Oha, da habe ich ja alle stillen Mitleser aus der Reserve gelockt

Das war nicht meine Absicht, ich wollte hier echt kein Fishing for Compliments betreiben, freue mich aber natürlich sehr über jedes eurer lieben Komplimente!
@ Elfenhaar: Link kam jetzt, sorry
@ Körsbär: so alleine bin ich gar nicht, in den letzten 2 Monaten hatte ich kaum einen Tag für mich

man trifft so viele Leute unterwegs, vor allem bei langsamem Reisetempo.
@ Lilly: Jetzt wo du es sagst sehe ich es auch
@ Cielita: Link kam per PN. Und du hast dir echt alles durchgelesen

@ Desert Rose: die letzten 20 Zentimeter sind ziemlich dünn durch Haarausfallreste, aber der Rest ist erstaunlich taperfrei.
Zum Thema "Haarpflege unter erschwerten Bedingungen" kann ich euch mein Rezept für Haarewaschen trotz kalter Duschen verraten: alle Kleider anlassen und Haare über Kopf mithilfe eines Bechers über einer großen Plastikschüssel oder einem Eimer waschen. Funktioniert erstaunlich gut und man erfriert währenddessen nicht
Ich bin gerade noch etwas übernächtigt und im Zombiemodus, heute Nacht bin ich 21 Stunden mit dem Bus gefahren, um zurück nach Islamabad zu kommen. Unser Fahrer ist mit für die kurvigen Straßen (Karakorum-Highway - stellenweise Qualität wie ein besserer ungeteerter Feldweg in Deutschland) unangepasster Geschwindigkeit gefahren, einmal wäre ich beinahe bei meinem Sitznachbarn auf dem Schoß gelandet. Der war nur männlich, weil es ein Freund von mir war, ansonsten greift hier die Geschlechtertrennung. Mitten in der Nacht habe ich mich noch mit dem Kopftuch so verkleidet, dass nur noch meine Augen hervorschauten, damit ich nicht ne halbe Stunde am Polizeiposten befragt und unser Bus dadurch verspätet wird. Durch das ganze Gerüttel und Geschüttel waren meine Haare, die ich dummerweise über die Schulter nach vorne gelegt hatte, ein einziger Filzknoten. Der Filzknoten des Todes, sowas habe ich echt noch nie erlebt. Ich habe gerade 20 Minuten damit verbracht, sie vorsichtig wieder auseinanderzukämmen.
Ich sollte mal eine gute Reisefrisur finden. Dutt ist doof, und Engländer mag ich nicht, für ne Zopfkrone bin ich zu faul. Bleibt wohl nur der Engländer
Heute ist mein letzter Tag in Pakistan, und neben der Landschaft und der Gastfreundlichkeit werde ich einen sehr liebenswürdigen Menschen besonders vermissen (den auf Seite 7 erwähnten "Sohn des Besitzers, der mir Kochen beibringt".
"Schon wieder?" Äääh ich versteh das auch nicht so ganz, die einzige Erklärung dafür ist, dass ich auf Reisen jeden Moment so intensiv erlebe, dass mir eine Woche vorkommt wie ein Monat und ein Monat wie ein halbes Jahr. Es hat sich alles ganz langsam und romantisch entwickelt, ich habe den ersten Schritt gemacht und wir haben knapp über zwei Wochen heimlich miteinander verbracht, voreheliche Beziehungen sind hier nicht gerne gesehen und sein Vater ist sehr konservativ.
Er ist der beste potentielle langfristige Partner, den ich in den letzten 3 Jahren getroffen habe. Zum Glück - oder vielleicht leider - bin ich im Verabschieden von liebgewonnenen Menschen sehr gut geworden und nicht mehr so emotional, für mich ist es durch die räumliche Entfernung dann einfacher. Trotzdem habe ich ein paar Tränen vergossen, genauso wie er auch. In solchen Momenten frage ich mich, ob es nicht besser wäre, wenn ich bei einer sich anbahnenden Liebesbeziehung die Flucht ergreife, bevor der andere verletzt werden kann. Gefühle sind so was Heikles -_-
Ein bisschen haarig ist es hier auch: er hat mir mal einen Zopf geflochten

Ich habe ihm sogar vom Langhaarnetzwerk erzählt und er hat nicht mit einer Wimper gezuckt. Außerdem konnte ich gemütlich bei einer Unterhaltung Spliss schnibbeln und er fand es interessant. Ich glaube, ihn hat es heftig erwischt
Sehen wir mal, was daraus wird, man kann die Zukunft ja nicht vorhersagen, deshalb sehe ich es entspannt (obwohl ich natürlich schon unsere ganze Zukunft durchgeplant habe

). Ich denke, ich komme einfach nächstes Frühjahr zurück, er meinte, er wartet auf mich und wehrt Verkuppelungsversuche ab, er ist jetzt nämlich im Heiratsalter
