Meine haarige (Horror-)Geschichte:
Als Kind hatte ich wunderschöne blonde Haare, die so zwischen APL und BSL rumdümpelten und natürlich einen Pony.
Eingeschult wurde ich mit etwas über schulterlangen Haaren und einem herauswachsenden Pony (das war schließlich viel cooler).
In der Grundschule lernte ich dann meine damals beste Freundin kennen - die sich dann allerdings ihre schulterlangen Haare zu einem Pixie schneiden ließ. Also wollte ich das auch unbedingt - und damit begann mein haariges Dilemma:
Ich sah mit der Frisur unmöglich aus, wurde in der Schule ausgelacht und zu Hause getröstet, mein Segelohr wurde dadurch zur perfekten Zielscheibe von Gehässigkeiten und ich begann die Haare wieder ein wenig wachsen zu lassen.
Ab da hatte ich meine Haare, deren wunderschönes blond sich leider von einem straßenköter-mausgrau-blond verscheuchen ließ, immer zwischen Ohr- und Schulterlänge, was eigentlich auch gar nicht so schlecht aussah.
Meine Eltern hatten damals die Regel aufgestellt, dass ich mir erst mit 16 die Haare färben durfte. Kurz nach meinem 16. Geburtstag machte mir meine Tante mit der Strähnchenhaube rote Strähnchen (und ja, es endete in meliertem roten Deckhaar, aber ich fand es cool) und auf Klassenfahrt färbte mir eine Klassenkameradin meine etwa kinnlangen, schön fransig geschnittenen Haare knallrot.
Die nächsten Jahre hatte ich also rotgefärbte Haare und ließ sie immer mal wieder bis höchstens APL wachsen und danach wieder abschneiden. Zwischendurch hatte ich dazu noch eine wunderbare Volumenwelle und färbte zwischendurch mit Henna (was mehr orange als rot war, aber die hatten bei unserem Türken nichts anderes), ließ mir von einer Freundin Dreadlocks machen, die sich aber dank der Volumenwelle nach einer Woche kringelten und in einem modischen Kurzhaarschnitt endeten, der entweder rot, vielleicht aber auch schon schwarz oder blauschwarz oder auch dunkelbraungefärbt wurde.
Mit den Farben und dem ständigen lang-kurz-lang-kurz (wobei mit lang höchstens APL gemeint ist) ging es in den nächsten Jahren weiter.
Irgendwann (ver)schnitt mir eine Mitbewohnerin meine schwarz-braun gefärbten Haare und das richtige Dilemma nahm seinen Lauf:
Meine Freundin und ich probierten eine Heimdauerwelle mit Papilotten aus (Bitte, macht das NIEMALS nach!), die Haare wurden innerhalb weniger Wochen von schwarz auf blond, dann auf rot, dann wieder auf schwarz, wieder blond, dunkelbraun, blond, schwarz und dann doch wieder blond gefärbt (einmal gab es morgens rot, mittags blond und abends schwarz). "Gepflegt" wurde mit der großartigen "Dove seidig und glatt-Serie", von der ich wirklich alles zu Hause hatte. Da die Haare dadurch aber ziemlich beschwert wurden, musste ich jeden Morgen föhnen und toupieren. Beim Föhnen flogen dann die Haarspitzen wie kleine Schneekristalle um mich herum.
Ich hörte auf zu färben, ließ die Haare etwa einen cm wachsen und ging mit den Worten "Einmal retten, bitte!" zum Frisör. Der schnitt mir die Haare so kurz wie ich erlaubte (schließlich musste ich das Ohr doch verstecken) und färbte die Haare auf die Ansatzfarbe.
Danach "pflegte" ich weiter mit Dove (und redete mir ein, dass das was bringt) und ließ die Haare wachsen und zwischendurch "gesund" schneiden.
Irgendwann färbte ich wieder in meinem geliebten rot und die Haare wuchsen mit der Zeit bis ca. APL und sahen auch gar nicht so schlecht aus (trotz oder dank Silikonen, täglicher Wäsche, monatlicher Farbe, heißem föhnen und dem geduldigen Toupierkamm). Bei einem Berlinbesuch ließ ich mir die Haare schneiden und kehrte mit einem Pony und schulterlangen Haaren zurück. Das sah nach ein paar Wochen schon wieder dank des Wirbels im Pony echt doof aus und ich ließ mir wieder einmal einen schönen Kurzhaarschnitt verpassen, bei dem ich auch eine ganze Weile blieb.
Irgendwann färbte ich von dem rot zurück auf das hellbraun im Ansatz und ließ die Farbe nach und nach rauswachsen. Kann sein, dass die zwischendurch wieder länger waren, ich hab den Überblick verloren
Letztes Jahr im Sommer hatte ich dann wunderschöne, mit NK gepflegte, kinnlange und vor allem gleichlange Haare, die an Silvester schon schön auf der Schulter auflagen. Meine einzige Frisur neben offen tragen war ein zusammengetüddelter Dutt.
Leider wurden meine Spitzen immer trockener und offen gefielen sie mir nicht mehr (mein Freund fand das hochgetüddelte auf die Dauer langweilig auch langweilig), so dass ich mir Anfang des Jahres zum Geburtstag einen Friseurbesuch schenkte. Ich wollte die nur unten ein wenig kürzer und ein bisschen ausgedünnter (schließlich wollte ich sie ja ganz schön wachsen lassen), allerdings verließ ich den Friseur mit einem "ganz angesagten Stufenschnitt", den ich schon einen Tag später zutiefst bereute. Das hochtüddeln klappte nicht mehr und offen sahen sie auch nicht schön aus. Also mussten von Guhl das Volumenshampoo und das Feuchtigkeitsshampoo her.
Im April war ich dann auf zwei Hochzeiten eingeladen und auf der Suche nach Frisuren, stieß ich (zum Glück!) auf diese Seite.
Seitdem habe ich Guhl gegen Alverde ausgetauscht und Alverde durch Alterra ersetzt, bin dann doch wieder auf silifreie KK umgestiegen, habe gefühlte Unmengen an Geld für Shampoos, Spülungen, Haarspielzeug, NEMs, Öle, Essig, Natron, Fläschchen und Döschen
(und zu was man hier nicht noch alles angefixt wird) ausgegeben, vergeblich versucht, den Waschrhythmus hinauszuzögern Und dieses Vorhaben daher aufgegeben, habe den Föhn kaputtgehen lassen und verbannt, habe Stunden vor dem Rechner hier im Forum verbracht, mir gegenüber vom Spiegel einen Hinterkopfspiegel angebracht und bin zudem dem Messwahn verfallen.
Und nun setze ich dem Ganzen mit diesem Tagebuch noch die Krone auf (als ob ich nicht eh schon genug an Haare denken und mit ihnen tun würde

).
Was die Zukunft bringt, wird sich zeigen - man darf gespannt sein
