haargeschichte
ich habe lange gekramt, um fotos aus den letzten zehn jahren hervorzuholen und fast zu jedem jahr eines gefunden

behold! hier kommt eine ultralange liste nicht für haarvergleiche gemachter fotos mit entsprechenden erklärungen.
da ich aber selbst fan vieler fotos bin, wollt ich die euch nicht vorenthalten - auch wenn sie nicht akribisch genau länge dokumentieren. damit habe ich erst recht spät angefangen

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ich hatte als kind ziemlich lange haare, bis meine mutter in der ersten klasse keine lust mehr hatte, mir selbige jeden morgen zu kämmen (ich hatte wohl eine sehr knotige mähne) und sie mir kurzerhand abschnitt. seither folgten viele, viele versuche, sie wieder lang zu bekommen - getraut in die übergangsphase habe ich mich aber nicht bis 2004. da hielt ich zum ersten mal durch und alle nannten mich momo, weil auf einmal wellen und vereinzelt auch löckchen zum vorschein kamen. das habe ich durchgehalten und bald fing ich an, sie immer dunkler zu färben. da mein damaliger freund ein visual kei - fan mit weißen haaren war, kam ich bald um die farbliche anteilnahme nicht herum und es folgte eine weiße strähne, die ich mir selbst mit mehreren blondierungen schuf. (sidenote: never, ever do this. meine haare ließen sich langziehen wie gummi und waren auch sonst nicht sehr glücklich darüber.)
danach ließ ich meine haare einfach wachsen. ich färbe sie schwarz (abgesehen natürlich von meinem strähnchen, was zwischendurch auch mal türkis wurde, türkise kunststrähnenfreunde bekam - natürlich geklebt >.< - und vieles mehr). ab und zu durfte mal ein frisör dran für die spitzen, die damals unendlich trocken waren - wieso nur... dies ist bis heute mein problem geblieben, aber damals hatte ich noch nicht gelernt, etwas dagegen zu tun. mein lieblingsshampoo war kk und roch nach bubblegum. keine pflege whatsoever.
anfang 2007 kam ich auf die grandiose idee, dass nun mein gesamter oberkopf türkis gefärbt werden müsse. bedenke, sie waren damals schwarz! ich war der meinung, dass das gehen müsse, und bin zu einem frisör, der es tatsächlich versucht hat. ergebnis: meine haare waren orange, das türkis oben war eher grünlich-schrecklich und meine haare waren so zerstört, dass ich mir ziemlich dicke stufen oben schneiden ließ, um die spitzen loszusein. aus dieser zeit habe ich auch noch fotos - ich reiche vielleicht mal eines nach. relativ schnell habe ich begriffen, dass diese haare so nicht in der öffentlichkeit sein können. ich habe sie zwar einmal wieder übergetönt, wollte sie aber dennoch einfach einmal eine zeit in ruhe lassen, ohne sie mir ansehen zu müssen. das ergebnis waren rastas, teils po- teils knöchellang. ich fand die gut und vertrete heute immer noch die these, dass gut gemachte rastas den haaren wirklich guttun können. meinen zumindest haben sie wunder getan: ein halbes jahr kein strapazieren, kein kämmen, kein färben - nur in brav liegenden wellen eingeflochten sein. so bin ich auch auf rucksacktour gefahren und sie kamen so vermutlich besser zurecht als in einem knäuel, was dauernd unter den rucksackgurten klemmt. gekümmert hätte ich mich zu dem zeitpunkt nicht - ich war zu unglücklich über meine haare.
ende 2007 habe ich es gewagt, die haare wieder rauszulassen. nachdem die rastafront bei uns doch ziemlich zunahm, wurde das für mich auch höchste zeit. ich war einmal noch beim frisör, den schnitt etwas angleichen und schwarz überfärben. dann ließ ich sie eine weile in ruhe. und war ziemlich zufrieden damit. allerdings waren sie immer trocken, und viel länger wurden sie auch nicht.
2008 hatte ich dann die nase voll. ich beschloß erst anfang des jahres, dass es mit dem schwarz nun genug sei, wollte aber nicht denselben fehler nochmal machen. und ein frisör hat mir dann wunderschöne "surfersträhnen" gemacht: sehr natürlich fallende strähnen, die er aufhellte, so dass sie rot wurden. das gefiel mir sehr gut. ich habe mich dann zunehmend mit nk und henna auseinandergesetzt und hier als gast stumm mitgelesen. ich entschloss mich, auf die anstrengende art das schwarz loszuwerden: rauswachsen lassen, nicht noch mehr zerstören. und von oben neu beginnen. eine freundin nahm sich dann im august meiner an und nach mehreren natronwäschen (die haare sahen aus wie stroh...) gabs die erste ladung henna auf den kopf. ich habe damals nach strähnchenversuchen mit milderen rottönen mit esthertol extra stark angefangen und bin bis zum ende meines rots dabei geblieben. es war das einzige, was einen schimmer auf meinem schwarz hinterließ und den ansatz so schön feurig färbte, dass es nicht aussah, als würd meine naturhaarfarbe rauswachsen, sondern, als sei es absicht - was es ja auch war

den ansatz habe ich leider damals nicht fotografiert, aber hier sehr ihr nochmal meine strähnen, die damals vor dem tol schon garnicht mehr richtig sichtbar waren. das färben und herauswachsen lassen zog sich hin. man sieht aber find ich deutlich, dass die haare insgesamt glänzender und gesünder aussahen - ab der ersten hennafärbung. ich habe damals alverde genutzt, kokosöl in die spitzen getan und hatte einen waschrhythmus von 4-5 tagen, den ich relativ schnell auf einmal pro woche ausdehnen konnte. das sieht man auch nochmal gut auf dem bild von 2010 - sie wuchsen nun langsam und obwohl ich immer schon recht viel spliss und haarbruch hatte, ging das eigentlich (was ein glück, dass kinder so komische fotos machen - das kommt mir hier zugute!

)
2011 hatte ich schon recht lang ausgehalten. die haare wuchsen so schnell wie der hund

im juni war ich bei 80 cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>.
zwischendurch habe ich mit sanotint die unteren bereiche und strähnchenweise oben in schwarz gefärbt, um den übergang weniger hart zu machen. indigo funktionierte bei mir nicht - auch nicht auf dem henna-haar. 2011 war übrigens auch das jahr, in dem ich zum letzten mal beim frisör war. ich war es leid, immer meine trockenen enden abgeschnitten zu bekommen, weil frisöre sie mit kaputten enden verwechselten.
damals habe ich auch auf c/o - wäsche umgestellt. das hat mir sehr gut getan, die haare waren nicht mehr so frizzig und trocken wie sonst. aber die enden wurden ein paar tage nach der wäsche immer trockener und meine haare wurden schneller fettig (beides sieht man find ich gut in den fotos). ich bin dann irgendwann zu heymountain-produkten übergegangen, da ich auf alkohol und glycerin - empfindlichkeit tippte.
2012 sah man schon sehr deutlich den erfolg von "einfach mal wachsen lassen". im september war ich bei 90 cm nach <a href="http://www.langhaarnetzwerk.de/phpBB3/viewtopic.php?t=17024">SSS</a>. ich habe dann drei mal microtrimms gemacht, aber diese waren wirklich nur, um die alleruntersten zipfel wegzubekommen (es war immer so eine strähne, mein mann hat einfach einen cm gerade dran langgeschnitten). das einzige, was ich zwischendurch immer mal wieder wirklich nachgeschnitten hab, war mein pony bzw. ein paar stufen in den vorderen bereich. ich trage meine haare so gut wie immer offen, und das erdrückt das gesicht ab einem bestimmten punkt einfach. daher werd ich das bestimmt auch mal wieder tun - dieses jahr war ich aber noch nicht dabei. vielleicht gewinnen ja doch die frisuren. wer weiß

heymountain tut meinen haaren wirklich gut, sie sind aber nicht mehr so schön definiert wie früher und frizzen meiner meinung nach mehr. dort, wo die kur wirklich hinkann, ohne sich zu schnell hochzuziehen, bündeln sich die haare schön (weit unten

), aber die mittelpartie kommt wirklich zu kurz. ich habe es mit loc und auch generell mit leave-ins und haircream probiert, aber nichts reicht so wirklich und ich hatte die muße nicht (studiumsabschluss, viel stress, umzug, pflegewelpen, zweithund,...). ich hoffe, auch das kommt durch dieses pp mal wieder.
zum start des pp ist es 2013. nach dem winter fiel mir auf, dass dieses kühle rot mich wirklich blass machte. nach langen überlegungen merkte ich, dass die farbe, die ich früher an mir immer langweilig fand und die mir nicht extrem genug war, doch vermutlich eher meines ist: dunkelbraun. ich beschloss trotz heftiger proteste und obwohl das rot noch nichtmal ganz mein haar erobert hatte, wieder weg vom künstlichen zu kommen. nach katam-experimenten (siehe fotos unten), die aber auf dem ansatz nie richtig hielten, versuchte ich auf tip meines piercers (!) hin im mai khadi. und bin superglücklich! ich nutze jetzt immer nach gefühl einen mix aus schwarz und dunkelbraun (aktuell 1:1), der zwar nach einer weile aufhellt und das rot unten wieder herausbringt, aber sich oben wirklich schön macht. fun fact: obwohl das braun auch ein kühles ist, werde ich seit der farbveränderung immer auf meine bräune angesprochen, darauf, wie toll meine augen leuchten und wie gesund ich aussehe. den eigenen farbtyp etwas zu erforschen, kann wirklich das gesamtbild verändern! außerdem hab ich 2013 geheiratet, auch da war ich bzgl. meiner haare recht spontan und konsequenzlos. es war eine hochzeit im freien; nach dem ersten regenschauer 5 minuten nach beginn sah ich aus wie ein vogelnest. aber es war ziemlich egal

vielleicht reiche ich mal fotos nach. aktuelle länge ist steiß.
2014 passierte nicht viel, aus persönlichen gründen. ich bin insgesamt weggekommen von kuren und mehr hin zu loc, habe aber nicht viel mehr gelernt. meine haare haben an volumen und an länge verloren, ich habe mich wenig um sie gekümmert (außer im sommerurlaub ordentlich conditioner und öl hineingestopft). meine haare spiegeln gut meinen psychischen zustand wieder, das habe ich dieses jahr gelernt.
außerdem hab ich mich etwas von einem freund ablichten lassen:
2015 soll anders werden. der job ist gewechselt, es geht mir blendend, und langsam kehrt wieder ruhe ein. mal sehen, was es bringt

bisher wurden dreads gekürzt und mit schönen spitzen versehen, und es sollen dieses jahr weitere folgen. zwei sind schon hinzugekommen.
längenverlauf:
