Nach monatelangem, planlosem Splisssuchen ohne System habe ich für mich jetzt eins gefunden, das ich Euch nicht vorenthalten möchte (ich habe hier nämlich zumindest noch nirgends ein System gefunden - wenn es wirklich noch keine Anleitung hier im Forum gibt, kann ich sie gern nochmal im Spliss-Schnitt-Thread posten)... wahrscheinlich funktioniert es nicht für jeden (könnte mir vorstellen, dass ich als Glatthaar es leichter habe als jemand mit richtigen Wellen und dass es für einen Lockenkopf sogar unmöglich ist), aber vielleicht kann ich irgendwem von Euch damit einen guten Tipp geben... hier ist also der
"Splissschnitt à la fuchsrot":
Man braucht:
- eine Haarlänge von mindestens BSL, schätze ich, um ein paar cm nach Spliss absuchen zu können
- (mindestens) ein Haargummi
- einen kleinen Haarkrebs ohne scharfe Kanten, der gut im Zopfende hält (könnte auch ohne funktionieren - siehe weiter unten)
- eine Haarschere
Und wie funktioniert's jetzt?
1. Man macht einen Flechtzopf, Keulenzopf oder Ähnliches - bei kürzeren Haaren erwischt man später zum Schneiden mehr Haare, wenn man den Zopf seitlich macht. Das (unterste) Haargummi sollte möglichst mindestens 10 - 15 cm über den Spitzen aufhören, so dass ein möglichst großes, offenes Zopfende entsteht - denn nur das sucht man später nach Spliss ab.
2. Man klammert das Zopfende möglichst lose mit dem Haarkrebs nach oben an den Zopf - somit entsteht eine Schlaufe, gewissermaßen, als hätte man das Zopfende beim letzten Mal nicht ganz durchs Zopfgummi gezogen. Möglicherweise funktioniert das auch und man braucht keinen Haarkrebs - das muss man ausprobieren... bei lockigen Haaren kann es sogar sein, dass es damit besser geht - das Haargummi dann aber auf keinen Fall zu fest machen!
3. Nun geht es los: Man zieht nach und nach vorsichtig sehr dünne Strähnen aus dem Haarkrebs, lässt sie durch die Finger gleiten (so dass die Spitzen aus der Strähne herausstehen) und schneidet die gesplissten Spitzen, die man so findet, einzeln ab - meiner Erfahrung nach geht es schneller und man findet mehr, wenn die Strähnen wirklich sehr sehr dünn sind.
4. Man arbeitet sich so Strähne für Strähne durch das Zopfende - die bereits "bearbeiteten" Strähnen kann man dabei einfach hängenlassen, sie stören nicht.
Vorteil der Methode:
Man hat wirklich jedes Haar der untersten x cm (je nachdem, wie hoch man den Zopf enden lässt / enden lassen kann) mal in der Hand gehabt und genau angeguckt... bei mir wird dieser Splissschnitt sehr gründlich, ich finde hinterher kaum noch gesplisste Haare.
Außerdem geht es bei mir wesentlich schneller, als wenn ich ziellos suche - und nach zwei Stunden ziellosem Haarebegucken finde ich abends noch immer Spliss durch einen zufälligen Blick.
Eventuelle Nachteile der Methode:
Wenn der Haarkrebs Grate oder scharfe Kanten hat oder man aus welchen Gründen auch immer stark ziehen muss, ist die Methode sicher nicht sehr haarschonend - ich würde den Versuch lieber abbrechen... normalerweise sollte es aber kein Problem sein bei jemandem, der LHN-durchschnitts-vorsichtig ist... man zieht ja auch ein Haargummi irgendwann wieder raus, wenn man einen ganz normalen Zopf hatte.
Ein weiterer Nachteil ist, dass man wirklich nur das Zopfende durchsucht - je nach Haarlänge kann das aber ein ordentliches Stück sein, und bei mir befindet sich dort auch erfahrungsgemäß der meiste Spliss... viel höher könnte ich auch mit der Zufalls-Such-Methode nichts sehen.
Ich werde es jetzt häufiger so machen, bei mir funktioniert's echt gut - vielleicht probiert's nochmal jemand anders aus oder sagt mir, ob da vor mir wirklich noch keiner drauf gekommen ist? Würde es dann wie gesagt außerhalb meines Projektes nochmal posten.
Grüße von der fuchsroten - heute nahezu splissfrei -
