Nun pflege ich meine Haare seit über vier Jahren LHN-konform und bin fast auf den Tag genau drei Jahre im LHN registriert, ich hatte niemals ein persönliches Projekt oder Tagebuch, meine Haare wachsen halt so vor sich hin, die Routinen funktionieren seit langem, ich bin ein totaler Frisurenhonk und auch nicht gravierend haarschmucksüchtig - warum also jetzt? Eine Antwort: SEIFE

(Zu den Seifenrezepten geht es ***hier***.)
Ich zäume das Pferd mal von hinten auf und beginne mit dem Status Quo:

HGs alle gefunden und glücklich damit (Condi-Seifenwäsche, Kopfhauttinktur, Ölpflege).
1. Ziel erreicht: mindestens einwöchiger Waschrhythmus
2. Ziel erreicht: alle unsympathischen Angewohnheiten und Incis eliminieren
3. Ziel erreicht: perfekte Sommer- und Winter- sowie Tag- und Nachtroutine finden
4. Ziel erreicht: Spliss minimieren, Frizz ausschalten
5. Ziel erreicht: Naturhaarfarbe und - struktur akzeptieren
6. Ziel erreicht: Superflutschhaare griffiger bekommen ohne haarschädigende Maßnahmen
7. Ziel erreicht: Unverträglichkeiten eruieren, Kopfhaut in den Griff bekommen
8. Ziel erreicht: HA überwinden
9. Ziel erreicht: Taillenlänge mit U-Kante (als akzeptables Minimal-Längenendziel bei feinstem Haar)
Zukunftsziel: HA-bedingten Taper rauszüchten, ZU vor HA wieder erreichen
Endziel: Steißlänge (falls optisch gut aussehend erreichbar)
Wunschvorstellung: Alverde kräftig in den A...llerwertesten treten, dafür, dass sie ständig Rezeptur"verbesserungen" vornehmen u/o Produkte aus dem Sortiment entfernen.
Ziel dieses Projekts: Die -für mich- perfekte/n Seife/n sieden.
Meine Haargeschichte im Überblick:
(wen das nicht interessiert, der lese bitte einfach im nächsten Post weiter

Wie ich finde ungerechterweise habe ich nicht das kräftige Pferdehaar meine Mutter, sondern das feine, wenige Haar meines Vaters geerbt. Von klein auf wurden meine Haare stets sehr kurz - und ich dementsprechend oft für einen Jungen - gehalten, weil "dann wachsen sie kräftiger und schneller nach!" (O-Ton meine Mutter


Mit 15 setzte ich mich endlich gegen das Haardiktat meiner Mutter durch und ließ wachsen - oder versuchte es zumindest. Denn die Prophezeiungen schienen sich nur allzu genau zu erfüllen: Die Haare wuchsen langsam, spärlich und ziemlich schnell war Ende Gelände, meine Terminal Length war bei Schulter erreicht. Ab Mitte Ohrhöhe wurde es gefährlich dünn und ab Mundwinkelhöhe konnten die Spatzen durchfliegen

Mit Mitte 30 hatte ich so viele Probleme, dass an meine Haare gar nicht zu denken war. Ein findiger Arzt eruierte, dass ich seit über 20 Jahren an einer unentdeckten Schilddrüsenunterfunktion litt

Der Weg ging über Verzicht, Schneiden und Pflege - Öl, Öl, Öl!, NK-Shampoos und Condis, ich wurde zum Inci-Fetischisten, die Folge waren selbstgerührte Kuren, Tinkturen und Cremes. In Sachen Shampoo war ich bei Babydream Babybad 1:1 mit Öl gepimpt und dies 1:20 mit Wasser verdünnt gelandet und glücklich damit.
Dann kam Mitte 2013 der HA.
Und brachte Kopfhautprobleme im Gepäck.
Ich hatte mein Leben lang nie irgendwelche Kopfhautprobleme und war davon völlig überrascht und wäre auch vollkommen überfordert gewesen, wenn, ja wenn ich nicht zu meinem Glück das LHN quasi schon auswendig gekannt hätte.
Den HA habe ich fast fünf Monate lang "ignoriert" bzw. gehofft und mir eingeredet, er wäre nur saisonal bedingt. Dumm, ja

Gleichzeitig hatte ich aber die Kopfhautprobleme und die Frage stand im Raum: Liegt auch das am Eisenmangel oder habe ich eine Unverträglichkeit gegen Kokos- u/o Zuckertenside entwickelt? Den Symptomen nach wäre beides möglich. Da Kokosöl als solches sich bereits zu Beginn meiner LHN-Zeit als Megakatastrophe und mein ganz persönlicher Anti-HG herausgestellt hatte, lag die Vermutung ebenso nahe und ich machte mich (widerwillig, ich bin nicht der Typ, der grundsätzlich gerne viel testet) auf die Suche nach mir möglichen Waschalternativen: Shampoobars, gekauft und selbstgemacht, Sebamed Waschemulsion, selbstgerührtes Shampoo mit Decylglucosid, <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=16">HES</a>,… brachten alle nicht den gewünschten Erfolg und mir war zufolge meines Inci-Wissens im Grunde von Beginn meiner Suche an klar, wo das Ganze enden würde: Seife. Problem war nur: mein Dickkopf

Ich war schon von der Vorstellung so genervt und überfordert, dass es mir die letztmöglich erstrebenswerte Alternative schien.
Aber wie das so ist: Juck und Schupp wurden nicht besser, meine Kopfhaut war zu einer Wüste mutiert; die Symptome konnte ich zwar erfolgreich behandeln, aber die Ursache bekam ich nicht in den Griff. Nach langer, intensiver und erfolgloser Suche nach irgendeinem Tensid, welches a) zu Flüssigshampoo verarbeitet werden kann und b) kein Sulfat o.ä. ist und c) niemals auf Kokosöl basiert - gab ich mich geschlagen. Seife also.
Zu meinem Glück hatte ich bereits von einer sehr lieben Teilnehmerin des Berliner LHN-Stammtisches ein paar kokosölfreie Pröbchen zu Hause, die ich bis dahin mehr oder minder gekonnt ignoriert hatte.
Dann die erste Seifenwäsche, Ergebnis: Haare schön, Kopfhaut ruhig

Weitere Seifenwäschen in Folge, Ergebnis: Haare schön, Kopfhaut ruhig. DAS war so nicht geplant!

Doch ich hatte sehr viel Glück. 1. war die Haarwäsche mit Seife im LHN schon aus den Kinderschuhen raus und dementsprechend gab es viele hilfreiche Infos nachzulesen. 2. war mir schon einige Zeit vor meiner ersten Seifenwäsche eine Userin aufgefallen, die zwar ganz und gar andere Haare hat als ich, aber über ehemals dieselben Kopfhautprobleme klagte, wie ich nun ertrug, und ihre Lösung in Seife gefunden hatte = jemand, an dem ich mich orientieren konnte. 3. mein eigenes Inci-Wissen, insbesondere meine große Liebe zu Öl sowie meine umfangreiche Erfahrung damit im Allgemeinen und Speziellen.
Doch es ergab sich ein neues Problem, teilweise vorhersehbar, dennoch ärgerlich:
Kokosölfreie Seifen sind rar. Kokos- und olivenölfreie Seifen sind noch rarer. Kokos- und olivenölfreie Seifen ohne tierische Fette erst recht. Und kokosöl-, olivenöl-, tierfettfreie Seifen mit eher niedriger Überfettung sowieso. Ach ja, und dann brauche ich natürlich eine möglichst allergenfreie Seife. Das mit der Beduftung ist auch so ein Ding - lieber nicht. Unbedingt dafür enthalten sein müssen aber… Menno! Ist doch toll, wenn man so viele Ansprüche hat…
Und -natürlich- (wie sollte es anders sein?

Peng.
Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor…