Hallo,
ich hab gestern und heute den Keltischen Knoten gemacht, weil ich endlich mal wissen wollte, wie Nessas Variante geht.
Doch zunächst was Wichtiges: Ich habe bei den Aufräumarbeiten in den Haarkunstwerken einen Dutt entdeckt, der genau die Variante des Kelten wiedergibt, wo die Schlaufen nicht übereinander, sondern um die Basis herum einander gegenüber platziert werden. Da hängen dann noch ein paar Strähnchen drum herum, aber die gelten für mich als nicht immer alltagstaugliche Variante und also habe ich den Thread umgewidmet und zwar zum
--> Keltischer Knoten - zweigliedrig
da dieser hier im Thread ja eigentlich dreigliedrig sein soll. Ich hab dorthin auch die relevanten Beiträge aus diesem Thread verschoben und beide Threads im Starterpost untereinander verlinkt.
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Zurück zu Nessas Variante: Ich hatte mir mehrere Male das Video angesehen und folgendes erkennen können:
- Es wird eine linksdrehende Schlaufe um den Zeigefinger der linken Hand gelegt.
- Der Schlaufenstrang wird über den Daumen der linken Hand wieder zurück nach rechts geführt, dann weiter nach oben und ... jetzt kommts ...
- Jetzt greifen Daumen und Zeigefinger der linken Hand von unten nach oben, um den Schlaufenstrang senkrecht durch die große Schlaufe nach unten zu ziehen. DAS ist eine Wickel- und Greifart, die ich so bisher bewusst nicht wahrgenommen hatte - einfach genial!
- Die durch das Durchziehen entstandene kleine Schlaufe wird jetzt diagonal nach oben rechts gelegt - und sie steht dort über die große Schlaufe über.
- Dabei wird die große Schlaufe derart mitgedreht, dass deren Anfang und Ende jetzt mittig unten über dem Nacken zu liegen kommen (vorher war beides ganz rechts gewesen).
- Dann wird der Stab von rechts oben - noch über dem Rand der großen Schlaufe - durch die kleine Schlaufe eingesteckt, unterquert die Basis und kommt genau zwischen Ende Oberkante der kleinen Schlaufe und der angrenzenden großen Schlaufe wieder aus dem Dutt.
- Nessa wickelt dann noch den Haarrest um den Dutt; das habe ich schon erledigt, bevor ich den Stab eingeschoben habe - und zwar gegen den Uhrzeigersinn, wie Nessa.
- Fertig!
Soweit die graue Theorie. Und so sah mein Ergebnis aus.
Achtung, Bilderflut:
Gestern Abend sah der so aus:


Und heute so:


Irgendwie ist er links so zerklüftet.
Ich glaube, es ist an der Zeit, dazu im Vergleich auch die anderen Keltischen Knoten anzuführen und wie sie gemacht werden, so dass man mal alle gängigen Varianten in einem Posting beisammen hat.
Hier zunächst noch einmal die klassische Variante - die dreigliedrige.
Die kleine Schlaufe wird hier genau über die große gelegt, der Stab in die kleine Schlaufe eingestochen und er kommt dann genau zwischen Anfang und Ende der großen Schlaufe diagonal nach unten versetzt auf der Gegenseite wieder aus dem Dutt (sollte er zumindest, wenn er ein paar cm davon abweicht, ist das auch nicht so schlimm, weil die Spannung des Stranganfangs auch etwas weiter weg noch ausreichend ist, so dass der Stab mit dem Ende keine ganze Schlaufe auffädeln muss, um den Dutt gut zu halten).
Und hier nochmal die zweigliedrige Variante:
Die kleine Schlaufe wird nach dem Durchziehen von der großen weggeklappt und auf die gegenüberliegende Seite von der Basis gelegt. Der Stab sticht in die kleine Schlaufe ein und kommt innerhalb der großen wieder aus dem Dutt.


Nessas Variante liegt irgendwo dazwischen, da sie die beiden Schlaufen nicht einander gegenüber, aber auch nicht genau übereinander legt, sondern um 120° (also um ein Drittel des Kreises) voneinander versetzt. Dadurch sieht man Anfang und Ende der großen Schlaufe noch und das gibt genau die interessante Optik des Duttes.
Dadurch, dass die kleine Schlaufe nach dem Durchziehen im Verhältnis zum Anfang und Ende der großen Schlaufe auf eine Seite gezogen wird, anstatt entweder über ihr oder ihr gegenüber zu liegen zu kommen, werden Anfang und Ende der kleinen Schlaufe im Dutt auch gegeneinander verschoben, auch optisch versetzt erkennbar. Das ist mir bei manchen Kreationen hier im Thread immer wieder aufgefallen und ich hatte mich lange Zeit gefragt, woher das kommt.
Und Nessa fädelt mit dem Stab zum Schluss auch direkt die große Schlaufe mit auf, was man bei der klassischen Variante mit Dreiteilung auch nicht macht, da am Anfang und Ende der Schlaufe nur ein paar Haare derselben aufgenommen werden - zumindest, wenn der Stab genau mittig durch den Dutt gehen soll.
Euch noch ein schönes Wochenende!
LG
Fornarina