Meine Haargeschichte
Als Kind hatte ich immer kurze Haare, wollte ich auch so. Ich hatte superglatte Flusen und bin dank der Kurzhaarschnitte und der - ehem - Anpassung meines Vornamens meist für einen Jungen gehalten worden. Das war mir recht, denn die Jungs haben immer die cooleren Spiele gespielt. Wer will schon Puppen, wenn man Pirat und Ritter sein kann?
Als Jungs interessant wurden, hörte das dann auf, denn dann ist es nicht mehr so toll, selbst für einen gehalten zu werden. Allerdings habe ich mich herzlich wenig um meine Haare gekümmert. Shampoo wurde das genutzt, was da war, natürlich mit Silikon. Gewaschen wurde täglich, ebenso schön heiß geföhnt. Damals war meine Kopfhaut auch noch recht robust.
Gefärbt habe ich nur mit Henna und mich darüber geärgert, dass es nicht so ein schönes Kupferrot wurde wie das meiner blonden besten Freundin. Naja, mit dunkelbraunen Haaren kann man das auch nicht erwarten und bleichen wollte ich noch nie. Ich habe aber eifrig mit Rotwein, schwarzem Tee und stundenlangen Einwirkzeiten experimentiert, um so viel wie möglich aus dem Henna rauszuholen.
Irgendwann - da war ich dann über 20 - habe ich mir beim Friseur auch mal rote Strähnen färben lassen. Ja, es gefiel mir. Auch, als das Rot verblasst war und die Strähnen nur noch eine Art blond gefielen sie mir noch. Sonderlich kaputt schienen sie auch nicht, ich vermute, dem Silikon sei Dank.
Meine Haare fingen irgendwann an, immer nur noch am Kopf zu pappen, "trotz" täglichem Haarewaschen, die Spitzen waren dünn und wurden auch nicht mehr länger (sie waren etwas länger als Taille, schätze ich), ich hatte recht viel Spliss und bin zu der Friseuse meines Vertrauens geeilt.
"Kurz!", sagte ich.
"Wie kurz?", fragte sie.
"Etwas länger als Schulter mit Stufen fürs Volumen", sagte ich.
"Sicher?", fragte sie.
Ich war mir sicher, sie freute sich, dass sie was machen durfte und im Anschluss waren wir beide sehr zufrieden.
Damit waren auch die Strähnen draußen, denn die waren ja eh schon länger rausgewachsen. Diesen Schnitt behielt ich dann eine ganze Zeit lang bei. Dann hatte ich wieder keine Lust und kein Geld für Friseur und ließ wachsen.
Das Ergebnis war im Jahre 2005 ungefähr das gleiche wie beim ersten Mal. Fisselige Spitzen, pappige Haare am Kopf, und länger wurden sie auch nicht mehr. Irgendwo bei Taille, vielleicht auch etwas weniger, war Schluss. Abschneiden, wird bei mir eh nicht richtig lang, dachte ich. Aber ich entschied mich anders. Wenn die Haare eh abmüssen, kann ich sie vorher auch ruinieren.
Dauerwelle! Das war der neue Plan. Da ich mich vorher schlau gemacht habe, habe ich erst mal das Silikon rausgewaschen und bin dann erst zum Friseur. Es war eine ewig lange Tortur, meine Kopfhaut hat gebrannt, von dem Geruch ist mir beinahe schlecht geworden, aber das Endergebnis hat mir echt gefallen. Da meine Haare auch ziemlich gesund waren (bis auf die Spitzen, die waren grausam und wurden hinterher geschnitten), fühlten sie sich hinterher mit ein wenig Pflege sogar echt gut an. Fast gar nicht trocken.
Als die Dauerwelle rauswuchs und anfing, echt schrecklich auszusehen, habe ich mir dann noch mal eine machen lassen - komplett, weil ich mich nicht vorher informiert habe. Das hat die bereits gewellten Haare natürlich vollends ruiniert, sie fühlten sich nicht mehr gut an und sahen auch nicht mehr so schön aus.
Als die Welle dieses Mal rauswuchs, ließ ich mir eine Kurzhaarfrisur schneiden. Wirklich kurz. Die Friseuse weigerte sich allerdings, mir alle Dauerwellenleichen zu entfernen, sonst hätte ich wohl das gehabt, was hier Pixie heißt und sie sagte, das würde mir gar nicht stehen. Recht hatte sie! Der Kurzhaarschnitt war schon nicht toll. Ich habe - meines Erachtens - kein Gesicht für kurze Haare. Hochgesteckt geht hervorragend, kurze Haare sind furchtbar. Ich verstehe zwar nicht wieso, ist aber so.
Von dort aus wuchsen sie. Zwei Mal hat mir meine Schwester dann noch einen längeren Stufenschnitt verpasst - die Leichen sind also definitiv weg. Der letzte war... ich glaube 2008. Seither wachsen sie, ohne eine Schere von nahem gesehen zu haben.
Erst im Januar diesen Jahres habe ich mir eine Friseurschere gekauft und nach der Anleitung hier selbst einen Spitzenschnitt fabriziert. Die Spitzen waren zwar nicht sonderlich gesplisst, aber sehr trocken und fisselig.
Waschen
Seit der Dauerwelle (grob gesagt) habe ich Probleme mit meiner Kopfhaut. Es ist eine sehr empfindliche Zicke, die wenig mag. Ich habe Schuppen und Jucken, wenn ich nicht aufpasse. Seit ich herausgefunden habe, dass ich weder Silikon, noch Glycerin vertrage, ist es besser geworden, aber noch nicht gut.
Ich habe lange Zeit nur mit Wascherde gewaschen, was zwar aufwändig ist, aber definitiv sehr schonend und verträglich für meinen Kopf. Das Haar wird unglaublich toll bei mir - voluminös, griffig, aber sehr weich. Im Anschluss gab es meist dann auch noch eine saure Rinse. Das Waschen konnte ich auch herauszögern - nicht so extrem wie viele hier, aber immerhin. Von täglich oder maximal zweitägig auf 5-6 Tage finde ich schon zieeeemlich gut. Denn viel Waschen verträgt meine kleine Zicke auch nicht.
Das alles habe ich nicht fürs Haar, sondern für die Kopfhaut gemacht, aber das Haar hat sich natürlich gefreut.
Dann habe ich Lush entdeckt (durch Kat!) und mich ust gefreut, dass ich was einigermaßen verträgliches ohne Glycerin und ohne Silikon zur Hand hatte. Ich hatte schon gar nicht mehr geschaut, weil in den normalen Shampoos doch immer das eine oder andere drin war.
Ich vertrage es nicht so gut wie Wascherde, es ist aber auch nicht so ein Aufwand. Und da ich gerade in Kanada bin und kein eigenes Bad habe, will ich hier nicht alles mit Erde vollkleistern.
Hier habe ich dann die Firma Dessert Essence entdeckt, die auch eine Serie fast-NK hat, von der nenne ich jetzt das Apple-Ginger-Shampoo und das Red-Grape-Shampoo mein eigen. Im Wechsel mit Lush geht das ziemlich gut, auch wenn ich weiterhin meine Erde vermisse.
Ich wasche momenten ca. alle 3-4 Tage, das ist leider also auch rückläufig ohne Erde.
... jetzt zögere ich gerade wieder raus, weil sich das auf der Ziegenfarm sehr anbietet. Ist niemand da, den das stört - die Ziegen ganz gewiss nicht, und die Farmersleute sehen es gelassen: Klick zum Überblick
Anti-Schuppen
Mein heiliger Gral gegen Schuppen heißt momentan Öl. Entweder nehme ich Snake Oil von Lush, oder ich mische mir selbst was. Als Basis nehme ich entweder Traubenkern- oder Aprikosenkernöl. Davon ein Teelöffel, dazu kommen dann Pfefferminzöl, Teebaumöl, Rosmarinöl und Lavendelöl.
Abends die Kopfhaut kräftig mit der Wildschweinbürste bearbeiten, dann die Ölmischung auf die Kopfhaut einmassieren, Nachtzopf flechten, Duschhaube drüber, Mütze drüber, schlafen. Morgens wird das ganze ausgewaschen, und meine Kopfhaut gedeiht.
Die Längen kann ich nicht jedes Mal ölen, das brauchen die nicht und ölen mir sonst, wie ich rausgefunden habe.
Bis auf das Bürsten vorm Waschen kämme ich meine Haare seit dem K.O.-Trupp-Thread nur noch mit dem eigens dafür gekauften Holzkamm.

Nachts
Nachts flechte ich mir einen Seitenzopf, öle die Spitzen ein wenig mit Weleda-Wildrosenöl, gehe mit den öligen Händen einige Male über den Zopf und fertig.
Ziel
Ich habe knapp taillenlanges Haar im Moment. Die Taille habe ich bei ca. 80 cm erreicht.
- Mein erstes Ziel ist das Erreichen der Hüfte bei ca. 90 cm, was ich hoffentlich in diesem Jahr schaffe, um dort zu verweilen, bis die Stufen rausgewachsen sind, die mich einfach nur noch nerven. Die machen den Zopf am Ende so dünn.
- Mein Endziel ist der Steiß mit dichten, gesunden Spitzen. Das wird bei ca. 1 m der Fall sein. Mal sehen, wie viel Zeit mich das dank der Stufensache kosten wird. *seufz*
(Haarlänge <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a> nach goldenem Schnitt wäre ca. 120 cm. Hm. Nee, zu lang für mich. Und der andere Wert - ca. 81 cm - ist mir wieder zu kurz. Scheitellänge dabei mit ca. 16 cm angenommen. Goldenen Schnitt berechnen.)
Und damit es nicht ganz so langweilig textig wird, gibt es hier noch ein Bild von meinen Haaren. So sehen sie also gegenwärtig aus, wenn ich sie mal offen habe - was eher nie der Fall ist, außer nach dem Trocknen:

Ist ein wenig dunkel und schlecht beleuchtet, das ganze, aber es werden bessere folgen. *nick nick*
Frisuren
Dutts: 7
- Cinnamon Bun: mein alter Standarddutt
- Achterdutt: hält nicht, ich brauche Scroos **
- keltischer Knoten: der braucht noch etwas Übung, hält aber **
- Wickelknoten / Wrapped Bun*: mein neuer Lieblingsstandarddutt! **
- Flipped Bun: nicht so ganz der meinige. Bei anderen sieht er schön aus, an mir gefällt er mir nicht.
- LWB: Lazy Wrap Bun; dieses Mal der echte und nicht der Wickeldutt; sehr komfortabel, zuverlässig und einfach zu machen **
- Schlaufendutt: sehr hübsch und unkompliziert; macht "mehr Haar"
Zöpfe: 3 1/2
- Kordelzopf: sitz, passt, wackelt und hat Luft! Jetzt muss ich nur noch die Stufen loswerden, damit er besser aussieht. =D
- Kordelzöpfe im Heidi-Stil: braucht auch noch weniger Stufen, damit man die länger tragen kann
- Französisch angeflochtener tiefer Pferdeschwanz: mehr aus Verlegenheit entstanden, weil meine Arme müde wurden und ich 'ne Pause machen wollte **
- Fishbone Braid: sieht klasse aus, habe ich aber bei jemand anderem geflochten und weiß nicht, ob ich das im eigenen Haar überhaupt hinbekomme **
* Okay, den habe ich mit dem LWB verwechselt, den LWB kann ich jetzt aber auch.

** Bitte nach dem Klick etwas scrollen, ist weiter unten im verlinkten Beitrag zu finden
Noch auszuprobieren:
- Woven Bun
- Noch mal genau der Keltische Knoten (Anleitung II
- Gibraltar Bun
-
Ich möchte ausprobieren:
- Eliah Sahil Kräuter Shampoo
- Öle: Rizinus, Argan (in der Wascherde), Jojoba, Amla, Granatapfel (Weleda), Babassuöl als Ersatz für Kokosöl (da nicht komedogen), Kamelien(samen)öl, Monoi Tiare
- Haaröl mit zusätzlich Thymian, Zeder und Bay (Lorbeer!) anreichern
- Lavaerde: mit Arganöl anreichern; statt mit Wasser mit Kräutertee oder ähnlichem anrühren für den Duft
- Ploppen
- Cocaloe
- Snowy's Moisture Treatment (SMT - wurde hier in einem Thread von Mata als Kur mit Honig und Aloe vorgestellt)
- Matas Spitzenkur
- Matas Glanzspülung
- Kakao-Aloe-Kur für dunkles Haar
- Dado Sens ExtroDerm: Shampoo, von dem bei Kopfhautproblemen regelrecht geschwärmt wird
- selbstgemachtes Deo auf Kokosöl-/Sheabutterbasis
- Bastets Kopfhautwasser mit ätherischen Ölen
- Panthenol-Spray gegen Schuppen
- Schwarzer Tee gegen Kopfhautjucken
- Natronwäsche: Mischung 1 & Mischung 2
- Salicylöl gegen Seborrhoisches Ekzem
Ausprobiert:
- Ölkur am Abend mal auf nasse, nicht auf trockene Haare: mit Kokosöl - super!!
- Bierhefe: nehme ich gerade (April 2010) und schaue mal, ob sich das auswirkt
- Oil Cleansing Method im Gesicht: entspannend, bisher jedoch noch keine beeindruckenden Erfolge; Versuch wird fortgeführt
- <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=16">HES</a>: Honig-Ei-Shampoo - Bad riecht nach nassem Hund, Haare nicht; das Ergebnis ist okay, aber verbesserungswürdig
- Scroos: toller Halt für den Dutt; super!
- Topsy Tail: Hehe, tolles Spielzeug
- Aubrey Organics (Rosa Mosqueta, J.A.Y, Blue Camomille Hydrating Shampoo): Glycerin lässt grüßen, geht gar nicht
- Alverde Macadamia/Sheabutter-Creme: enthält leider auch Glycerin
- La Kur nach Saree: enthält SBC, welches wiederum mit meinem alten Feind Glycerin verbündet ist
Haarmessungen
01.02.10: 77,5 cm (unter Zuhilfenahme eines Schnürsenkels und eines Lineals)
01.03.10: 78,5 cm (unter Zuhilfenahme eines Bindfadens und eines Lineals)
01.04.10: 77,5 cm (unter Zuhilfenahme eines Papiermaßbands.

10.07.10: 79 cm (unter Zuhilfenahme eines Papiermaßbandes und Kat)
02.08.10: 81,5 cm (Papiermaßband; 3x gemessen, 3x das selbe Ergebnis)
03.09.10: 82,5 cm (Papiermaßband, 2x gemessen)
24.10.10: 85,5 cm (Plastikmaßband, 3x gemessen)