Offene Haare = Freiwild

Lange Haare in unserer Gesellschaft und "dies und das"

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Deatha
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#286 Beitrag von Deatha »

Aber dass man bestimmten Gegenden ausweichen muss ist doch schlimm, oder? Da will ich drauf hinaus.

Und ja, Feuer schreit man zum einen aus dem Bauch heraus und nicht aus der Kehle, zum anderen kriegen die Leute dann Angst, dass ihnen der eigene Hintern weggeflammt wird.

Zwergi: Hattest du die Haare offen? ;)

Und ja, als der Asi letztens im Parkhaus auf die Tussi losging, ist außer mir noch ein junger Mann dazugekommen, da trollte der Asi sich - es gibt doch nette Männer. :)
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Haarzwerg

#287 Beitrag von Haarzwerg »

In unserm Brutkasten habe ich die Haare nie offen :), die sind meistens eh fettig. Ich wollte ja nur was zum Thema Zivilcourage sagen.

Wer bezahlt mir denn die hohe Miete in einem gut angesehenen Wohnviertel, dann ziehe ich direkt um ;)?
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Minouche
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#288 Beitrag von Minouche »

Angelegenheit hat geschrieben:Theoretisch müsste die Logik dann auch auf einen Schwulen zutreffen, der in irgendeinem Nazidorf an einem Pulk deutscher Männer mit Bierdosen im Park vorbeiläuft und zusammengeschlagen wird? Wer als Schwuler durch ein Viertel mit vielen Rechtsradikalen marschiert trägt eine Mitschuld?

Vermutlich würden die meisten denken, dass es eigentlich ein Skandal ist, dass es anscheinend No-Go-Areas für Schwule oder Ausländer oder Juden oder was weiss ich noch in Deutschland gibt. Es ist auch nicht okay, dass es Sperrstunden für allein unterwegs seiende Frauen gibt. Ich finde es bedenklich, Vergewaltiger als eine Naturgewalt zu sehen, die halt irgendwie so da ist und auf die man sich einstellen muss. Kein Mensch würde prügelnde Nazis so sehen, oder? Frauenhass ist genausowenig etwas was man hinnehmen muss wie Ausländer/Schwulenhass oder Antisemitismus oder oder oder.
Deatha hat geschrieben:Aber dass man bestimmten Gegenden ausweichen muss ist doch schlimm, oder? Da will ich drauf hinaus.
Ja, natürlich ist das schlimm.
Aber ich kann es auch nicht verbessern, indem ich dort hingehe und mich überfallen lasse.

LG Minouche
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Deatha
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#289 Beitrag von Deatha »

Ich muss gestehen, hier ist mir noch nie was passiert, ich seh nachts auch niemanden auf meinem Weg. Das das für andere Gegenden nicht gilt, weiss ich wohl.

Schlimm finde ich es trotzdem, eben weil man als Frau mal wieder den Kürzeren gezogen hat im Vergleich zu nem Mann.
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bluhbluh
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#290 Beitrag von bluhbluh »

Naja, Männer werden in solchen Gegenden zwar nicht vergewaltigt aber ausgeraubt und noch viel öfter als Frauen zusammengeschlagen.

Wie Peterele schon schrieb, manche Menschen sind einfach scheiße. Man kann und sollte was dagegen tun, aber Problem ignorieren statt solche Situationen bewusst zu meiden bringt mal gar nichts, und ja, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn tatsächlich was passiert.
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Minouche
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#291 Beitrag von Minouche »

Deatha: Sei froh, daß dir noch nie was passiert ist. Hoffentlich bleibt das auch so. Sowas braucht echt kein Mensch.

Ja, wir Frauen sind leider körperlich oft unterlegen, aber es gibt zum Glück viele nette Männer, die das niemals ausnutzen würden.

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Deatha
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#292 Beitrag von Deatha »

Minouche: Ich sag ja, ich strahl schon aus, dass ich um mich trete. In unangenehmen Situationen war ich auch schon, aber ich hab inzwischen eine sehr niedrige Hemmschwelle, um mich zu treten...
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Violetta
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#293 Beitrag von Violetta »

Wofür sind eigentlich Frauen unter dem Motto "Wir erobern uns die Nacht zurück" auf die Strassen gegangen?
Ich darf zitieren:
"WIR EROBERN UNS DIE NACHT ZURÜCK" - GEDANKEN ZU DUNKELHEIT UND ANGST

von Nada

Zugegeben - die Zeiten radikalen feministischen Engagements und des wütenden Aufbegehrens gegen die inhärente Gewalt einer patriarchalen Gesellschaft scheinen lange vorbei zu sein. Inzwischen dominieren postmoderne Intellektualität, Gender Mainstreaming und dekonstruktivistische Debatten über Geschlechter, Körper, Sprache und Identität.

Trotzdem sehne ich mich manchmal nach einer Zeit die ich nicht selbst miterlebt habe und von der nurmehr Phrasen übriggeblieben zu sein scheinen.

Von "Mein Bauch gehört mir" bis hin zu "Vergewaltiger, wir kriegen euch!" reichten die Slogans die inzwischen fast anachronistisch in ihrer Wut und ihrem Beharren nach Selbstbestimmung wirken.

"Wir erobern uns die Nacht zurück" ist ein anderes Beispiel. Noch vor 10 Jahren zumindest in Ballungsräumen linker Subkultur oft an Häuserwänden zu sehen, scheint er inzwischen aus den Bewußtsein selbst junger Feministinnen verschwunden zu sein.

In meiner Schreibtischschublade liegen noch ein paar Aufkleber die ich mal aus einem Antifa-Infoladen mitnahm, aber das war's auch schon.

Ebenso verschwunden wie dieser Slogan scheint auch das Bewußtsein derer zu sein, die es wirklich betrifft.

Über die wirklichen Implikationen einer gesellschaftlichen Situation wo schon kleine Kinder vor dem Heimweg in der Dunkelheit, dem Stadtpark oder der schlecht beleuchteten Straße gewarnt werden müssen, scheint sich niemand große Gedanken zu machen.

Die Ungeheuerlichkeit, daß sich weiblich definierte Menschen in ihrer Freiheit einschränken müssen um nicht potentielle Opfer sexualisierter Gewalt zu werden, wird lapidar abgetan mit Sätzen wie "Das ist eben so."

Die Tatsache, daß ich als Frau mindestens die Hälfte des Tages besonders vorsichtig sein muß, hat schon etwas Perverses an sich, denn ebensowenig wie das Feuer primär dazu dient, angebliche Hexen zu verbrennen ist die Nacht dafür geschaffen, die sexuelle und emotionale Unversehrtheit von Menschen zu bedrohen.
Quelle: Klick
Auch wenn ich es mit dem ganzen Hexenkram nicht habe, aber wo sie recht hat, hat sie recht.
Vielleicht bin ich einfach zu lange Emma-Abonnentin um zu akzeptieren, daß Männer Dinge tun dürfen (Nachts auf der Parkbank sitzen etc.) die ich nicht tun darf, aber ich kann, will und werde das nicht akzeptieren.
Angst habe ich auch manchmal wenn ich an einem Sommerabend zu Fuß von der Chorprobe nachhause gehe, aber ich bin nicht bereit, ihr nachzugeben.
Und natürlich sind 99 von 100 Männern keine miesen Kerle, das ist mir auch klar. Im Übrigen liegen die Gefahren oft genug eher im Bekanntenkreis als im finstern Eck...auch eine bittere Wahrheit.
Und das war's dann auch von mir zu dem Thema.
Tobe, Welt, und springe,
ich steh hier und singe
(BWV 227)
Ich mach's öfter
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Deatha
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#294 Beitrag von Deatha »

violetta: Wahre Worte! :gut:
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Angelegenheit

#295 Beitrag von Angelegenheit »

Das ist übrigens auch unter Feministinnen in arabischen Ländern ein Thema. Die ägyptische Analystin Mona Eltahawi beklagt sich darüber dass das "Dann geh halt nicht hin, da ist es für Frauen gefährlich, das ist halt so" die weibliche Gesellschaft in ihrer Entwicklung zum Stehen bringt. Besonders in den Zeiten der Proteste seit dem 25.1. Wurden Frauen so systematisch aus dem politischen Geschehen auf der Strasse gedrängt. Niemand kommt aber auf die Idee zu sagen "wir müssen die Gesellschaft ändern". Man ist sich irgendwie einig, dass das halt so ist, dass Frauen in der Öffentlichkeit belästigt werden und die Frauen sollen sich eben darauf einstellen.
Angelegenheit

#296 Beitrag von Angelegenheit »

Peretele hat geschrieben:
Man muss nicht schwul sein um eine Ansammlung pöbelnder Nazis zu meiden. Das mach ich als "Deutsche" auch. Allgemein meide ich es durch einen Pulk irgendwie erregter (betrunkene, pöbelnde, laute, kiffende...) Menschen zu laufen. Weder durch Nazis, noch durch Betrunkene oder Prolls oder was auch immer. Einfach weils klug ist der Gefahr aus dem Weg zu gehen. Dafür muss man weder Frau, noch Jude, noch homosexuell sein.
.
In der Regel rennen Frauen auch nicht in dunkle Parks dorthin, wo betrunkene sich in Rage bringen. Sie können einfach nicht alleine im Dunkeln unterwegs sein. Sie müssen überlegen, in wessen Auto/Taxi sie steigen. In welchen U-Bahnhof/S-Bahnhof.

Das muss ein -sagen wir mal- Afrikaner dann auch. Kann der nach Rostock-
Lichtenhagen?Hoyaswerder? In die S-Bahn nach Treptow oder nach Bergedorf? Samstag abend? Das sind alles Orte an denen rechtsradikale Übergriffe stattfanden. Sagt man da "selber schuld, weiss man doch dass sowas passieren kann. Da kann man halt nicht hin als Afrikaner."
avantaris

hmm...

#297 Beitrag von avantaris »

also ich hab seit 3 wochen blonde haare davor waren sie dunkel....immer glänzend und recht gesund auch jetzt nach dem blondieren....aber mir ist aufgefallen, dass die blonden haare weit mehr männer anziehen als die dunklen haare...wenn ich mit dunklen offenen haaren durch die stadt gegangen bin hat kaum einer geschaut jetzt mit den blonden kommt da weit aus mehr resonanz und nicht von ausländischen männern sondern eindeutig von deutschen....find ich seltsam dabei sind sie nur etwas mehr als schulterlang...und lockig....aber lockig waren sie ja immer ;).

das ist manchmal schon etwas lästig aber ich denke es liegt eher an der haarfarbe als an der länge der haare.

glg avantaris
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Minouche
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#298 Beitrag von Minouche »

Angelegenheit hat geschrieben:In der Regel rennen Frauen auch nicht in dunkle Parks dorthin, wo betrunkene sich in Rage bringen. Sie können einfach nicht alleine im Dunkeln unterwegs sein. Sie müssen überlegen, in wessen Auto/Taxi sie steigen. In welchen U-Bahnhof/S-Bahnhof.

Das muss ein -sagen wir mal- Afrikaner dann auch. Kann der nach Rostock-
Lichtenhagen?Hoyaswerder? In die S-Bahn nach Treptow oder nach Bergedorf? Samstag abend? Das sind alles Orte an denen rechtsradikale Übergriffe stattfanden. Sagt man da "selber schuld, weiss man doch dass sowas passieren kann. Da kann man halt nicht hin als Afrikaner."
Angelegenheit, das ist traurig, aber leider wahr.
Wäre schön, wenn es nicht so wäre.
Als sich mein Freund (Afrikaner) dafür entschied, nach Deutschland zu kommen, um hier zu studieren hatte er von Rostock-Lichtenhagen oder Hoyerswerda noch nie gehört. Selbst wenn er in Afrika davon gehört hätte, hätte er es nicht geglaubt. Wie hätte er wissen sollen, daß dort für ihn keine gute Gegend ist?
Er hat eine zeitlang in Freiberg studiert, das war wohl ungemütlich genug.


Ich weiß grad nicht recht, wie ich das ausdrücken soll. Aber es geht bei der Diskussion um diese üblen Vorfälle immer wieder darum, daß es gefährlich ist, bestimmte Dinge allein zu tun. Ob man es dann trotzdem tun soll oder ob man womöglich selbst schuld ist, wenn dabei etwas schlimmes passiert.
Normalerweise schließen sich aber Leute zusammen, um gegen einen Mißstand zu kämpfen, weil sie gemeinsam stärker sind und mehr erreichen können. Das scheint sich zu widersprechen, vielleicht ist es deshalb so schwierig. :nixweiss:
Entschuldigt das halbvergorene Zeug.

avantaris: schade, daß das so einen Unterschied macht. Warte mal ab, ob sich das nicht noch steigern kann, wenn deine Haare laaang und blond sind.

LG Minouche
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Angelegenheit

#299 Beitrag von Angelegenheit »

Worum es mir dabei geht ist nicht, dass man nicht sagen darf, dass etwas gefährlich ist. Es geht mir mehr um diesen Automatismus des "Sie hätte da aber auch nicht hingehen dürfen..." an den niemand ein "es ist ein Unding, dass es No-Go-Areas für Frauen gibt" dranhängt. Das hat sich als Formulierung so verselbständigt, dass es da die Naturgewalt "Männer die Frauen hassen" gibt und mit der hat man sich zu arrangieren, sonst ist man selbst schuld.
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Peretele
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#300 Beitrag von Peretele »

Angelegenheit hat geschrieben:Das muss ein -sagen wir mal- Afrikaner dann auch. Kann der nach Rostock-Lichtenhagen? Hoyaswerder? In die S-Bahn nach Treptow oder nach Bergedorf? Samstag abend? Das sind alles Orte an denen rechtsradikale Übergriffe stattfanden. Sagt man da "selber schuld, weiss man doch dass sowas passieren kann. Da kann man halt nicht hin als Afrikaner."
Keine Ahnung was man als Afrikaner alles lassen muss oder sollte. Ich bin nicht dunkelhäutig und gehöre auch sonst keine Randgruppe an (zumindest keine die mir spontan einfallen würde). Aber solchen Bereichen würde ich, ich behaupte es einfach mal, auch als weißer Mann aus dem Weg gehen.
Ich meine, abgesehen von darüber reden: Was könnte man denn deiner Meinung nach konkret an dem Problem ändern?

Und ja, natürlich ist es nicht schön zu sagen "es ist halt so", aber ich glaube es wäre auch arg utopisch zu erwarten das sich das komplett ändern würde und es irgendwann Weltfrieden gibt. Den gabs noch nie und den wird es auch nie geben.
Das ist jetzt keine Schwarzmalerei sondern Realismus.
2a/bmii (7-7,5cm) 94,5 cm am 01.11.2012; Dezember gut 25 cm ab, März nur noch gut Schulterlang
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