrgeizigen Menschen können die hiesigen Einschränkungen für Frauen sehr ankratzen.
Wenn ich also logischerweise in dieser Kultur lieber einen "Mann" spielen würde, heißt das noch lange nicht, dass mir die Männerrolle besser gefällt oder ich sie für mich übernehmen möchte - die Männerrolle ist genauso platt wie die Frauenrolle - sondern dass ich als Individuum mit männlichem Geschlecht hier mehr Möglichkeiten habe umzusetzen, was mir als Individuum wichtig ist. Das ist eine Chance, die ich mit weiblichem Geschlecht hier nun mal nicht habe.
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#1033 Beitrag von wuschlon extraordinaris »

Zu der Haarrolleneinteilung dieser dubiosen Hannelore:
ich bin weder souverän, selbstsicher noch erwachsen, warum sollte ich also so wirken wollen. Und ein Muttersöhnchen will ich nicht als Mann (und habe ich glücklicherweise auch nicht). Kinder habe trotzdem keine (und will auch keine).
All diese Feministinnen gingen mir schon immer auf die Nerven. Ich bin eine Frau und will, verdammt noch mal, auch eine sein. Ich will nicht stärker, klüger oder sonstwas mehr sein als mein Mann. Warum sollte ich die Welt beherrschen wollen, das wäre mir viel zu anstrengend.
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#1034 Beitrag von Yulan »

wuschlon extraordinaris hat geschrieben:Ich bin eine Frau und will, verdammt noch mal, auch eine sein.
Habe ich kein Problem mit. Ich möchte mir nur nicht vorschreiben lassen, was das für mich zu bedeuten hat.
wuschlon extraordinaris hat geschrieben:Ich will nicht stärker, klüger oder sonstwas mehr sein als mein Mann. Warum sollte ich die Welt beherrschen wollen, das wäre mir viel zu anstrengend.
Dann bist du ein Individuum, das (zumindest nach deiner eigenen Einschätzung) nicht sonderlich klug und nicht sonderlich stark ist und kein ausgesprochenes Machtbedürfnis hat. Da hast du Glück gehabt in dieser Kultur. Aber warum sollen klügere, stärkere und machthungrige Frauen ihre Individualität nicht ebenso leben dürfen?
Es gibt im Übrigen auch kluge, unterwürfige oder machthungrige, schwache Frauen (und Männer)... die Welt ist bunt, nicht nur schwarz und weiß.
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#1035 Beitrag von wuschlon extraordinaris »

Habe ich gesagt, dass ich nicht klug bin? Habe ich nicht. Ich habe nur nicht das Bedürfnis dauernd andere überflügeln zu müssen (und ausserdem einen sehr intelligenten Mann, bei dem das schon schwer wäre).
Habe ich gesagt, dass Du deine Individualität nicht leben darfst? Habe ich auch nicht. Was ich nur nicht mag, dass mir Feministinnen vorschreiben wollen, was ich zu wollen habe. Warum sollte ich souverän wirken wollen, wenn ich das nicht bin?
Genauso zum :wuerg: fand ich, dass mir mit 10 gegen meinen Willen ein Kurzhaarschnitt verpasst wurde, damit ich frecher wirke. Ich war nie frech, warum soll ich dann so wirken?
Das die Welt bunt ist, weiß ich auch, nur diese Hannelore nicht. Ich widerspreche ihrem Klischee ja schon dadurch, dass ich nicht gebäre, was nach ihrer Meinung eine brave Frau ja tun sollte.
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