Hallo zusammen! Ich würde mich gerne dazugesellen, da ich gestern meinen ersten Versuch mit Seifenkraut pur gemacht habe und es zumindest noch eine Weile weiter versuchen will.
Hier mein Bericht:
Also,
sauber geworden sind sie auf jeden Fall. Wie auch einige andere berichtet haben, fühlten sich meine Haare beim Ausspülen sehr klebrig an und ich bekam das auch nicht weg. Da ich das aber schon aus einigen Erfahrungsberichten kannte, beließ ich es dabei.
Im trockenen Zustand ist die Klebrigkeit nun weg. Meine Haare fühlen sich sehr dick und schwer an, auch beim Ausspülen hatte ich das schon. Sie sind weich, aber nicht so fluffig-seidenweich wie sie es in letzter Zeit mit Shampoowäsche immer waren. Sie haben mehr
Griffigkeit. Das hat auch was für sich, denn in letzter Zeit fand ich meine Haare manchmal etwas zu fedrig-fluffig und habe mir mehr "body" gewünscht. Aber das Seidigweiche fehlt mir schon, und auch der Fall, den sie dadurch hatten.

Meine Haare sind auch
weniger leicht zu handhaben als sonst. Sie sind etwas störrisch, neigen dazu, sich in dicken Strähnen zu bündeln und haben dadurch zwar viel Stand (-> Volumen am Ansatz und für geschickte Hände vielleicht auch gute Formbarkeit für Frisuren), sind für mich aber viel schwerer in eine Frisur zu bringen.
Sie sind auch
nicht mehr so leicht kämmbar wie vorher. In letzter Zeit gab es beim Kämmen kaum Widerstand, ich hatte fast nie Kletten rauszukämmen, es war eigentlich eher ein Sortieren und Ordnen der Haare. Es gab auch kaum ein Kämmgeräusch außer eben dem gleitenden Geräusch des Kamms.
Jetzt macht es wieder alle Nas lang
krrrk und ich breche mir Haare ab.

Hatte auch mehr Haare im Kamm als sonst in letzter Zeit, wenn auch immer noch wenig.
Allerdings habe ich das erste Kämmen nach der Wäsche ganz bewusst ohne Öl o.ä. gemacht, weil ich ja wissen wollte, wie meine Haare nur mit Seifenkraut werden. Nach dem Kämmen verteilte ich etwas von der Babylove Brustwarzensalbe (mein neuer HG für die Spitzen, danke LHN!) in den Längen und Spitzen und einen Hauch auch in den Absätzen und kämmte nochmal. Das ging gleich besser.
Glanz ist immer noch vorhanden, aber ich habe das Gefühl, es ist ein bisschen weniger als sonst. In letzter Zeit waren meine Haare regelrecht
glossy (weiß kein besseres Wort), und auch das fehlt mir jetzt ein bisschen.
Kalkablagerungen? Wenn ja, ist das blöd, denn ich vertrage absolut keine sauren Rinsen. Egal ob Essig, Zitrone oder Tee, egal ob stark oder schwach konzentriert: Meine Kopfhaut fängt dann sofort zu schuppen an wie bekloppt und meine Haare werden strohig, trocken und brüchig wie sonstwas.
Ich will dem Seifenkraut aber noch weitere Chancen geben, denn mit der Waschkraft bin ich zufrieden, und meine Kopfhaut ist absolut schuppenfrei, was sie mit normalem Shampoo nicht immer ist. Ich warte jetzt ab, wie lange meine Haare ansehnlich bleiben und wie sie sich überhaupt in den nächsten Tagen entwickeln und überlege mir in der Zwischenzeit Strategien, wie ich trotz Seifenkrautwäsche diesen Glanz und die Seidigkeit bewahren kann.
Ich habe bei der Waschmethode übrigens zwei Methoden kombiniert und nicht nur die Längen eingetunkt und mir den Rest über den Kopf gegossen, sondern den Vorgang mehrmals wiederholt, bis die Brühe milchig war. Ich bin überrascht von der Waschwirkung, denn ich habe das Seifen
kraut und nicht die Wurzel, habe aber die Menge genommen, die man eigentlich von der Wurzel nehmen sollte (die ja mehr Saponine enthält).
Beim nächsten Mal werde ich die Längen nicht extra eintunken und überhaupt versuchen, sie von dem Shampoo einigermaßen fern zu halten.