Generell gilt: bei eher kurzen Haaren ist ein kleinerer Zopfumfang oft von Vorteil! Dadurch, dass der Zopf dünner ist, ist er im Verhältnis zu seiner Dicke schon länger. Wer eher dickes Haar hat, muss dagegen auf viele Frisuren noch etwas länger warten als die Feenhaar-Fraktion. Aber das lässt sich oft auch relativieren, indem man Frisuren als Half-up macht oder statt einem Zopf zwei macht.
Nachfolgend eine Zusammenfassung der bisher gesammelten Ideen, sortiert nach Haarlänge:
Wenn die Haare kürzer als kinnlang sind:
Bei dieser Länge spielen Accessoires meist noch eine größere Rolle als die eigentlichen Frisuren, denn die Möglichkeiten dahingehend sind leider noch etwas begrenzt. Aber das bedeutet nicht, dass man nicht trotzdem vielfältig variieren könnte! Sobald die Haare anfangen, sich an den Kopf anzulegen und nicht mehr wild vom Kopf abstehen, lassen sich Krebsklammern und Bobbypins darin befestigen und damit werden Frisuren möglich. Einige Ideen für den Anfang:
- Mützen, Hüte und Tücher können die Haare an schlechten Tagen verstecken. Wenn man einen schmalen Schal um den Kopf bindet, im Nacken einen Knoten macht und dann ein zweites dünnes Tuch über den Kopf knotet, sieht es aus als wäre ein Dutt unter dem Tuch!
- Verschiedene Scheitel ausprobieren schafft Abwechslung. Ganz nach hinten gekämmt, Scheitel rechts, links, mittig, zick-zack, in einer Schlangenlinie (Mäanderform) gezogen...
- Kleine Krebsklammern: Damit kann man sich den Pony zur Seite stecken. Was auch geht, ist ums Gesicht herum Strähnen von etwa 3 - 5 cm Breite abzuteilen und vom Gesicht weg mit jeweils einer kleinen Krebsklammer festzustecken. Das kann man als einzelnen Kranz tragen, oder aber dahinter versetzt eine zweite Reihe machen, vielleicht auch eine dritte und das Muster bis in den Nacken fortsetzen.
- Bobbypins halten oft etwas fester als Krebsklammern. Allerdings sollte man aufpassen, dass sie nicht immer an derselben Stelle im Haar sitzen, denn sie können sonst Haarbruch begünstigen. Auch mit ihnen kann man den Pony zur Seite stecken, die Schläfenpartien hinter die Ohren stecken oder die Ponypartie aus der Stirn nach hinten stecken.
- Haarbänder bringen Farbe auf den Kopf und kaschieren einen "herausgewachsenen" Kurzhaarschnitt. In schmalen, haarfarbähnlichen Varianten sind sie definitiv an jedem schick!
- Haarreifen halten die Ponypartie aus dem Gesicht und können ja nach Laune schlicht bis auffällig sein.
- Man kann die Haare wuschelig tragen. Eine winzige Menge Haarwachs, zwischen den Fingerspitzen verrieben und in die Haaransätze verteilt, kann Wunder wirken. Wer Pixie gewohnt ist, kennt das sicherlich. Von Haarspray wird eher abgeraten - es klebt und das auskämmen tut den Haaren meist keinen Gefallen.
- Man kann die Haare auch stachelig tragen. Dazu ist wohl Rasierschaum gut geeignet und soll besser halten als Gel. Auch ein Iro (oder mehrere Reihen nebeneinander) ist bei kurzen Haaren entschieden einfacher zu stylen als bei langen Haaren.
- Wenn die einzelnen Haare eine Länge von etwa 10 cm erreichen, werden schon mehr Frisuren möglich und mit etwas Geschick lassen sie sich schon einflechten. So sieht zum Beispiel ein geflochtenes Haarband oder ein kleiner Lacebraid vom Scheitel bis zum gegenüberliegenden Ohr toll aus. Natürlich kann diese Partie auch gezwirbelt oder gekordelt werden.
- Die Haare in einzelnen Strähnen einzwirbeln und mit Bobbypins feststecken kann je nach Haarstruktur lässig bis elegant aussehen. Eine ähnliche Frisur ist Martha, die schon bei recht kurzen Haaren funktioniert.
- Mit einer realen Haarlänge von etwa 12 cm kann, wer geschickt und/oder geduldig ist, sich sogar schon an Cornrows oder einer holländischen Zopfkrone versuchen!
Wenn die Haare zwischen kinn- und schulterlang sind:
In diesem Längenbereich klappen meist die ersten Zopf- und Hochsteckfrisuren. Mit gutem Willen und ein paar U-Nadeln oder Scroos kommt man schon ziemlich weit!
- Allmählich müsste ein Half-up möglich werden. Strähnen, die noch zu kurz sind, können dezent mit Bobbypins gesichert werden.
- In diesem Längenbereich können viele einen Pferdeschwanz binden. Je weiter oben er angesetzt wird, desto weniger Haare fallen ums Gesicht herum aus dem Haargummi heraus. Je nach Haarlänge hat man dann dafür lose Strähnen im Nacken. Es ist auch möglich, zwei Pinselzöpfe übereinander zu machen - einen oben und einen im Nacken. Wenn der obere schon lang genug ist, kann er schon mit in den unteren hinan gebunden werden. Mit mehreren Zwischenschritten hat man einen französischen Keulenzopf. Zwei seitliche Schwänzchen hinter den Ohren sind auch eine Option.
- Ein französischer Zopf am Oberkopf: es gibt einen Haarschnitt, der vor allem bei jungen Männern zur Zeit sehr beliebt ist, wo das Haar oben am Kopf eher lang getragen wird und an den Seiten ganz kurz gehalten ist (-> Macklemore). Der Bereich, der dort lang ist, kann französisch geflochten am Hinterkopf einfach zusammengebunden werden, was allein schon hübsch aussieht. Alternativ kann man diesen Zopf als Akzent/Grundlage für einen Pferdeschwanz nutzen, wenn die Haare von der Stirn noch nicht zum Haargummi reichen.
- In diesem Längenbereich wird meist auch ein Franzose möglich: entweder gerade, schräg oder als Classics. Dasselbe gilt für den Holländer. Bei vielen halten holländische Zöpfe anfangs besser als französische, weil die neu hinzugenommenen Strähnen direkt am Kopf unter dem Zopf besser fixiert werden. Es hilft, die Haare am Flechtanfang (wie ein sehr schmaler Half-up) mit einem unsichtbaren Silikonhaargummi oder einer schicken kleinen Haarspange zu fixieren.
- Was bei der Länge sehr hübsch aussieht, ist schräge Zöpfe einschnecken, besonders bei einem französischen Zopf. Dazu das Zopfende nach unten einrollen und mit einem Bobbypin oder einer U-Nadel feststecken.
- Indem das Zopfende unter dem Zopf hochgeklappt und festgesteckt wird, kann ein French Tuck oder Dutch Tuck gemacht werden, der den Zopf oft noch nach mehr aussehen lässt.
- Andere Flechtvarianten wie Flacher Vierer, Kordelzopf oder Fischgrätzopf sind teils als Half-up schon möglich. Wenn die Haare noch stark stufig sind, ist es natürlich schwieriger. Bei wenig Stufen und eher geringem Zopfumfang klappt vielleicht auch schon ein Amish Braid.
- Wer im Nacken einen Pferdeschwanz binden kann, kann im Prinzip auch einen Gibson Tuck machen. Auch die Haarbandfrisur ist bei dieser Länge relativ einfach und schick.
- Ein Mini-Cinnamon kann auch schon halten, wenn man eine Spange hat, die die Haare von beiden Seiten fixiert (wie z.B. eine Flexi8-Spange).
- Eine Banane sieht schick aus und wird irgendwo zwischen Kinn- und Schulterlänge machbar. Auch diese hält anfangs am besten mit einer Flexi8-Spange oder einer Schnabelspange.




von links nach rechts: Franzose, schräger Franzose geschneckt, Amish Braid, Gibson Tuck
Wenn die Haare zwischen schulter- und achsellang sind:
Allmählich werden Flechtzöpfe einfacher und auch bei den Hochsteckfrisuren eröffnen sich neue Möglichkeiten. Die meisten Dutts halten anfangs am besten, wenn die Haare von vorne und von hinten fixiert werden. Dazu eignen sich vor allem Flexi8-Spangen und Schnabelspangen wie sie von Ficcare angeboten werden.
- Spätestens jetzt lassen sich die Haare einfach mit einer Krebsklammer hochhalten. Auch African Butterfly-Spangen halten erstaunlich gut.
- Ein einfacher Messy Bun geht so: Pferdeschwanz mit einem Topsy Tail von unten nach oben durchziehen, die längeren Strähnen nach unten umlegen und unter dem Haargummi feststecken.
- Wenn ein Cinnamon klappt, klappt im Prinzip auch schon ein Flipped Bun.
- Auf Grundlage eines nicht ganz durchgezogenen Pferdeschwanzes lassen sich Frisuren wie der falsche Schlaufendutt und der Engelsdutt kreieren. Vor allem letzterer zaubert viel Volumen. Je breiter die verwendete Forke ist, umso schöner wird der Dutt.
- Die Asiatische Haarstabfrisur ist für viele die erste Frisur, die mit einem Haarstab alleine hält. Der Chinese Bun auf Basis eines Pferdeschwanzes geht ebenfalls recht einfach.
- Die Banane ist eine tolle Frisur für werdende Langhaars, weil es später schwieriger sein wird, die Haarlängen unterzubringen. Auch der Gibson Tuck und getuckte Zöpfe sind mit kürzeren Haaren oft einfacher.
- Der Braid over braid updo ist eine Hochsteckfrisur für schulterlanges Haar: links und rechts wird je ein Flechtzopf gemacht, die beiden werden diagonal überkreuzt, die Enden untergesteckt und das ganze mit Haarnadeln fixiert.
- Flechtzöpfe wie Engländer, Franzose, Holländer werden jetzt einfacher und halten länger. Auch Kordelzopf, Fischgräte und Flacher Vierer fangen jetzt an, im Nacken beginnend zu funktionieren. Gleichzeitig kann man sich mit dieser Haarlänge am holländischen runden Vierer und dem holländischen flachen Fünfer probieren.
- Während bisher ein schräger Franzose mit eingeschnecktem Ende hübscher aussah, kann es jetzt passieren dass ihm die Hollischnecke den Rang abläuft. Dadurch, dass der holländische Zopf obenauf liegt, sieht der geschneckte Teil schön groß aus.
- Amish Braid, Luana Braids und 3x3 Zopf sind Flechtfrisuren, die einfach sind und kompliziert aussehen. Auch kann eine sonst eher schlichte Frisur, wie beispielsweise ein Sockendutt, geschmückt werden durch einen reverse geflochtenen Akzentzopf im Nacken.
- Sehr schön sind bei dieser Länge auch Classics, die im Nacken überkreuzt und am jeweils anderen Zopf festgesteckt werden können.
- Für wen flechten noch zu mühsam ist, ist vielleicht der Pullthrough Braid eine schöne Alternative.
- Wer eher dünnes Haar hat, kann schon einen Disk Bun probieren. Dasselbe gilt für den Rose Bun. Je mehr Kordelzöpfe man dafür macht, umso flächiger und größer wird der Dutt.
- Solange der Wickeldutt noch nicht klappt, ist vielleicht der geteilte Wickeldutt eine Alternative.
- X to O, also am Hinterkopf überkreuzende Classics, deren Enden eingeschneckt werden, sind vom Prinzip her schon möglich, auch wenn der O-Teil der Frisur noch nicht sehr groß wird.
- Eine weitere schöne Hochsteckfrisur für schulterlanges Haar: einen Half-up binden und mittels Topsy-Tail einen Flip machen. Aus allen Haaren einen Zopf flechten. Diesen nach oben legen und in die Tasche des Flips stecken.




von links nach rechts: Kordelzopf, Cinnamon Bun, Banane, Disk Bun
Wenn die Haare die Achsellänge erreicht haben:
Bei dieser Länge können die meisten Forken und Haarstäbe tragen und haben damit schon ein relativ großes Repertoire an möglichen Frisuren, zumal auch viele Flechtvarianten einfacher werden. Auch bei überdurchschnittlich dickem Haar sollten Flechtzöpfe jetzt keine große Herausforderung mehr sein. Viele Dutts, vor allem solche die nur mit einem Haarstab gehalten werden, sind bei größerem Zopfumfang noch schwierig, aber als Half-up manchmal trotzdem schon tragbar.
- Flechtzöpfe wie Engländer, Franzose oder Holländer sollten jetzt auch mit dickerem Haar funktionieren. Dasselbe gilt für den Pullthrough Braid. Bei einer Fischgräte lassen sich Stufen in den Haaren gut verstecken, ein Kordelzopf dagegen sieht am schönsten aus, wenn die Haare nicht so stufig sind.
- Auch mehrsträngige Zöpfe wie der flache Vierer, der runde Vierer und der flache Fünfer können jetzt vom Nacken ausgehend geflochten werden. Einfacher sind sie aber meist in der holländischen Variante oder auf Basis eines hoch angesetzten Pferdeschwanzes. Schön ist auch ein Waterfall Braid.
- Weitere schöne Flechtfrisuren für achsellanges Haar sind Hollischnecke, Amish Braid, 3x3 Zopf und Luana Braids. Eine weitere Frisur, die ab dieser Länge meistens klappt, ist Masara.
- Auch der Rose Bun und ein einfacher Flechtdutt sehen ab dieser Länge sehr edel aus und sind ideale Frisuren für besondere Anlässe. Gerade für dickeres Haar ist der Lou-Bun eine schöne geflochtene Hochsteckfrisur.
- Für den Angel Bun können die Haare jetzt schon fast "zu lang" sein. Dafür kann beim Sockendutt das Haar vielleicht schon zweimal um die Socke gewickelt werden.
- Ein Cinnamon und dessen eingeklappte Version, der Flipped Bun, halten jetzt vielleicht schon mit einer Forke oder einem Stab.
- Der Gibson Tuck und die Banane sollten nun auch für dickeres Haar funktionieren.
- Schöne Dutts, die ab ungefähr Achsellänge funktionieren, sind Disk Bun, Schlaufendutt, (geteilter) Wickeldutt, Blacky Bun und Chinese Bun. Je nach Stufen und Zopfumfang kann es auch noch ein paar cm dauern. Wenn die Haare für einen Bun noch knapp zu kurz sind, kann man diesen als Half-up machen und die andere Hälfte der Haare außen um den Dutt herum legen, das sieht meistens schön aus und gibt Volumen. Je nach Zopfumfang klappt vielleicht auch schon ein Nuvi Bun.
- Eine Zopfkrone in der holländischen oder Kordelversion ist ebenfalls eine schöne Frisur für diese Haarlänge.




von links nach rechts: Holländer, flacher Vierer, Flipped Bun, Wickeldutt
Hier noch einige Links zu weiteren Frisurenanleitungen:
Banane (Anleitung von Adime)
Cinnamon und andere Tipps für dickes Haar (Anleitung von cioccolata)
Daenerys' Braid (Anleitung von Estelwen)
Double Butterfly Updo (Anleitung von Melis)
Dutt mit Half-up-Fischgräte (Anleitung von die_tabs)
Double Heart Twist-Variation (Anleitung von Twentyfour-Seven)
Einfacher Flip Bun (Anleitung von Sommerfrost)
Forkenfrisur (Anleitung von Imme)
Gibson Tuck-Variation (Anleitung von Louet)
Halbe Zopfkrone (Anleitung von JulchenS)
Hochsteckfrisur auf Basis von 3 Pferdeschwänzen (Anleitung von Joline)
Hochsteckfrisur mit Krebsklammern (Anleitung von Bonnie Prince Charles)
Lacebraids mit Flip (Anleitung von Sonnenschein89)
Messy Bun (Anleitung von AnnBone)
Reversezopf (Anleitung von Karma)
Verkehrter Gibson Tuck und Schummel-Banane (Anleitung von Melis)
Vielzöpfchenfrisur (Anleitung von blonderPumuckel)
Waterfall Braid zum Pferdeschwanz (Anleitung von nuki104)
Zwei Frisurenvorschläge von Andraste
Originalbeitrag
- Versteckt:Spoiler anzeigen