Huibuh Haarvolk,
Es hat mal wieder länger gedauert mit dem Antworten - ich wollte eigentlich nur
kurz S&D machen

Scherz, ich hab die letzten Tage eher so an der Pflege rumgespielt und mir da paar Sachen resumiert, die ich kurz festhalten mag.
Weil mir ja doch immermal wieder auffällt, daß ich als Anti-Beispiel hergenommen werde, was trotz "falscher" Pflege lange Haare bekommen hat und mir noch
dieses Video von Susanne Kalb über den Weg gelaufen ist möcht ich mal meine bisherigen Erkenntnisse zusammentragen.
So bin ich definitiv nie mit meinen Haaren umgegangen
Ich bin mittlerweile zu der Überzeugung gelangt, daß man schon sehr gut fährt, wenn man seine Haare nicht übermäßig strapaziert und sie soweit wie möglich schont. Ich halte es sogar für den Löwenanteil wenn man längere gesunde Haare möchte primär darauf zu achten was man
nicht tun sollte, und sekundär auf das zu schauen was man zusätzlich tun kann. Ich habe 14 Jahre:

nicht geschnitten.

nicht gefärbt.

nicht gebleicht (!)

nicht geföhnt, weder heiß noch kalt.

nicht jeden Tag gewaschen, sondern alle 4-5

nicht mit offenen Haaren geschlafen.

nicht naß gekämmt, stattdessen geheadbangt.

nicht mit Stylingprodukten rumgemacht - kein Gel, kein Schaum, kein Lack

nicht mit Metall-Haargummis gezopft, der hat meine Haare umgebogen, das hat der nur 1x gemacht dann flog er weg.

nicht von oben nach unten gekämmt, sondern von unten nach oben gearbeitet und dabei immer die jeweilige Partie "festgehalten" um den Zug von der Kopfhaut zu nehmen.

nicht offen getragen bei zuviel Wind.

nicht mit tropfnassen Haaren in direkte Sonne und Salzwasser gut ausspülen - Lupeneffekt.

nicht in unmittelbarer Nähe von offenem Feuer aufgehalten
Dazu kommen noch diverse Alltags-Händlings die man über die Zeit als Gewohnheit implementiert: Erst Zopf auf den Schoß nehmen - dann Autotür zumachen

größere Bögen um Türklinken machen, genauso wie um zu dichte Menschenmengen wo man nach 1.5m retour muß, um seine Haare vonner fremden Handtasche zu wickeln oder gar Slalom um dutzende Glimmstengel laufen muß. Am schonensten hab ich den einfachen Engländer-Flechtzopf für mich entdeckt. Die Haare stören mich nirgends, ich fühl sie aufgeräumt und hab immer Flechtwellen beim Offentragen. Dort sind sie einfach immer gut verstaut. Morgens schaut der recht mitgenommen aus, da wird gekämmt und neugemacht und wenn nichts weiter anliegt an dem Tag auch mit geschlafen und erst am nächsten Morgen wieder neu gemacht.
So war das ungefähr bis Oktober '10. Dann kam das LHN und damit ganz viele Gedanken, was ich außer dem nicht Schrotten - meinen Haaren eigentlich aktiv an Gutem tun kann. Ich hab sie mir angeschaut und versucht den Zustand als Bestandsaufnahme zu beschreiben, herausgekommen ist: naja vielleicht etwas spröde, stumpf, trocken und "leicht". Ich dachte halt immer die sind so, das is wohl normal, weil schließlich hab ich ja nich gegen sie gearbeitet. Aber neugierig war ich schon, ob das wirklich so "normal" für meine Haare ist wie ich dachte. Viele von meinen Don't Do's habe ich hier als ebensolche wiedergefunden, da mußte ich mich also nicht groß umstellen. Was mir ins Auge gesprungen is waren deshalb primär die Silikone, dann die WBB, Rinsen, Ölen & Waschrhythmus verlegen.
mein Fazit nach 2 Monaten:

Meine Don't Do's beibehalten.

Waschrhythmus erfolgreich auf 7 Tage verlegt, isn richtiges Happening geworden, freu ich mich immer drauf

NW/SO is nichts für mich, erstmal glaube ich nicht daß mein Sebum es schaffen würde bis in die letzten Längen vorzudringen und dann würde mir das Waschen zur Psychohygiene und der Wohlfühlfaktor sehr fehlen.

Ohne Silikone finde ich meine Haare viel schöner, würde also gerne bei NK-Produkten bleiben. Sie sind weicher, biegsamer, schwerer & satter geworden, wahrscheinlich auch in Kombination mit dem nächsten Punkt:

Ölen. Das gefällt mir sehr. Bisher hab ich Olivenöl ausprobiert - die Kartoffelpuffer Sache. Nichts gemerkt von. Dafür aber mit Monoi Tiare, das war richtig toll, nun gerade Klettenwurzelöl ausprobiert, das war auch nicht wirkungslos. Gerade läuft ne Bestellung auf BaccaraRose mit Mandel-, Avocado-, Jojoba- und anderen Ölen. Daraus wollte ich mir unter anderem das
Anti-Frizz-Spray von Rhiannon mixen, weil mir aufgefallen is, daß sich - wahrscheinlich durch den Abbau der Silikonschicht - vermehrt Haarenden in Richtungen biegen wo ich gern ma wissen würde ob ich sie folgsamer kriege mit etwas Hilfe.

Ich bleibe bei normal WC mit Alverde A/H, mal Traube/Avocado Repair, mal Zitrone/Aprikose Glanzspülung. Da werde ich nicht mehr groß experimentieren mit CWC, WCW und was es da alles gibt. Es sei denn ich muß Alverde in der Langzeitwirkung als Haaraustrockner entlarven

Die WBB is Geschichte. Gestern gewaschen und noch ganze 4 Bruchhaare gefunden. Nach 2 Wochen "Absetzen" scheint das also wieder im Lot und bringt die Bürste nun eindeutig in Zusammenhang mit einem Don't Do für mich. Ich habe nun 1 sehr groben Hornkamm zum Vorarbeiten, einen feineren Holzkamm für Phase 2 und wenn ich ausgehen möchte wird mit der alten Naturhaarbürste mit Plastiknoppen der letzte Schliff verpaßt.

Rinsen <--- Sehr gut. Aber auch da weiß ich jetzt schon verbleibe ich in der pragmatischen Kalten Rinse und werde kein Essig- oder Plastikzitronen Mischer. Das hat auch Sinn gemacht wie auf Wikipedia erklärt wurde was da mit der Schuppenschicht passiert, das kalte Wasser erfüllt seinen Zweck und das langt mir. Is ne schöne effektive Angelegenheit um seine Haare mit wenig Aufwand gut zu schützen, finde ich und merke auch was von.
Ich werde da also immernoch keine Rocket-Physic drausmachen. Es sind ein paar Pflegesachen hinzugekommen, aber im Großen & Ganzen find ich es jetzt immernoch überschaubar, und das mag ich.
Ölen 1 oder 2 Tage vor der Wäsche, WC mit Alverde + Kuren aus der Serie, kalt Rinsen, Horn-/ Holzkamm, maximal noch ein Sprüh Leave-In Entwickeln, und gut is.
So Sachen wie Eier, Honig, Joghurt, Katzenminze (!) sind zuviel für mich und ich erlaube mir die testlos abzuhaken

Und um den Bogen an den Anfang zu schlagen: S&D werd ich auch nicht wirklich praktizieren, ich bin schon 32 und kämpfe mit kleinen Nestern aus Silberlingen, ich habe also keine Zeit zu verlieren um auf 165cm Spliss abzugrasen!
Und um die Kernaussage herauszuarbeiten. Ich bin vielleicht ein Beispiel dafür, daß man trotz Silikonen lange Haare bekommen kann, aber ich bin keine Demonstration wie unsinnig Pflege doch ist, wenn man einfach nur robuste Haare hat, die einem alles verzeihen. Nach der Haarbruch Attacke bin ich mir nämlich gar nicht mehr so sicher wie robust meine Haare wirklich sind, wenn sie so bissl Bürsten mit Schweineborsten zum Streiken hernehmen

Der Spruch weniger ist mehr müßte vielleicht noch korrekt modifiziert werden. Das heißt in meinem Fall nicht unbedingt weniger Pflege ist mehr, sondern weniger Fehlverhalten ist mehr.
Das ist auch der Platz wo ich nun nochmal eine übergeornete Quintessenz einflechten muß. Und zwar habe ich mich ja recht subjektiv gegeben in der "bizarren Theorie" daß es bei mir funktioniert hat, die Haare einfach nicht zu Schneiden. Da hänge ich mich nunmal ein Stück mehr aus dem Fenster und behaupte etwas objektiver daß das der ganz banale Schlüssel zu langem Haar ist. Nicht automatisch gesundes, aber langes. Das Mädel damals hat mich fast bissl ausgelacht, weil die Antwort so logisch & einfach war, daß ich mir bei der Frage wirklich etwas doof vorkam
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"Wie hast Du denn sooo lange Haare bekommen?" - "Äh, nich schneiden?!" Klammer auf: Du dummes Huhn: Klammer zu. Ja klar, das is ganz einfach Ursache-Wirkung: Was passiert wenn man Haare schneidet - Sie werden kürzer. Was passiert also wenn man Haare nicht schneidet? - Moment gib mir 1 Minute... sie werden länger? Bingo. Nun kann man sich noch darüber streiten, wie sich das mit dem Spliss verhält oder mit dem Unwohlsein einer verzottelten Kante, aber ich bin ziemlich überzeugt davon, daß wenn man es schafft seine kaputten Enden zu ignorieren und maximal Microtrimms im halbjahres Rhythmus ranläßt, werden nicht nur meine Haare lang. Über Pflege ergibt sich natürlich der restliche Gesundheitsgrad, aber was ganz radikal Längemachen angeht ist das mein heißester Tip.
Ich habe mindestens 11 Jahre gar nicht geschnitten, maximal eine Strähne die zu weit über die anderen hinaushing. Seit 3 Jahren schneidet mir mein Mann zu Pfingsten wenige Centimeter von der Kante ab und jedes Mal fühlen sie sich die Spitzen herrlich frisch & gesund an. Nichts verklettet, ein Traum. Aber ich merke wie sie maximal 6 Monate durchhalten, dann ist der alte Stand erreicht und sie schauen aus wie vor dem Schnitt. Theoretisch müßte ich dringend schneiden wenn ich wieder eine schöne Kante möchte, und je mehr schöne Kanten ich hier sehe um so schwerer fällt es auch mir zu widerstehen und an meiner Überzeugung festzuhalten, aber würde ich sie jetzt schneiden sehen sie zu Pfingsten genauso wieder aus - ich müßte fürs WGT also wieder schneiden - aber verliere unterm Strich die Länge, die bis dahin geschrubbt wurde. Ich hatte immer kaputte Spitzen, das is mal klar, aber 11 Jahre lang ist da kein Spliss oder Haarbruch weiter als 10-15cm hochgekrabbelt. Sicherlich gibts auch weiter oben gespaltene Haare, aber das liegt schlicht und ergreifend an der Tatsache, daß jedes Haarende der verletzlichste und angreifbarste Punkt annem Haar ist. Ob das Haar nun wadenlang oder stirnkrauslang ist, ist dabei egal. Es hat 1 Ende und das ist der Witterung und mechanischen Einflüssen ausgesetzt.
Und jetz hab ich mich wieder so verlabert, daß mir hintenraus die Zeit ausgegangen ist auf die ganzen Antworten einzugehen. Sorry folks das versuch ich nachzureichen
Gute Nacht,
Darly
173 cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> - 1cMiii - Umfang 11cm
~ Von allen Geistern die verneinen ist mir der Schalk am wenigsten zur Last ~