MiMUC hat geschrieben:Unter Plastik verstehe ich Kunststoff im engeren Sinne, nicht dazu zählen Acryl (Lady Idun), Acetat, Celluloseacetat oder Celluloid, sowie Silikon, denn diese Stoffe lassen sich entweder nachschleifen oder ohne Pressnähte herstellen. Oder sie sind nicht rein aus Erdöl, sondern haben Anteile anorganischer oder pflanzlicher Substanzen.
Übliches Plastik hat wenig Elastizität (vgl. auch Thema Weichmacher), nach dem Gießen lässt es sich nicht mehr bearbeiten. Aus technischen Gründen wird es häufig in 2 Formen hergestellt, daher die Pressnaht. Typisch sind für mich folgende Materialien:
Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyester, Polyamid, PET (Plastikflaschen) usw. Elastomere zählen für mich nicht mehr zu den klassischen Plastikstoffen. Der TT wird als Synthetik oder Plastik umschrieben und fällt somit in die 2. Gruppe.
Ich darf das mal ein wenig korrigieren, ja?
Grundsätzlich unterscheidet man Kunststoffe (KU) in drei Kategorien:
Elastomere (die - grob gesagt- eben elastisch sind, z. B. Gummi)
Duroplaste (die sich aus ihrer Urform einmalig formen lassen zum Zeitpunkt der Vernetzung der Makromoleküle, bestes Beipiel Epoxidharz)
Thermoplaste (die mehrfach durch Erwärmung formbar sind, z.B. Polyamid, Polypropylen und auch Zelluloid)
Und "übliches Plastik" wie z.B. Polyamid lässt sich durchaus mechanisch bearbeiten (fräsen, schleifen etc.)

Ich bleibe jetzt mal bei den Thermoplasten, die uns ja sehr häufig begegnen und woraus meiner Ansicht nach auch der TT ist.
(Vielleicht mag ein TT-Besitzer mal nachschauen, ob auf dem Teil ein Hinweis zum Material zu finden ist? Eigentlich muss da ein Dreieck drauf sein, in dem dann eine Abkürzung des KU-Typs drin steht. Beispielsweise PP für
Poly
propylen.
Es kann jedoch auch sein, dass sich dieses Dreieck aus optischen Gründen im Inneren des Gehäuses befindet.)
Es gibt verschiedene Arten der KU-Formgebung. Was davon Verwendung findet, kommt auf das gewünschte Produkt an.
Becher z.B. werden u.a. durch Tiefziehen hergestellt, der TT dürfte -wie wahrscheinlich richtig vermutet- im Spritzgussverfahren in einer Form produziert werden.
Das muss man sich so ähnlich wie beim Waffeleisen vorstellen. Zwei Werkzeughälften, die geschlossen werden und die KU-Schmelze wird in die Form geleitet.
Dort wo die Werkzeughälften aufeinander treffen,
können aus verschiedenen Gründen Pressnähte entstehen.
Ich will jetzt nicht auch noch mit den unterschiedlichen Gründen langweilen.
Es gibt aber auch Herstellungsmethoden, wo eben diese Pressnähte nicht entstehen. Ich selber hatte mit dem TT ja auch die Probleme, das er mir Haarbruch verursacht hat.
Und ich schwöre immer noch -und seit Jahren- auf die Roger Para Bürsten. Die Borsten sind zwar auch aus Polyamid (Nylon), werden jedoch nicht gepresst, sondern -so denke ich- extrudiert.
Das heißt die Schmelze läuft grob gesagt durch ein Lochblech (Matrize) und dann in ein Wasserbad. Sofern also die Löcher im Blech keine "Ecke ab" haben, wird die Borste schön rund und kann eben keine seitlichen Pressnähte bekommen. Mies wird es evtl., wenn die Messer zum Schneiden nicht mehr scharf genug sind und kantig abschneiden.
Das ist dann jedoch nur oben an der Schnittfläche der Borsten. Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an den Hype und die TV-Werbespots mit den "abgerundeten" Borsten der Zahnbürste.
Mit der Roger Para habe ich absolut keine Probleme mit Haarbruch. Beim TT fing es bereits nach nicht einmal 2 Wochen an.
TT weg = Haarbruch Ende