Vielleicht ist das auch ein kleiner Mutmacher für andere wie mich, die ihre Haare nicht immer besonders liebevoll behandelt haben und nun die Quittung zahlen müssen.
Als Kind hatte ich eigentlich mein Wunsch-Haar-Ziel erreicht (sieht man von dem widerspenstigen Pony, der sich wie ein Horn auf meiner Stirn kringelte mal ab- danke Mama!). Meine Haare waren hell- bis mittelbraun, dick, gewelllt und sicher ellenbogenlang.
Leider hat man als Kind ja nicht das höchste Mitbestimmungsrecht und Mutti mag‘s pflegeleicht, sodass aus der langen „Mähne“ erstmal eine schulterlange Frisur wurde- schade! Leider sind meine Friseurin und meine Mutter dann aber noch einen Schritt weitergegangen und es kam zu „DER Frisur“ ihres Zeichens ca. 5cm lang und damit begann das Unglück, denn von einen Tag auf den anderen bekam ich wilde, teils krause Locken!
In der Folge-Teenager-Zeit habe ich in all meinem Kummer natürlich Caps getragen (fördert nicht das Haarwachstum!) und mich an jedes Produkt geklammert, was glatte Haare verspricht (fördert weder glatte Haare noch Haarwachstum!). Ich hatte sämtliche Shampoos, Spülungen, Kuren, Sprays, Wachse, Cremes und eins von den bösen Metall-Glätteisen, die es damals so gab.
Mit der Zeit wuchsen die Haare auch wieder bis auf Schulterlänge, dank des exzessiven Gebrauchs des Glätteisens hatte ich aber im Hinterkopf ständig ein weggebranntes „Loch“ und durfte natürlich auch alle paar Wochen wieder die erkämpfen Zentimeter äh Splissmeterchen abschneiden.
Überspringen wir besser ein Jahrzehnt bevor ich mich im erzählen verlieren, denn zusammengefasst kann man einfach sagen: Das Glätteisen lief heiß, die Beautyindustrie wurde reich an mir, ich aber bei allem definitiv nicht viel glücklicher- meine Haare darf man an dieser Stelle sicher nicht zitieren, wenn sie reden könnten

Irgendwann kaufte ich die Produkte bewusster und griff zum GHD-Glätteisen, die Rettung meines Lebens. Leider war ich immer noch ein Glättungs-Süchtling, sodass ich jeden gesunden gewachsenen Zentimeter recht schnell wieder in Mitleidenschaft zog und meine Enden immer fröhlich mit höchster Hitze ähäm „versiegelte“.
Letzten Sommer hatte ich dann trotz aller Strapazen lange, dunkle, gesund-aussehende Haare, aber ich wollte „mehr“. Für eine Hochzeit ließ ich mir Extensions einflechten, was sich als größter Fehler herausstellte, trotz dass die Methode ja so unglaublich schonend und problemlos ist (Ironie).
Nach dem Entfernen der Extensions fühlte ich mich beim Duschen wie ein Chemotherapie-Patient (sorry für den Vergleich!), Hand um Hand zog ich Haarbüschel vom Kopf! Heute weiss ich, dass ich durch den Spaß sicher 1/3 meiner Haare verloren habe und sehr viele abgebrochen sind! NIE NIE NIE WIEDER!
Stand heute ca. 8 Monate nach Extension-Abenteur ist mein weggebrochenes/ausgefallenes Deckhaar ca. auf Kinnlänge, die abgebrochenen/ausgefallenen Unterhaare bis Schulterlänge gewachsen und das verbliebene Haar habe ich um ca. 5-7cm kürzen müssen, da es nur noch wie dünne Fäden herunterhing während ich oben auf meinem Kopf einen Helm aus Haaren trug.
Und hier beginnt mein (erneuter) steiniger Weg ins „Haaradies“…