Hallo Schnappstasse!
Ja, mit den bösen künstlichen Vitaminen hast du schon Recht.
Ein anderer Punkt ist aber auch, dass alles, was man dem Körper über seinen Bedarf hinaus zuführt, im besten Fall nutzlos, im schlechteren Fall eher schädlich ist.
Und auch, wenn Bierhefe noch sekundäre Stoffe enthält, die dem Körper das Verstoffwechseln erleichtern (die fehlen nämlich den synthetischen Vitaminen), heißt das nicht, dass man sie auf Teufel komm raus einwerfen kann, ohne dabei Schaden zu nehmen.
Jeder Stoff ist in einer ausreichend hohen Konzentration giftig.
Wenn ich mich richtig erinnere, sind in Bierhefe vor allem B-Vitamine enthalten; die sind wasserlöslich.
Da ist eine Überdosierung tatsächlich nicht so schlimm, denn sie werden ganz gut wieder ausgeschieden.
Ich weiß jetzt nicht genau, was in den "gepimpten" Bierhefesorten so drin ist; allerdings scheinen da ja doch recht hohe Konzentrationen von einzelnen Komponenten enthalten zu sein, und das würde ich nicht einfach mal so auf Verdacht einnehmen.
Zumal da es zu vielen Stoffen auch noch gar keine Tagesdosisleitlinien gibt, weil das einfach noch niemand so genau erforscht hat.
Bei einer kurzzeitigen Einnahme passiert höchstwahrscheinlich nichts. Bei manchen kann es sogar wirken, denn evtl. haben sie wirklich Mangel an irgendetwas darin enthaltenem.
Aber ich halte es grundsätzlich für problematisch, Stoffe einzunehmen, ohne zu wissen, ob man sie überhaupt braucht.
Das Bild von Vitaminen und anderen "Vitalstoffen" als Wundermittel für die Gesundheit wird uns seit Jahren von diversen Firmen vermittelt.
Aber so einfach ist es eben nicht und meiner Meinung nach sollte es auch so schnell wie möglich wieder aus den Köpfen der Leute verschwinden.
Der Körper ist nicht einfach eine Maschine, die man mit irgendwelchen "Schmierstoffen" pimpen kann. Wir fangen gerade erst an, die molekularen Zusammenhänge dieses komplexen Zwischenspiels zu begreifen.
Letztendlich läuft es auf folgendes hinaus: Man fährt am besten, wenn man das Gleichgewicht, in dem unsere Körperfunktionen stehen, nicht durcheinander bringt.
Und ebendieses Gleichgewicht wird nicht nur durch Mangel, sondern eben auch durch übermäßige Zufuhr einzelner Stoffe gestört.
Und auch, wenn es trivial klingt: Wenn man sich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt, ist das völlig ausreichend (es sei denn, es gibt besondere Gegebenheiten, wie z.B. eine Krankheit, bei der bestimmte Sachen nicht richtig aufgenommen werden können. In dem Fall sind Nahrungsergänzungsmittel natürlich angebracht und sogar notwendig. Womit wir wieder beim obigen Gleichgewicht wären).
Und ich habe mich auch nicht übermäßig ausführlich mit der Thematik beschäftigt. Wir haben es immer mal an der einen oder anderen Stelle im Studium behandelt und das ist eben das, was ich daraus mitgenommen habe.
@all: Entschuldigt den Roman. Ich schaffe es irgendwie nie, meine Posts kürzer zu formulieren.
