schnappstasse - Listen to your hair

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schnappstasse
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#136 Beitrag von schnappstasse »

Ach, ich hab doch bis vor kurzem genauso gedacht. Ist ja auch alles logisch und kann durchaus richtig sein. Aber: Ich fahre mit reiner Fettpflege genauso wenig gut wie ich mit dem ständigen Kontakt mit Wasser (z.B. durch häufiges Nachfetten mit wasserhaltiger Creme) nicht gut fahre. "Wasserpflege" im Sinne von, das Haar regelmäßig dem Einfluss von Wasser auszusetzen, kann nicht gut sein, da bin ich bei dir. Aber Cremes mit Wasserphasen und den damit auch enthaltenen Emulgatoren ganz aus der Haarpflege rauszulassen, war bei mir nicht zielführend. Ich benutze sowas auch ausschließlich kurz nach der Wäsche, wo das Wasser, das sich noch im Haar befindet, eh noch nicht vollständig verdunstet ist. Vollständig getrocknetes Haar würde ich mit Wasser nicht belasten.

Cremes enthalten nun mal Dinge, die ein pures Öl nicht enthält. Da wäre in erster Linie Panthenol, dann Glycerin (ich steh auf kleinste Mengen Glycerin in Leave-In-Produkten), ebenso auch vernünftige Emulgatoren. Mit solchen Dingen wird Wasser im Haar gebunden. Und damit meine ich jetzt ganz deutlich NICHT, dass die Haare dadurch dauerhaft nass bleiben, so dass der Haarschaft aufgedunsen bleibt, sondern wir reden hier von einzelnen Molekülen, mehr nicht.

Wir dürfen nicht vergessen, dass sich aus genau diesem Grund (die richtige Menge Wasser im Haar halten, damit nicht alles komplett verdunstet) auch Cholesterol (ein Emulgator) im Sebum befindet. Denn Öl wird das nicht können. Wie dick soll der Ölfilm auf dem Haar sein, der wirklich über die Jahre, die so ein Haar an der Spitze alt ist, diesen geringen Wasseranteil daran hindern kann, irgendwann vollständig verdunstet zu sein? Deswegen gibt es für mich Emulsionen ins Haar in winzigen Mengen direkt nach der Wäsche.

Edit sagt: Fett ist immer noch der wichtigste Bestandteil, da sind wir uns einig. :wink:
Nochmal edit: Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Gespräch irgendwo mehr Im "Informationteil" des Forums stattgefunden hätte. Hier liest das ja kaum jemand...
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Tini
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#137 Beitrag von Tini »

Doch, ich! :mrgreen:
Und ich finde euren Austausch sehr interessant und bereichernd.
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die_tabs
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#138 Beitrag von die_tabs »

Ich auch! :mrgreen:
Tabs ist unterwegs zur Taille
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cielita
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#139 Beitrag von cielita »

Mist. Statt abgesendet habe ich meine Antwort gerade gelöscht, ich Held der Tastatur #-o

Jetzt hab ich keine Zeit, neu zu schreiben, muss kochen gehen :lol: , ich editiere später am Abend diesen Post und antworte dann.


------------------------------ Edit ------------------------------


Sodele, da wär'n wir wieder :)
schnappstasse hat geschrieben:Ach, ich hab doch bis vor kurzem genauso gedacht. Ist ja auch alles logisch und kann durchaus richtig sein.
Vielleicht bist du einfach nur weiter als ich und ich hinke mit meinen ach so grandiosen Überlegungen einfach nur hinter dir und deiner Entwicklung hinterher? ;)

Wie du ganz richtig bemerkst und worauf ich auch Wert lege: es -kann- richtig sein. Muss aber nicht. Und nur weil es für den einen funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass es für andere geschweige denn alle funktioniert. Doch genug der zum Gähnen bekannten und viel zu oft durchgenudelten LHN-Platitüden, die bestenfalls noch für einen Neuling hier eine Info darstellen.

Fakt ist: für mich ist es logisch, für mich funktioniert es bisher so und so lange es für mich so funktioniert bin ich zufrieden und empfinde keinerlei Ambitionen, daran etwas zu ändern.

Fakt ist ebenso: für dich hat es nicht funktioniert, du musst also andere Wege beschreiten.

Ich kann deine Ausführungen sehr gut nachvollziehen und bin auch ganz bei dir.
Ich halte es im Übrigen auch keinesfalls für ausgeschlossen, dass auch mir ggf. ab einer gewissen Haarlänge ebenjenes blüht, sprich, die reine Fettpflege für die (zu) alten Spitzen dann nicht mehr ausreicht. Und dann wird's interessant:
schnappstasse hat geschrieben:[...] ständigen Kontakt mit Wasser (z.B. durch häufiges Nachfetten mit wasserhaltiger Creme) nicht gut [...]. "Wasserpflege" im Sinne von, das Haar regelmäßig dem Einfluss von Wasser auszusetzen, kann nicht gut sein [...]
Korrekt. Dabei bliebe ich auch. Wiederholtes Cremen der trockenen Haare zwischen den Wäschen kann ich mir nicht als zielführend vorstellen.
schnappstasse hat geschrieben: Ich benutze sowas auch ausschließlich kurz nach der Wäsche, wo das Wasser, das sich noch im Haar befindet, eh noch nicht vollständig verdunstet ist. Vollständig getrocknetes Haar würde ich mit Wasser nicht belasten.
Ich denke ebenfalls, dass dies ein immanent wichtiger Punkt ist, wasserhaltige Pflege sinnvoll zu integrieren. Ich würde bei meinen Haaren dazu neigen, genau den Punkt abzupassen, an dem sie nicht mehr nass und nicht mehr feucht sind, sich für Außenstehende vermutlich auch schon trocken anfühlen, ich aber genau weiß (kenne eben meine Flusen), da ist noch genau das, was ich als (innerliche) "Restfeuchte" bezeichne - dann cremen.
Sollte darüber hinaus noch Leave In Pflege nötig sein - meint jetzt Tage später die komplett trockenen Haare, Tage vor der nächsten Wäsche - würde ich auf Fettpflege, sprich Öl zurückgreifen oooder.... unraffinierte Sheabutter (auf die komm ich gleich noch).
schnappstasse hat geschrieben:[...] Mit solchen Dingen wird Wasser im Haar gebunden. Und damit meine ich jetzt ganz deutlich NICHT, dass die Haare dadurch dauerhaft nass bleiben, so dass der Haarschaft aufgedunsen bleibt, sondern wir reden hier von einzelnen Molekülen, mehr nicht.
Ich verstehe dich vollkommen. Du beziehst dich auf die ca. zehn Prozent Wasser aus denen (ein) Haar u.a. besteht.
Ich bin eben der Meinung, dass es die vornehmlichste Aufgabe sein muss, das Haar gesund zu erhalten, wozu auch gehört, es nach Kräften daran zu hindern, dieses, ich nenne es mal "inneren Wasseranteiles" verlustig zu gehen. Das geht mittels Fett, Öl. Lange.
Aber wie du ganz richtig und völlig zu Recht anmerkst: vermutlich nicht für immer, schwer abhängig davon wie geschädigt das Haar in den Spitzen ist und sei es, dass wir hier idealisiert schon nur von Schäden durch das reine Alter der Spitzen reden. Materialermüdung :lol:

Wie ich schon sagte: dann wird's interessant.

Man kann zwei Wege gehen. Muggelweg: Spitzen großzügig kürzen. Für den durchschnittlichen LHN'ler natürlich vollkommen abwegig und indiskutabel. Also bliebe nur der Weg der künstlichen Substitution, da reiner Schutz und allgemeine Ölnährung ja nicht mehr ausreichen.

Ich verlasse an dieser Stelle mir bisher vertrautes, da gründlich recherchiertes oder zumindest durchdachtes Gelände und fange mal an, ein bissele rumzuphilosophieren:

Wenn es um Substitution geht ist klar, dass Wasser(artiges) her muss. Ich bin kein Chemiker, Osmose versteh ich zwar noch, aber kurz danach steig ich aus. Haar ist ja auch totes Material - ist es also noch in dem Sinne osmosefähig...? Hmm... müsste man recherchieren, ob und wie. Ich könnte es mir aber vorstellen, da Diffusion und Osmose passive Transportvorgänge sind, für die eine Zelle keine Energie aufwenden muss, d.h. diese ganz ohne Energiezufuhr passieren und eigenständig in Bewegung treten.
Sei es drum, ich würde an die "Creme"-Geschichte ganz anders rangehen als an die "Öl"-Geschichte.
Öl ist einfach.
Ich fände es frustrierend (und zu teuer) x Cremes dahingehend auszuprobieren, ob sie die ihnen zugedachte Funktion erfüllen. Ergo bleibt nur das Pferd andersherum aufzuzäumen. Wieder zwei Wege:
Entweder man versucht, das natürliche Sebum künstlich zu imitieren (Tadaaa wer hat's getan? ;) ) und schaut, ob das ausreicht. Allerdings fehlt hier nachwievor die Wasserphase - die ich im Übrigen dem natürlichen Vorbild entsprechend in gleicher Gewichtung ansetzen würde, also die benannten 10 (bis max. 15) Prozent.
schnappstasse hat geschrieben:Fett ist immer noch der wichtigste Bestandteil, da sind wir uns einig.
Korrekt.


Oder man nutzt einerseits die Kenntnisse, die man in Sachen Ölvorlieben seiner Haare bereits gewonnen hat, mischt eventuell mutig noch ein paar Wissensstücke aus der Hautpflege hinzu und kommt dabei auf favorisierte Inhaltsstoffe, die diese Wundercreme (*hähä*) enthalten muss. Ob es die dann nun auch noch zu kaufen gibt sei dahingestellt, vermutlich wäre selber machen tatsächlich zuverlässiger und stressfreier.

Was könnten imho nun also favorisierte Inhaltsstoffe sein?
schnappstasse hat geschrieben:Cremes enthalten nun mal Dinge, die ein pures Öl nicht enthält. Da wäre in erster Linie Panthenol, dann Glycerin (ich steh auf kleinste Mengen Glycerin in Leave-In-Produkten), ebenso auch vernünftige Emulgatoren.
Jepp. Bis auf das Glyzerin in dieser Form gehe ich da mit.

Was sonst?

Von vorne: eine Creme besteht aus Basisstoffen, Wirkstoffen und Hilfsstoffen.

Als Basis mein Favorit wäre ganz klar und unmissverständlich: unraffinierte, ungebleichte Sheabutter. Beste Qualität, natürlich. Höchster Anteil an Unverseifbaren, stellt die Triglyceride, Diglyceride (mit "Glycerin" verbundene Fettsäuren), Monoglyceride, komplexe Derivate von Mono- und Diglyceriden und freie Fettsäuren, das Wachsester, das Cholesterin und das Cholesterinester.
Klingt gut, ist gut.

(mit der Überlegung in Richtung additiv Lanolin und Jojobaöl könnte man jetzt auch noch rumspielen)

+ Squalane (aus Olivenöl, anstelle Squalen)


Hilfsstoffe:
Ceramide (Ceramide III genauer gesagt) + Lecithin.


Wirkstoffe = Vitamine, Extrakte, Öle, u.a.

auf jeden Fall Panthenol und Tocopherol oder Tocopheryl Acetate (Vitamin E).
+ Vitamin A und C? Keine Ahnung, recherchieren. Vermutlich Humbug, kommt aus der Hautpflege, ist für Haare in Form von Nahrungsmittelaufnahme wichtig.

+ Avocadoöl (alternativ Olive)
optional: + Arganöl

und last but not least, der Wasseranteil: mein erster Favorit (nicht zuletzt, weil ich es vertrage) wäre reines Aloe Vera, darüberhinaus könnte man noch an einige Wirkpflanzenhydrolate denken (warum mit simplem Wasser zufrieden geben, wenn man Wasser+ haben kann? :D)


Jo, wie gesagt, rumphilosophiert. Aber das wär im Grunde die Richtung, in die ich bei gegebenen Umständen losmarschieren würde. Nicht erwähnt, aber als selbstverständlich vorausgesetzt ( :mrgreen: ) die Incis, die zu meiden wären. Und natürlich ist zu beachten, dass eine solche Creme eine ziemlich kurze Haltbarkeit hätte, da außer Tocopherol (oder Tocopheryl Acetate) keinerlei konservierende Stoffe drin sind. Mit Alk würde ich nicht ranwollen, da nähm ich ja zur Not noch eher die ungeliebten Parabene, die vor kurzer Zeit ja sogar "entwarnt" worden sind (ich mag sie trotzdem nicht).

Man müsste halt schauen, ob es was in der Richtung zu kaufen gibt oder... selber rühren :mrgreen:

!Ich geb hier für gar nix eine Gewähr!


------------------------------ Edit Ende ------------------------------

schnappstasse hat geschrieben: [...] Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Gespräch irgendwo mehr Im "Informationteil" des Forums stattgefunden hätte. Hier liest das ja kaum jemand...
Nee nee, lass ma gut sein, ich bin ganz froh, dass das "nur" hier steht, am liebsten diskutiere ich sowas ja sowieso face2face oder zumindest Ear2Ear am Telefon *anlach*, erstens sprechen sich die - in meinem Fall eben vielen - Worte einfach schneller als sie sich schreiben und zweitens bin ich alles andere als darauf aus, mich hier (im LHN) zu exponieren. Du weißt, im Grunde meines Herzens bin ich schüchtern und harmoniesüchtig :)
Zuletzt geändert von cielita am 21.11.2013, 23:37, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#140 Beitrag von schnappstasse »

Tini und Tabs: Das macht mich sehr glücklich! :D

Cielita: #-o
Jetzt mach mich doch noch extra neugierig, ey...
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Minouche
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#141 Beitrag von Minouche »

sogar ich habs gelesen, obwohl ich hier nur sporadisch gucke.
1cMii ca. 94 cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>, ZU 8cm
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Lianna
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#142 Beitrag von Lianna »

Ich habs auch gelesen :D .
Wenn ich mich in eure Diskussion einmischen darf: ich verwende wasserhaltige cremes am liebsten (eigentlich ausschließlich) als Prewash. Müsste doch eigentlich auch in Ordnung sein, da die Haare dann kurze Zeit später eh nass gemacht werden, oder? Da werden sie doch auch nur einmal aufgequellt... seht ihr das ähnlich?
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#143 Beitrag von cielita »

Huhu, Tasse, Süße - hab ich dich jetzt in die Flucht oder noch schlimmer totgequatscht?
Täte mir leid - wollte ich nicht! *umarm*


Lianna -ich- würde es bei -meinen Haaren- nicht tun, Gründe lassen sich aus meinen zwei vorherigen Postings und auch Tasses letztem Argumentationsbeitrag am Anfang dieser Seite ablesen.
Wenn es aber bei dir und deinen Haaren funktioniert, Erfolge bringt und du damit zufrieden bist, dann ist es für dich das Richtige - ist doch super :)
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#144 Beitrag von schnappstasse »

NEIN, ENTSCHULDIGE BITTE VIELMALS!!! Ich hab es einfach nicht gesehen, dass du editiert hast und warte stattdessen sehnsüchtig, dass mein Projekt mal wieder oben auftaucht. #-o

Erstmal zu dir, Lianna: Ich sehe es genauso, würde das auch nicht machen. Aber was heißt "würde das nicht machen"? Jede Creme ist anders. Ich hatte auch schon mal eine, die hat wundervolle Haare gemacht als PW-Kur. Warum weiß ich nicht, aber tendenziell ist eine Cremekur für mich vor der Wäsche über Stunden nicht zu favorisieren.

Jetzt zu dir, cielita:
cielita hat geschrieben: Ich würde bei meinen Haaren dazu neigen, genau den Punkt abzupassen, an dem sie nicht mehr nass und nicht mehr feucht sind, sich für Außenstehende vermutlich auch schon trocken anfühlen, ich aber genau weiß (kenne eben meine Flusen), da ist noch genau das, was ich als (innerliche) "Restfeuchte" bezeichne - dann cremen.
Ja, genau exakt ebendiesen Punkt. :lol:
cielita hat geschrieben: Wenn es um Substitution geht ist klar, dass Wasser(artiges) her muss. Ich bin kein Chemiker, Osmose versteh ich zwar noch, aber kurz danach steig ich aus. Haar ist ja auch totes Material - ist es also noch in dem Sinne osmosefähig...?
Oswas? Das ist tatsächlich so ein Punkt, da komm ich irgendwie verständnismäßig gar nicht weiter, da hakt es bei mir aus. Ich bin ja mal so gar kein Chemiker. Ist Wasser nicht gleich Wasser? :oops:
cielita hat geschrieben: Ergo bleibt nur das Pferd andersherum aufzuzäumen. Wieder zwei Wege:
Entweder man versucht, das natürliche Sebum künstlich zu imitieren (Tadaaa wer hat's getan? ;) ) und schaut, ob das ausreicht. Allerdings fehlt hier nachwievor die Wasserphase - die ich im Übrigen dem natürlichen Vorbild entsprechend in gleicher Gewichtung ansetzen würde, also die benannten 10 (bis max. 15) Prozent.
:oops: Erwischt!

Ja, 10-15% hin oder her, wenn ich bei der Leave-In-Pflege einfach nur einen Hauch Creme über die Ölphase drübermache, habe ich das ohne viel Aufwand auch erreicht.
cielita hat geschrieben: Oder man nutzt einerseits die Kenntnisse, die man in Sachen Ölvorlieben seiner Haare bereits gewonnen hat, mischt eventuell mutig noch ein paar Wissensstücke aus der Hautpflege hinzu und kommt dabei auf favorisierte Inhaltsstoffe, die diese Wundercreme (*hähä*) enthalten muss.[...]
Ja, genau das ist das Ziel, und es ist natürlich auch genau so schwer wie es klingt.

Meine Must-Haves sind:
Panthenol,
Glycerin,
Squalan,
Kokosöl,
Lanolin

Wäre-schön's:
Shea,
Triglyceceride,
gute "Schutzfilmöle" wie Jojoba oder Broccoli,
Lecithin (aber weeenig bitte!)

Über die No-Gos brauchen wir uns nicht zu unterhalten, das sind zu viele. :wink:

Ich bilde mir jetzt ein, dass ich mit einer Mischung von BWS (deckt Lanolin, Kokosöl, die anderen Öle, wenn ich die von ReAm mal wieder kaufe auch Shebutter ab) und meiner neuen Creme (deckt Panthenol, Glycerin, Squalan und die Wasserphase ab und enthält zusätzlich noch Hyaluronsäure) sowie noch ne Extraportion Kokosöl, weil ich es so liebe dazu, vielleicht gar nicht so schlecht fahre. Es lässt sich zumindest sehr vielversprechend an.


Edit möchte noch etwas über Vitamin A sagen: In der Hautpflege soll das ja sehr effektiv zur Vorbeugung von Hautalterung sein (dort als Retinyl Palmitate). Auf den Haaren tut das sicher nichts. Genauso wenig wie Vitamin E. Allerdings hab ich immer noch das große Ziel, dass ich dieselben Haarpflegeprodukte auch zur Hautpflege verwende. Also alle Pflegeprodukte im Schrank kommen sowohl auf die Haut als auch aufs Haar (das ist auch der eigentlich Grund, warum ich mich manchmal etwas störrisch anstelle, bzw. warum die Suche nach dem HG so extrem schwer ist :wink: ).
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#145 Beitrag von cielita »

:knuddel: ich bin ja nur froh, dass ich dich nicht totgequatscht hab :)

Und ich muss feststellen, auch wenn dies ein sehr konstruktives und darüber hinaus äußerst erquickliches Gespräch ist, für einen richtig schönen (Wett-) Streit liegen unsere Ansichten zu nah beieinander :lol:
schnappstasse hat geschrieben:Ist Wasser nicht gleich Wasser?
Jein. Simples Beispiel: Meerwasser (=Salzwasser/Salzlösung) oder auch Zuckerwasser (=Zuckerlösung) ist ja auch nicht einfach nur Wasser. Also die chemische Verbindung H2O für Wasser ist natürlich dieselbe, aber in Wasser können ja "Dinge" gelöst sein, die seine Eigenschaften verändern, auch seine molekulare Struktur, weil da eben noch andere Moleküle drin "rumschwimmen" als nur die jeweils zwei Wasserstoffatome und das eine Sauerstoffatom für ein Wassermolekül. Deswegen ja auch mein Hinweis auf Aloe Vera u/o Hydrolate als "Wasser+".
War das verständlich?

Hier noch mal eine wie ich finde leicht nachzuvollziehende Erklärung für Diffusionsvorgänge durch die Biomembran:

Diffusion und Osmose sind passive Transportprozesse. Denn die Zelle muss keine Energie aufwenden, um den Transport der Stoffe zu ermöglichen. Die beiden folgenden Abschnitte behandeln die Diffusion und die Osmose.

Diffusion
Unter der Diffusion versteht man den Transport von Molekülen durch die Zellmembran hindurch. Dieser Vorgang findet solange statt, bis ein Konzentrationsgefälle ausgeglichen wurde. Solange dieses noch vorhanden ist bewegen sich mehr Teilchen in Richtung der geringeren Konzentration als umgekehrt. Für die Diffusion muss die Zelle keine Energie aufwenden. Die Diffusion lässt sich über die Brownsche Molekularbewegung erklären: Darunter wird die vom schottischen Botaniker Robert Brown ( wieder ) entdeckte Wärmebewegung von Teilchen in Flüssigkeiten bezeichnet. Die Diffusion beschleunigt sich bei Erhöhung der Temperatur.

Osmose
Unter der Osmose versteht man einen einseitig gerichteten Diffusionsvorgang durch eine semipermeable Membran. Folgender Versuch verdeutlicht dies: Eine gesättigte Zuckerlösung ist durch eine Membran von Wasser getrennt. Diese Membran ist für Wasser einfach zu durchdringen, für die Zuckermoleküle jedoch nicht zu durchdringen. Wasser ist damit in der Lage, die Membran in beide Richtungen zu durchdringen. Da die Konzentration an Wassermolekülen in reinem Wasser höher ist als in der Zuckerlösung, diffundieren mehr Wassermoleküle in die Lösung hinein als von ihr nach außen. Zuckermoleküle können dem Bestreben den Konzentrationsunterschied auszugleichen hingegen nicht nachkommen.

Quelle

Die angesprochenen 10-15 Prozent beziehen sich dementsprechend also auch rein auf den Wasseranteil von -z.B.- dem Aloe Vera, welches man als Wasserphase der Creme verwendet.
schnappstasse hat geschrieben: [...] genau das ist das Ziel, und es ist natürlich auch genau so schwer wie es klingt. [...]
Si. Und das Problem sind gar nicht mal soooo sehr die must haves sowie die must not haves, sondern deren Verhältnis zueinander. Das ist ja das, was du auch schon als Schwierigkeit und quasi endlose Aufgabe beim Selberrühren angemerkt hast. Ich sehe das ganz ähnlich, kann mich aber dennoch nicht von einer gewissen Neugier freisprechen, dies ggf. mal anzugehen. Nicht mal unbedingt wegen der Haare, aber wegen meiner so zickigen, hochsensiblen und hyperallergenen Gesichtshaut :?
schnappstasse hat geschrieben: Meine Must-Haves sind:
Panthenol,
Glycerin,
Squalan,
Kokosöl,
Lanolin

Wäre-schön's:
Shea,
Triglyceceride,
gute "Schutzfilmöle" wie Jojoba oder Broccoli,
Lecithin (aber weeenig bitte!)
Ja, da sind wir auch nicht weit voneinander entfernt - wen wundert's ;)
Auch wenn ich weiß, dass Kleinstmengen Glyzerin ("Die Dosis macht das Gift.") nicht schädlich sind und imstande große Mengen Wasser zu binden, ist es trotzdem ein mir schlicht unsympathischer Inhaltsstoff. So gefühlsmäßig halt auch, verstehst du? Lieber Hyaluronsäure.
Kokosöl ist bei mir ganz schlecht. Gaaaanz ganz schlecht. Die Haut tickt völlig aus und die Haare fallen davon aus. Ich bin da eine absolute Ausnahmeerscheinung, aber bei einer Kokosölkur kann ich mir grundsätzlich die Haare strähnenweise aus'm Kopf ziehen (bei anderen Ölen / Ölkuren habe ich diesen Effekt nicht, unabhängig davon wie gut sie jeweils von Haut und Haar vertragen bzw. angenommen werden). Nicht gut. No go. "Anti-HG".
Lanolin finden die Haare super, die Haut nicht - mit Vorsicht zu genießen.

Brokkolisamenöl hatte ich mir noch nach dem Abschicken und Durchlesen meines obigen Postings gedacht *lach*, wäre auch optional wie Argan eine gute Möglichkeit.
Und sonst stimmen wir ja überein.

Vitamin E will ich übrigens in "meiner" Creme nicht drinhaben wegen irgendeines Pflegeeffekts auf die Haare, sondern als (zugegeben sehr schwachen, aber besser als gar keinen) akzeptablen Konservierer :mrgreen: Als Hautcreme wäre diese Creme natürlich auch sehr gut geeignet und dann würde ich außer Vitamin E definitiv auch noch A und C dabei haben wollen.

Hach ja, das mit Haut und Haar wünsch ich dir ja, aber ich muss zugeben, ich stelle es mir unwahrscheinlich schwer vor. -Ich- würde es da vorziehen (und tue das ja auch :lol:) dann lieber mit mehreren Produkten zu hantieren, die in ihrer Gesamtheit gut funktionieren, als soooo lange zu suchen und dabei soooo viel zu testen und auch.... sooo viele Enttäuschungen hinnehmen zu müssen, bis man, vielleicht, mal the one & only findet...
schnappstasse hat geschrieben:[...] Ich bilde mir jetzt ein, dass ich mit einer Mischung von BWS (deckt Lanolin, Kokosöl, die anderen Öle, wenn ich die von ReAm mal wieder kaufe auch Shebutter ab) und meiner neuen Creme (deckt Panthenol, Glycerin, Squalan und die Wasserphase ab und enthält zusätzlich noch Hyaluronsäure) sowie noch ne Extraportion Kokosöl, weil ich es so liebe dazu, vielleicht gar nicht so schlecht fahre. Es lässt sich zumindest sehr vielversprechend an. [...]
Ich drücke dir die Daumen!!!
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#146 Beitrag von cielita »

cielita hat geschrieben:[...] Und natürlich ist zu beachten, dass eine solche Creme eine ziemlich kurze Haltbarkeit hätte, da außer Tocopherol (oder Tocopheryl Acetate) keinerlei konservierende Stoffe drin sind. Mit Alk würde ich nicht ranwollen, da nähm ich ja zur Not noch eher die ungeliebten Parabene, die vor kurzer Zeit ja sogar "entwarnt" worden sind (ich mag sie trotzdem nicht). [...]
cielita hat geschrieben:[...] Vitamin E will ich übrigens in "meiner" Creme nicht drinhaben wegen irgendeines Pflegeeffekts auf die Haare, sondern als (zugegeben sehr schwachen, aber besser als gar keinen) akzeptablen Konservierer :mrgreen: Als Hautcreme wäre diese Creme natürlich auch sehr gut geeignet und dann würde ich außer Vitamin E definitiv auch noch A und C dabei haben wollen. [...]
schnappstasse hat geschrieben:[...] Allerdings hab ich immer noch das große Ziel, dass ich dieselben Haarpflegeprodukte auch zur Hautpflege verwende. [...]
Edith hat noch eine Ergänzung anzumerken, die ich ihr nicht verwehren kann:

Wie gesagt, die Creme enthält so konzipiert außer des schwachen Konservierers Vitamin E kein anderes Konservierungsmittel und hätte nur eine entsprechend kurze Haltbarkeitsdauer.
Für -mich- geltend:
Als Haarcreme könnte ich mir vorstellen tatsächlich - wenn dann - eher mit Parabenen zu konservieren als mit Alkohol.
Als Gesichtscreme dagegen würde ich die Parabene meiden und den Alkohol (ziemlich sicher sogar) hinzugeben, da ich ihn auf der (Gesichts-)Haut nahezu unverständlich gut vertrage.
Allerdings würde ich auch bei einer Gesichtscreme den Anteil der Wasserphase wesentlich höher ansetzen und... ach menno, ich stelle schon beim theoretisieren darüber fest, dass zumindest -ich- nicht in der Lage sein werde, eins für alles benutzen zu können... :|

Aber ich will dich nicht demotivieren, denk dran, dass ich meine Gesichtshaut als superzickig, hochsensibel und hyperallergen beschrieben habe - und das leiderleider nicht ohne Grund. Bei einer etwas unkomplizierteren Haut als meiner ist das sicher viel eher möglich :)
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#147 Beitrag von Ommel »

cielita hat geschrieben:
schnappstasse hat geschrieben:[...] cielita: Ja, ich WEISSSS!!! :motz: Aber ich KRIEG das nicht HIN!!! Ich will ja... :oops: [...]
oops... *Kopfeinzieh*...
*Kopfwiedervorstreck* WAS genau kriegst du daran nicht hin? Wenn ich mich recht erinnere ist dein eigentliches Ziel ja Minimalismus bzw. das Mini-Max-Prinzip, am liebsten nur ein Waschmittel, ein Leave In, fertig. Als Zugeständnis deinerseits vielleicht noch 'ne Prewashkur mit Öl und gut. Korrekt?
Nun, davon bin ich selbst, imho, gar nicht sooo weit entfernt.
Also: WAS kriegst du daran nicht hin, wenn du doch sogar willst? Wo ist der komplizierte Kasus Knaxus, den ich übersehe? (Wenn du schlicht nicht wollen würdest, könnte ich das verstehen.)
schnappstasse hat geschrieben:[...] Mir fällt auf, dass du an Tagen, wo du nicht wäschst, auch regelmäßig ölst (und dann auch noch Avocado - ist das nicht unheimlich reichhaltig?)? Das ginge bei mir ja gar nicht.Wenn meine Haare getrocknet sind, fasse ich sie mit Fett nicht mehr an, bis die nächste Wäsche ansteht. Ich hab halt so ne kleine Beschwerungsphobie. Zu Recht, denn beschwert machen meine Haare erst recht gar nichts mehr her.
1. als Leave In kommen für mich nur Fette infrage (s.u. mehr dazu)
2. ich habe wirklich viele Öle ausprobiert, um eins oder mehrere zu finden, die auf meine Haare den gewünschten Effekt haben.
3. Avocadoöl ist ein "besonderes" Öl, aus Fruchtfleisch gepresst. Die Gewinnung von Avocadoöl lässt sich mit der Gewinnung von Olivenöl und Kokosnussöl vergleichen und wurde daraus abgeleitet. (Merkste was? ;) Nicht umsonst sagt man Kokosöl, Olivenöl UND Avocadoöl nach, besonders gut ins Haar eindringen und dieses nähren zu können. Jippie Ya Yeah...)
4. ich habe meine Haare regelrecht an Öl gewöhnt / auf Öl "trainiert".
5. dank des geeigneten Öls und schlichter Übung kann ich ganz exakt die Wirkung der verwendeten Menge an Öl auf meine Haare steuern. Will ich nur "weich ohne Fett oder Beschwerung" geht das. Will ich "weich und Beschwerung ohne Fett" geht das auch. Naja und einfach nur "Feeett" kriegt wohl jeder hin ;)
6. ich öle (Prewash wie auch Leave In) ausschließlich komplett trocken, niemals nass / feucht / mit Restfeuchte! (s.u.)
schnappstasse hat geschrieben:Ja, habe ich. Aber ich muss sagen, für Rezepte mit Wasserphasen bin ich zu doof. Öle mischen kann ich grad noch, aber alles, wo Emulsionen und Konservierung in Spiel kommen, da trau ich mich nicht ran. Und das Testen wäre ja noch schlimmer als mit fertigen Produkten. :shock: Da wirste ja nie fertig, wenn du jeden Bestandteil im Prozentbereich verändern kannst.
Abgesehen von "zu doof" (worüber man sich streiten könnte ;) ), liebe schnappstasse, bin ich überzeugt, dass Emulsionen zum Waschen von Haut und Haar hervorragend geeignet sind, ja auch zur Pflege von Haut und es sich auf diesen Gebieten lohnt - so man Interesse daran hat - sich da heran zu wagen.



--------- Hier endet meine eigentliche Antwort, weiteres Lesen auf eigene Gefahr :) ---------



Aber...

Ich lehne mich im Folgenden für meine Verhältnisse ungewöhnlich weit aus dem Fenster...
Normalerweise bin ich ja ein Fan von "leben und leben lassen" und "wat dem een sin Uhl ist dem andern sin Nachtigall". Ich bitte daher jeden eventuellen Leser der nachfolgenden Zeilen diesen zugrunde zu legen, dass sie ausschließlich meine Gedanken und Überzeugungen darstellen, die aus meinen Überlegungen heraus entstanden sind, die ich für mich anwende und die niemand sonst auch nur logisch, geschweige denn nachahmenswert finden muss :)


Ich sehe Shampoo (= Emulsion) als Waschmittel für die Kopfhaut und den Haaransatz an. Und ich sehe Spülungen und Kuren (= Emulsionen) ebenso als Waschmittel an.
Ich nutze letztere also als Waschmittel, quasi als "Shampoo" für die Längen, sowie gleichzeitig als Schutz der Längen vor dem eigentlichen Shampoo (das für Kopfhaut / Haaransatz). Nicht als Pflege.
Ich kippe 1:1 Öl ins Shampoo, nicht damit es pflegt, sondern damit es milder wird und weniger austrocknet. Wenn ich eine (immer vielstündige mit sehr viel Öl) Prewashkur gemacht habe, nehme ich Spülung pur. Hatte ich ausnahmsweise mal keine Prewashkur, füge ich auch der Spülung Öl hinzu, ebenfalls um ihre Waschkraft herabzusetzen.

Selbstgemachte oder angemischte Kuren mit Quark, Joghurt, Honig, Cassia, etc. nehmen einen Sonderstatus ein und sind haarabhängig. Ei betrachte ich insgesamt nicht als Pflege, sondern als Reinigungsmittel bzw. auch Emulgator. Es würde zu weit führen, jetzt hierauf einzugehen und ist auch nicht der Punkt.

In der Funktion eines Leave Ins betrachte ich ich jegliches Mittel, welches eine Wasserphase enthält, als nicht geeignet.
Abgesehen von Alkohol, Glyzerin, kationischen Tensiden und jeder Menge anderem Kladderadatsch, von dem ich der Meinung bin, dass er als Leave In in (meinen) Haaren nix zu suchen hat, weil diese Inhaltsstoffe eine austrocknende Wirkung haben (können), sehe -ich- auch simples Wasser als austrocknend an.
Wasser ist zum Waschen gut, aber nicht als Pflege oder gar "Feuchtigkeitsspender". Wasser spendet Haaren keine Feuchtigkeit, sondern trocknet sie aus. In der Haarpflege ist (für mich) Fett = Feuchtigkeit.

Wie komme ich darauf?

Ich habe hier im LHN schon häufiger gelesen, dass gerade Haar (Horn) darauf ausgelegt ist, Wasser "abzukönnen" = zu vertragen, weil so von der Natur vorgesehen. Begründet wurde dies mit dem Beispiel an Tieren, deren Fellkleid auch den Elementen ausgesetzt ist und oft genug nass wird, ohne Schaden zu nehmen.
Ich schließe mich dem so nicht an. Folgende Gründe / Überlegungen:

1. Tiere waschen ihr Fellkleid nicht mit fettlösenden Substanzen jeglicher Couleur. Tiere säubern ihr Fell durch bspw. folgende Methoden: WO (Bad), Wälzen in Erde + Ausschütteln, Ablecken mit der eigenen Zunge, Abknabbern oder Absammeln von gröberen Verunreinigungen. Ich hab noch kein Tier mit Shampoo, Spülung und Essigrinse zum Wasserloch stiefeln sehen. Blöd gesagt :)

2. Die meisten Tiere haben zweierlei Haarqualitäten als Fell, zum einen die flauschige, weiche, wärmende Unterwolle (welche bei vielen Arten zum Sommer hin größtenteils abgeschmissen wird (Sommer- / Winterfell), zum anderen das drahtige Deckhaar. Das lässt sich sehr schön auch bei vielen Hunden und Katzen ersehen, die im Haus leben und auch bei ihnen gibt es diesen Fellwechsel (wenn auch nicht so extrem ausgeprägt wie bei wilden Tieren). Die Haare werden über Talgdrüsen mit Fett versorgt, v.a. das Deckhaar. Die zwei Haarqualitäten sind sinnvoll, da sie zwei ganz verschiedene Aufgaben erfüllen: die Unterwolle soll wärmen, das Deckhaar die Elemente abhalten und vor äußeren Einflüssen schützen. Letzteres ist dazu imstande a) aufgrund seiner Stärke und seines Aufbaus, b) aufgrund der enormen Fettversorgung durch die Talgdrüsen. Elemente (Wasser) perlen nicht an den Haaren ab, sondern an dem Talg, der sie umhüllt. Ein Tier nur mit Unterwolle ohne Deckhaar hätte diesen Schutz nicht, wäre im Nu durchnässt bis auf die Haut, da die Unterwolle wesentlich weniger "fettummantelt" ist als das Deckhaar. Genau das passiert übrigens auch mit Tieren, deren Deckhaar"fettmantel" entfernt wird. Ergo:

3. (Haus-)Tiere, deren Fell vermenschlicht gewaschen wird (betrifft aus ersichtlichen Gründen z.B. regelmäßig Ausstellungstiere wie leider auch zu oft reine Liebhab-Haustiere) - haben dieselben Haarprobleme wie unsereins. Das Fell wird stumpf, trocken und verliert seine natürliche "schmutzabweisende" sowie auch wasserabweisende Funktion. Fell (und darunter die Haut) werden empfindlicher, anfälliger und müssen - Kreisschluss - immer häufiger vermenschlicht gewaschen werden, damit es noch sauber werden kann und flauschig aussieht.

4. Auch der Mensch hat - je nach Haarstruktur - sowas wie Unterwolle und Deckhaar. Wir kennen diese Begriffe ja auch für uns und verwenden sie auch so. Wenn dies auch lange nicht so ausgeprägt ist wie bei Tieren, natürlich. BTW je feineres und weniger Haar jemand hat, desto mehr hat die Natur am Deckhaar "gespart".

5. Schlussziehung: Nicht das Haar (Horn) per se ist ein Schutz vor den Elementen (Wasser), sondern es hat diese Funktion und kann sie nur erfüllen aufgrund des Talgmantels, der jedes Haar umgibt, dieser ist bei Deckhaar besonders ausgeprägt.
Menschen haben - mit Tierhaaren verglichen - eher sowas wie Unterwollequalität auf dem Kopf. Trotz auch hierbei zugehöriger natürlicher Fettversorgung (Talg) kann dieses nicht so gut vor den Elementen (Wasser) schützen wie (tierisches) Deckhaar.
Menschen waschen ihre Haare mit fettlösenden Substanzen. D.h. das vergleichsweise (!) wenige Fett der "Unterwolle" (-qualität) der menschlichen Kopfhaare wird auch noch rausgewaschen.
Davon, dass dann noch mit weiter austrocknenden Substanzen "gepflegt" u/o gestylt wird, fange ich nicht an, ist bekannt.

Daraus ergibt sich für mich: Haar braucht Fett, um gesund zu sein und seine natürliche Funktion als Schutz vor dem Elementen (Wasser) wahrnehmen zu können. Zuwenig Fett einerseits und zuviel Wasser andererseits zerstören das Haar, trocknen es aus. (Haut trocknet ja auch aus, wenn sie zu lang mit Wasser in Kontakt bleibt.)
Welcher Teufel sollte mich also reiten, über das entsprechend der aktuellen Konventionen nötige Waschen der Haare hinaus, diese zusätzlich noch dauerhaft (= Leave In! sagt schon der Name) mit Wasser in Berührung zu bringen, entspricht es doch der natürlichen Funktion der Haare eben vor dem Eindringen des Wassers zu schützen. Warum sollte ich die Haare diesem Dauerstress aussetzen?

Letzte Schlussfolgerung: wasserhaltige Leave Ins jeglicher Coulour sehe ich als kontraproduktiv an und ergeben für mich keinen Sinn.
Haar nass oder auch nur (rest-)feucht zu ölen sehe ich als kontraproduktiv an und ergibt für mich keinen Sinn.



Disclaimer: Noch einmal: Wat dem een sin Uhl ist dem andern sin Nachtigall.
Ich lasse ausdrücklich jedem seine Meinung, Erfahrungen und seinen Erfolg betreffend seiner Pflege und wer mit Condis, Kuren, Cremes u/o bspw. Proteinwässerchen als Leave In glücklich ist und dessen Haare damit schön und gepflegt sind - Glückwunsch, dann ist das für denjenigen das Richtige.
Ich bitte nochmals darum zu beachten, dass die vorhergehenden Zeilen ausschließlich meine Gedanken und Überzeugungen darstellen, die aus meinen Überlegungen heraus entstanden sind, die ich für mich anwende und die niemand sonst auch nur logisch oder nachahmenswert finden muss.

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PS: DAS war ein langes Posting. Wer es in Gänze gelesen hat ist selber schuld ;)

Du bist klasse. Ich habe es bis zum Ende gelesen und mache gerade ähnliche Erfahrungen :D zur Zeit wasche ich mit Shampoo Bar. Mehr nicht. Als Leave in habe ich mir selber was echt fettiges angerührt das wird morgens und abends in die Längen und Spitzen geschmiert. Was soll ich sagen? Meinen Haaren geht es zur Zeit sehr gut. :lol:
Haartyp 2b Cii Start: 54 cm (2013)
Länge nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>: 64 nach Schnitt 2/17
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#148 Beitrag von cielita »

:oops: Danke für die Blumen, Ommel :) - und :respekt: für's Durchhalten!

Mir ist beim späteren Nachdenken über Tasses und meine Argumentation auch noch eingefallen, dass ja nur wenige (überhaupt?) Tiere so lange Haare haben wie der Durchschnitts-LHN'ler sie oft wachsen lassen möchte. Die Fellhaare haben also nicht nur andere Qualitäten, sondern der sie umhüllende Talg muss auch eine viel kürzere Strecke zurücklegen, um das Haar komplett einzuhüllen. Das ist auch ein Grund, weshalb unsereins mit zusätzlichem Öl bzw. Fett an den Spitzen hantiert; aber es ist ebenso der Grund, weshalb Tasses Überlegung in Richtung "Wasser-Substitution" richtig sein könnte und dürfte.
Kurzes Haar braucht diese Substitution (noch) nicht.
Und meine sind erst 71 cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>. Wer weiß, wie es in zehn oder 20 Zentimetern aussieht?
Und noch ein Punkt: es dürfte auch hier individuell verschieden sein (genetisch? Umwelteinflüsse? Handling? Produkte?), ab wann bzw. welcher Länge eventuell eine Wasser-Substitution vonnöten sein könnte, genau so wie auch Terminallängen individuell verschieden sind.
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#149 Beitrag von Tini »

Nur kurz: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... lin-8a.jpg http://www.gute-foto.de/Mantelpavian/th ... ian-01.jpg
Zumindest ersterer hat eine beeindruckende Länge - und ja, die bewegen sich durch Bäume damit. Und zweiterer: die Haare verknoten nie!
1b Mii, 6,45cm ZU, 75 cm <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>
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Re: schnappstasse - Listen to your hair!

#150 Beitrag von cielita »

*hachmach* schöne Tiere - danke Tini! :)
Um das "nie verknoten" beneide ich ihn glühend!

(Wobei ersterer schon 'ne nette kleine Ölkur vertragen könnte :mrgreen: )
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