
Ich habe am Anfang geschrieben, dass dieses Projekt beendet sein wird, wenn der Haarausfall vorrüber ist, ich den Meter erreicht habe und ich mich mit der Dichte meiner Längen und Spitzen wieder wohl fühle.
Nun, ich kann (fast) an alles nun einen Haken machen.
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Trommelwirbel...!
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Ich habe geschnitten.
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Aber nur sehr feige.

Für heute habe ich aber keine Lust mehr. Es wird aber noch was runter kommen.
Warum? Eine Auflistung.
* Der HA ist nun 1,5 Jahre her und ich möchte nicht mehr beim Anblick meiner dünnen Längen und Spitzen ständig daran erinnert werden. Das ist der Hauptgrund mit Abstand.
* Ich möchte die MÖGLICHKEIT haben meine Haare immer auf machen zu können, egal, was ich trage und nicht darüber nachdenken zu müssen, ob das jetzt vielleicht total abgefressen aussieht, weil ich was anhabe, was nicht, schwarz, lila, petrol oder dunkelblau ist. Ob ich das dann tue, sei dahin gestellt. Ich will es tun KÖNNEN.
* Ich möchte nicht mehr auf Zeitpunkt X (meine eigene Hochzeit, irgendwann

* Ich hab den Meter erreicht und ich muss sagen, dass diese Fixierung auf die Zahl mit das Anstrengendste an der ganzen Züchterei bisher war. Wenn ich mir meine Bilder von letztem Sommer angucke, wo ich grad den Meter hatte und das mit jetzt vergleiche... das sah echt schäbig aus und nur sehr selten hübsch. Mir ist das rückblickend fast peinlich, dass ich die Haare dran gelassen habe und auf Biegen und Brechen diesen bekloppten Meter haben musste. Ich will schöne Haare. Egal, wie die Zentimeterangabe dazu lautet.
* Das Dip-Dye hat Schäden hinterlassen. 5cm lange rosa Haare sind eindeutig: Bruch. Spliss gibt es auch. Ärgerlich, aber ist jetzt so. War mir bewusst, dass das passieren kann, hatte aber gehofft, dass es nicht so wäre. Davon ab mag ich das Restrosa nicht mehr sehen. Als ich damals getönt habe, habe ich gesagt, dass ich den Bereich töne, der sowieso mittelfristig ab soll. Und wenn es schädigt, dann wird das Mittelfristig eben ein bisschen kurzfristiger. Das sind Haare, die ich sowieso nicht ewig behalten wollte.
Diese Entscheidung habe ich gestern im Laufe des Tages getroffen.
* Ich hatte in der Kantine eine junge Frau mit Hüftlänge gesehen. So schön! Und das sah sehr wohl sehr lang aus. Da hab ich mich gefragt, warum ich so an jedem Zentimeter hänge.
* Vorgestern habe ich meinen Zopfschoner verbummelt und habe gesucht wie bescheuert. Man hätte meinen können, ich befürchte, das mir von einer Nacht ohne das Ding alle Haare abbrechen werden. Gefunden habe ich es nicht, lag im Bett und habe meinen Zopf ganz vorsichtig irgendwo weg von mir abgelegt, damit ich mich nicht drüberrolle. Das kann es ja auch irgendwie nun nicht sein, habe ich mir dabei gedacht. (Habe mir trotzdem gestern direkt einen neuen Seidenschlauch genäht...).
* Beim LHN-Treffen habe ich klar Sims und Leias Mähnen bestaunt. Ich hätte so eine Länge auch gerne. Aber mal ehrlich. Leia? Der Vergleich ist ja schon lächerlich. Sim ist näher dran, aber was die Dicke angeht kann ich ja nicht mal bis auf Schulterhöhe ansatzweise mithalten. Ailis war und ist immer mein erreichbarstes Vorbild. Aber auch sie hat ab Nacken abwärts einfach grundverschiedene Haare zu meinen. Locker 2-3x so viele. Und von <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> her sind wir schon etwas gleichlang (gewesen), sodass ich ja noch länger wachsen lassen müsste, um so wie sie... müßig. Falsche Idole also. Machbar und schön auch bei meiner Struktur sind Längen um die 90cm und selbst das ist echt harte Arbeit die dahin zu kriegen. Bei den meisten Frauen ist das etwa Steiß. Ich bin größer, bei mir wäre es Hosenbund. Das Phänomen, dass alles ab Steißlänger rapide seltener wird, hatte ich ja schon mal aufgegriffen. In dem Breich ist einfach so eine unsichtbare Schallgrenze erreicht ab dem das Durchschnittshaar schwer noch länger zu bekommen ist. Und ich habe noch nicht mal Durchschnittshaar. Meins ist deutlich dünner, vor allem eben ab Schulter abwärts. Das klingt lieblos, ist es nicht. Ich mag meine Haare. Sie können sehr schön sein. Aber sie sollen eben nicht nur schön sein können, sondern es tatsächlich sein.

Irgendwann ist da gestern der Groschen gefallen. Ich hadere ja immer mal wieder mit der Abschneiderei und das Thema kommt immer wieder zurück. Diesmal war es dann soweit. Ich wollte hier auch gar nicht mehr vorher drüber diskutieren, ich wollte keine Meinung dazu, keinen Rat. Ich wollte das nur noch umsetzen. Und so habe ich das ja nun auch gemacht.

Das einzige, was mich beinahe davon abgehalten hat, war hier so ein kleines hässliches PN-Vorkommen, bei dem ich mir schon fast gedacht habe: "Mann! Musste das jetzt sein? Jetzt lasse ich sie aus Trotz dran!" Das Vorkommen ist aber geklärt. Muss hier keiner nachfragen, ich erwähne das nur damit derjenige das hier liest und weiß, dass ich die Entscheidung schon vorher getroffen hatte und das nichts mit ihm zu tun hatte, denn das könnte ihm vielelicht so passen... So. Genug davon.
Und nun, bitte schön.

Ich hab mutige (feige...) 5,5cm gekillt. In 3 Schritten. Mit Fotos machen, nachmessen, immer wieder bürsten, korrigieren, hat das über eine Stunde gedauert, deswegen mag ich jetzt nicht mehr. Mehr habe ich mich dann ja doch nicht getraut, aber es soll wie gesagt noch etwas folgen. Für mich ist das schon megaviel. Ich schneide sonst nur 0,5-2cm auf einmal. So viel habe ich zuletzt vor dem LHN gelassen und ich weiß noch nicht mal wann. Für meine Verhältnisse ist das also ein Radikalschnitt.

Die neue Länge beträgt 97cm.
Proportional ist das Unterkante Hosenbund/Gürtel, kurz vor Steiß bzw. Bauchnabellänge vorne.

Vorher-nacher heute. Deutlich besser und zum ersten Mal habe ich da wirklich ein Haarhäufchen an Spitzen liegen. An sich immer noch lächerlich wenig, aber ich taste mich voran.
Auch wenn das schon besser ist, das rechte Foto zu bekommen war immer noch schwierig, da musste ich immer noch gut drapieren weil die Spitzen sonst immer irgendwie angepustet aussehen.
Zum Vergleich mal meine Dokumentation vom ersten Trimm:

2cm waren dieses bedauernswerte "Häufchen" (Krümel...) und eine Microquaste.
Auf Weiß habe ich ebenfalls mit dokumentiert:

(Neues Kleidchen von H&M, hab ich auch noch in blau)
Nach wie vor viel weniger Effekt als ich mir erhofft hatte.

Sehr erfreulich dagegen wieder der Gesamtvergleich. Ein halbes Jahr später und 13,5cm weniger. Das ist sehr deutlich.

Tatsächlich sind die Haare links sogar gut 4cm länger als auf dem Bild rechts. Sieht überhaupt nicht so aus.
Also: unsichtbare Spitzen gehören geschnitten. Denn sie sind... unsichtbar. Danach sieht es nur gepflegter aber nicht kürzer aus.

Und das Zopfenende.
Wenn es nicht logisch wäre, dass vorher oben ist, man müsste schon arg raten.
Daran sieht man gut, dass meine unteren Längen recht gleichbleibend dünn sind und sehr viel auf einmal gehen müsste, um am Spitzenumfang deutlich sichtbar was zu ändern. Bleistiftdicke habe ich immer noch nicht ganz. Aber fast.

Für heute soll es wie gesagt jetzt erst mal gut sein. Muss mal gucken, entweder kommt morgen noch was ab oder nächstes Wochenende. Ich peile noch mal so 3-5cm an. Sieht man auf dem lila Foto auch ganz gut, dass da die Spitzen noch mal einen anderen Dichtebereich erreichen. Das wäre dann Hosenbundlänge. Eine Länge, die mir sehr gut an mir gefallen hat und die ich lange, lange, lange angestrebt hatte.
Erster Frisurentest mit KPO im LWB ergab keine Veränderung. Weder an der Größe noch am Handling. Das Argument man würde dünne Spitzen behalten, weil damit die Dutts besser halten, lasse ich bei Haar, das insgesamt so dünn ist wie meins, ab jetzt nicht mehr gelten. Das ist was bei dicken Haaren, wenn man sonst so einen fetten Puschel unterstopfen müsste, aber das, was ich jetzt habe, ist ja immer noch ein Pinsel für Kindergartenkinder.
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Ansonsten war ich heute bei meiner Hautärztin und sie war sehr begeistert. Hat gesagt, das würde so im Praxisalltag mal richtig gut tun, wenn jemand vorbei kommt, bei dem die Therapie so toll angeschlagen hat, die noch dazu so gut dokumentiert (ich hatte ihr meine Blutwertkopie vom Hausarzt mitgebracht und auf dem Handy Fotos vom Worst-Case-HA gezeigt so als Gegenüberstellung.
Mein Haarwasser darf ich absetzen.


Joah.
Ich denke, es wird alles nun viel entspannter. Die Pre-Classic-Gruppe werde ich verlassen und auch nicht bei den Steißen wieder eintreten. Ich werde weiterhin messen, um zu gucken, wie sie wachsen und wieviel ich geschnitten habe, aber sonst möchte ich nur noch optisch bestimmen was wächst und was geschnitten wird.
Ich hatte mein Längenziel vom Meter und es war lange nicht so erhebend, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich habe ein halbes Jahr getrimmt und auch das hat zwar gute Erfolge gebracht, aber nicht die Haare, die ich mir gewünscht habe.
Bald habe ich hier dreijähriges Forenjubiläum. Bis dahin werde ich die Haarlänge noch anpassen, bis ich wirklich zufrieden bin und dann ist das Projekt hier wohl beendet.
Ob ich dann hier weiter schreibe, nur eben seltener oder ob ich das Projekt schließen lasse, das weiß ich noch nicht. Verschollen gehen soll es nicht, dafür habe ich mir zu viel Mühe gemacht eine gute Dokumentation zu liefern, die auch anderen in ähnlichen Situationen Hilfe und Motivation sein kann.
Mal sehen.
So viel von mir heute.
Und nun ist Wochenende.
